Hospizbetreuung, Diabetes-Vorsorge und Zahngesundheit als Schwerpunkte
St. Pölten (nlk) - Die Eckpunkte und Inhalte der Zielsteuerung-Gesundheit werden in einer zwischen
dem Bund und den Ländern geschlossenen Vereinbarung festgehalten, um das Gesundheitssystem in der Region in
Zukunft effizient weiterzuentwickeln. Über die aktuellen Entwicklungen bei der Umsetzung der Zielsteuerung-Gesundheit
auf Landesebene wurde am 28.05. im Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten informiert.
Im Rahmen der Zielsteuerung-Gesundheit bzw. durch die Landeszielsteuerungskommission, die gestern tagte, werden
detaillierte Grundsätze, Ziele, Maßnahmen, Projekte sowie Messgrößen und Zielwerte festgelegt.
"In diesem Zusammenhang haben wir ein Ampelsystem ausgehandelt. Dabei wurden 17 Projekte auf ‚grün‘ gestellt,
die jetzt abgearbeitet werden. Die wesentlichen Projekte sind die Hospizbetreuung, die Diabetes-Vorsorge bzw. Diabetes-Versorgung
und eine geringere Verweildauer in den Kliniken. Letzteres ist gut für die Patientinnen und Patienten, denn
wir setzen auf Eingriffe, die so schonend und effizient sind, dass eine lange Pflege nicht notwendig ist",
sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka. "Ein gutes Beispiel dafür ist der Standort
Horn, wo wir in der Augenklinik die Hälfte der Betten reduziert und eine Tagesklinik eingerichtet haben, weil
Augen-Star-Operationen heute sehr gut ambulant behandelbar sind, früher waren tagelange Krankenhausaufenthalte
nötig", informierte Sobotka.
Auch die Demenzvorsorge sei ein wesentlicher Punkt der Zukunftsstrategie im heimischen Gesundheitssystem, "denn
in 25 Jahren soll sich die Zahl der Demenzkranken verdoppeln", betonte er. Am 25. Juli veranstalte das Land
Niederösterreich dazu ein Symposium, um auf diese Situation vorbereitet zu sein, kündigte Sobotka an:
"Expertinnen und Experten des Landes Niederösterreich waren im Ausland und haben sich angesehen, wie
andere Länder (Holland) mit dem Thema Demenz umgehen. Beim Symposium sollen Erfahrungen ausgetauscht werden."
Eine weitere Säule der Zielsteuerung-Gesundheit sei die Vorsorge, etwa im Bereich der Zahngesundheit soll
das Apollonia-System weitere Verbesserungen bringen, verwies der Landeshauptmann auf aktuelle Zahlen und Fakten:
"Bei Einführung dieser Präventionsmaßnahme waren nur 30 Prozent der Volksschulkinder kariesfrei,
heute sind es 56 Prozent und bis 2020 sollen es 80 Prozent sein." Sobotka nutzte auch die Gelegenheit, um
den Bund aufzufordern, den Bau sogenannter "Primary Health Care Center" zu ermöglichen. "67
Prozent der Patienten, die ins Klinikum kommen, brauchen kein Spital. Sie können beim Hausarzt oder bei einem
Erstversorgungszentrum in Wohnortnähe versorgt werden", so der Landeshauptmann-Stellvertreter. Die Zielsteuerung-Gesundheit
soll unter anderem maßgeblich zu einer besseren Abstimmung zwischen den Landeskliniken und den niedergelassenen
Ärzten beitragen.
Ein weiterer Punkt galt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitswesen. Der NÖGUS und das
Landesklinikum Gmünd seien von der Europäischen Union ausgezeichnet worden, für ein grenzüberschreitendes
Projekt, wodurch nun auch Patientinnen und Patienten aus Tschechien betreut werden können, sagte Sobotka.
Er dankte dem NÖGUS-Team, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sozialversicherungsträger und den
Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken für ihre engagierte Arbeit für das NÖ Gesundheitswesen.
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