Bachmannbewerb mit Neuerungen - Zwei Kärntner Autoren unter den Teilnehmern
Klagenfurt (stadt) - Von 28. Juni bis 5. Juli steht Klagenfurt wieder ganz im Zeichen der Literatur. Ingeborg-Bachmann-Literaturpreis,
der Österreichische Übersetzer-Staatspreis und der Klagenfurter Literaturkurs lenken den Fokus des deutschsprachigen
Literaturbetriebes in die Lindwurmstadt.
Die erfreuliche Nachricht für Klagenfurt zuerst: mit Anna Baar und Peter Truschner lesen gleich zwei Klagenfurter
Autoren um den 39., von der Landeshauptstadt Klagenfurt gestifteten Ingeborg-Bachmann-Literaturpreis. Auch die
"Rede zur Literatur" hält ein Autor mit starkem Klagenfurt-Bezug: der aus Berlin stammende Autor
Peter Wawerzinek, der im Jahr 2010 den Ingeborg-Bachmann-Preis und den Publikumspreis gewonnen und im Folgejahr
drei Monate als Stadtschreiber in Klagenfurt gelebt und gearbeitet hat.
Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz unterstrich in der heutigen Programmpressekonferenz der "Tage
der deutschsprachigen Literatur" den enormen Stellenwert des Ingeborg-Bachmann-Literaturwettbewerbes. Angesprochen
auf notwendige Sparmaßnahmen wies Dr. Mathiaschitz zwar auf notwendige Adaptierungen hin: "Das 40jährige
Jubiläum des Bewerbes im nächsten Jahr und der 90. Geburtstag, den Namensgeberin Ingeborg Bachmann nächstes
Jahr gefeiert hätte, sind uns Ansporn, unseren renommierten Klagenfurter Literaturwettbewerb in der bewährten
Qualität zu erhalten".
ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard dankte der Bürgermeisterin für das positive Zukunftssignal, aber
auch den weiteren Sponsoren und Unterstützern wie BKS, Kelag und dem Fernsehsender 3sat, der auch dieses Jahr
wieder alle Lesungen, Diskussionen und die Preisverleihung live übertragen wird.
Im heurigen Jahr werden vier statt bisher fünf Preise vergeben:
Der Ingeborg-Bachmann-Preis (25.000 Euro, gestiftet von der Landeshauptstadt Klagenfurt), der Kelag-Preis (10.000
Euro, gestiftet von der Kelag), der Ernst-Willner-Preis (5.000 Euro, gestiftet von 3sat) und der BKS-Publikums-Preis
(7.000 Euro, gestiftet von der BSK).
3sat stiftet dieses Jahr den Ernst-Willner-Preis (der sich bisher aus Beigaben von Verlagen zusammen gesetzt
hat) anstelle des 3Sat-Preises.
Die hochkarätige Jury hat mit Hubert Winkels einen neuen Vorsitzenden: neu in der Diskussionsrunde sind Stefan
Gmünder (Literaturredakteur beim "Standard"), Klaus Kastberger (Literaturkritiker und Professer
am Literaturinstitut der Uni Graz) und Sandra Kegel von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Im Vorfeld des Bachmann-Bewerbes findet der renommierte "Klagenfurter Literaturkurs" im Musilmuseum statt
(28. Juni bis 1. Juli), wo junge Autorinnen und Autoren aus dem deutschprachigen Raum mit erfahrenen Schriftstellern
wie Ludwig Laher, Friederike Kretzen und Julia Schoch arbeiten und ihre Texte vor qualifiziertem Publikum lesen
können.
Schon einige Literaturkurs-Absolventen fanden sich in späterern Jahren unter den Bewerbs-Teilnehmern. Unter
anderem war der Bachmannpreisträger des Jahres 2005, Thomas Lang, zuvor Stipendiat des Literaturkurses in
Klagenfurt.
Ebenfalls im Vorfeld des Bewerbes findet im Musil-Haus "Translatio", der Österreichische Staatspreis
für literarische Übersetzungen, statt: diesmal werden Erich Hackl (für Übersetzungen spanischer
und lateinamerikanischer Literatur) und Alena Bláhová (für Übersetzungen aus dem Französischen
und Deutschen ins Tschechische) ausgezeichnet.
Viele Begleitveranstaltungen wie das "Literatur Public Viewing" im Lendhafen, die Reihe "Literatur
after work" und "LesePlatz", der Fotowettbewerb "Wort im Bild" etc. ergänzen die
"Tage der deutschsprachigen Literatur".
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