Neue Zugsverbindung für den Containerverkehr zwischen Wien und Ungarn
Debrecen/Wien (wien holding) - Rund 100 Containerzüge verkehren pro Woche zwischen dem Hafen Wien sowie
den wichtigsten Seehäfen und großen Logistikzentren in Europa. Diese Containerzüge sind die Verbindung
des Hafen Wien zu den großen internationalen Häfen wie Hamburg, Rotterdam, Antwerpen, Bremerhaven, Koper
und Rijeka oder auch anderen kontinentalen Knotenpunkten in Central Eastern Europe wie Budapest und Bratislava.
Das Netz der Verbindungen wird von der WienCont, einem Tochterunternehmen des Hafen Wien, stetig ausgebaut: Nun
kommt eine weitere Destination dazu. Am 28.05. ist der erste Zug aus Debrecen, der zweitgrößten Stadt
in Ungarn, im Containerterminal eingetroffen.
Im Beisein des Wiener Gemeinderats Franz EKKAMP, von Wien Holding-Chef Peter Hanke sowie der ungarischen Gäste,
Barcsa LAJOS, Vizebürgermeister der Stadt Debrecen, und Istvan HERDON, CEO der Xanga Group, rollte der Zug
der Raaberbahn in den Terminal II auf dem Areal im Hafen Freudenau ein. In Empfang genommen wurde der Zug weiters
von den Hafen Wien-GeschäftsführerInnen Karin ZIPPERER und Fritz LEHR sowie den WienCont-Geschäftsführern
Robert GROISS und Georg WURZ.
Auf dem 535 Meter langen Zug mit 33 Waggons waren die ersten 75 Container aus Debrecen geladen. Damit wurde der
Startschuss für die neue Kooperation zwischen der WienCont und der Saigo Logistic, dem Betreiber des ungarischen
Logistikterminals in Debrecen, gegeben. Saigo ist ein Tochterunternehmen der Xanga Group, die als rein privat finanziertes
Unternehmen verschiedene Infrastruktureinrichtungen in Ostungarn und vor allem im Raum Debrecen realisiert und
betreibt -vom Flughafen bis zum Businesspark.
Die neue Kooperation zeigt einmal mehr, dass sich der Hafen Wien als starke Güterdreh¬scheibe im Herzen
Europas etabliert hat. Allein im Containerverkehr werden mehr als eine halbe Million Container pro Jahr umgeschlagen,
mit steigender Tendenz. Von der neuen Verbindung profitieren Hafen Wien und Saigo gleichermaßen. Für
den Hafen Wien wird es möglich, den ungarischen Raum - speziell den Osten des Landes bis zur rumänischen
Grenze - für seine Kunden zu erschließen. Darüber hinaus kann die WienCont über den Budapester
Container Terminal (TCT Törökbalint) eine zusätzliche Verbindung zum Adria-Seehafen in Koper anbieten.
Und die Xanga Group kann nun ihre Gütertransporte über die bestehenden WienCont-Ganzzugsverbindungen
speziell in Richtung der Seehäfen an der Nordsee abwickeln.
Starkes Wachstum
Der Containerterminal der WienCont ist das Herzstück des Hafen Wien. Das Containergeschäft ist hier
in den letzten Jahren stark gewachsen. Wurden im Jahr 2010 320.000 Containereinheiten umgeschlagen, so waren es
im Jahr 2014 rund 500.000. Der im Jahr 2008 eröffnete und bereits zwei Mal erweiterte Terminal ermöglicht
durch seine so genannte Schwungeinfahrt die Abfertigung eines Zuges schneller und effizienter, da kein zusätzlicher
Verschub mehr notwendig ist. Gestützt auf ein leistungsfähiges Equipment und ein raffiniertes Verkehrsleitsystem
macht der Terminal den Hafen Wien zu einem hocheffizienten Container-Umschlagsplatz.
Derzeit laufen auch entsprechende Vorarbeiten, um je nach Wirtschaftslage die Kapazitäten weiter erhöhen
zu können. Denn durch das bereits abgeschlossene Projekt Landgewinnung stehen für den Containerumschlag
neue Flächen zur Verfügung, auf dem ein zusätzlicher Terminal errichtet werden kann. Außerdem
investiert die WienCont in neue Containerstapler sowie eine neue OCR-Schrankenanlage.
Trimodaler Containerumschlag: Schiff, Zug und LKW in beliebiger Kombination
Der Containerterminal der WienCont im Hafen Wien steht als multimodaler Umschlags¬terminal für modernste
trimodale Leistungen. Hier ist der Containerumschlag sowohl über den Wasserweg, die Schiene und per LKW in
jeder Kombination möglich. Darüber hinaus punktet der Hafen Wien bei seinen Kunden mit seiner ausgeklügelten
Transporttechnik und der perfekten Lage an drei Korridoren der transeuropäischen Netze. Damit gilt er als
optimale Drehscheibe für die Abwicklung von Ganzzugsverkehren zu den wichtigsten Seehäfen, aber auch
zu den kontinentalen Verkehrsknotenpunkten.
Die WienCont bietet neben dem Containerumschlag auch ein breites Angebot an Dienstleistungen, von der Containerreparatur
über den Containerhandel und die Containervermietung bis hin zur Zollabfertigung und dem LKW Vor- und Nachlauf.
Zu den KundInnen der WienCont zählt so gut wie alles, was im weltweiten Logistikgeschäft an Reedereien,
Leasingcompanies und Speditionen Rang und Namen hat: von China Shipping über Hapag Lloyd, von Hanjin Shipping
bis zu Maersk, Evergreen, Hyundai Merchant Marine und viele mehr.
Zum Hafen Wien: 13 Millionen Tonnen Güter pro Jahr
Rund 2.000 Kilometer entfernt vom Schwarzen Meer und rund 1.500 Kilometer von der Nordsee, punktet der Hafen
Wien mit seiner optimalen direkten Anbindung an die drei Verkehrsträger Schiff, Eisenbahn und LKW sowie mit
der Nähe zum Flughafen Wien-Schwechat. Diese Standortvorteile steigern die Bedeutung des Hafen Wien für
die Wirtschaft im gesamten CEE-Raum und machen ihn zum idealen Hub zwischen Ost und West.
Im Logistikzentrum Hafen Wien - es umfasst das gesamte Hafenareal, die Wien Holding-Tochter Wiener Hafen GmbH &
Co KG und alle dort ansässigen privaten Firmen - werden jährlich knapp 13 Millionen Tonnen Güter
umgeschlagen. Etwa die Hälfte davon direkt von der in der Wien Holding angesiedelten Hafen Wien-Gruppe, in
der die Wiener Hafen GmbH & Co KG sowie ihre Tochterunternehmen gebündelt sind.
Mit einer Fläche von 3 Millionen Quadratmetern ist dieses Logistikzentrum das größte Güterverkehrszentrum
in Österreich. Es beherbergt den größten öffentlichen Donauhafen Österreichs mit den
Frachthäfen Freudenau, Albern und Lobau. Und auch die Personenhäfen bei der Reichsbrücke und am
Donaukanal gehören dazu. Neben den Gesellschaften der Hafen Wien-Gruppe haben sich mittlerweile rund 120 hauptsächlich
logistiknahe Unternehmen angesiedelt, darunter weltweit agierende Logistiker, wie etwa Schenker, Kühne &
Nagel, DHL oder die Rail Cargo Austria sowie zahlreiche Unternehmen aus dem Handels- und Baubereich oder der Treibstoffbranche.
Insgesamt arbeiten rund 5.000 Beschäftigte im Logistikzentrum Hafen Wien.
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