Österreichische Wirtschaft im
 I. Quartal 2015 kaum gewachsen

 

erstellt am
29. 05. 15
11.00 MEZ

Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Quartalsrechnung des WIFO wuchs die heimische Wirtschaft im I. Quartal 2015 gegenüber dem Vorquartal um 0,1%. Damit setzte sich die träge Entwicklung der letzten Zeit fort (Stagnation im III. und IV. Quartal 2014). Getragen wurde das geringe Wachstum hauptsächlich von der Konsumnachfrage (+0,2%), während Investitionen erneut rückläufig waren. In der Sachgütererzeugung hielt die Schwächephase an.

Das BIP wuchs im I. Quartal in Österreich um 0,1% gegenüber der Vorperiode (nach einer Stagnation im III. und IV. Quartal 2014). Das unbereinigte BIP lag um 0,3% über dem Niveau des Vorjahres. Gegenüber der Schnellschätzung von Ende April ergab die aktuelle Rechnung nur geringen Revisionsbedarf (BIP gemäß Schnellschätzung +0,1% gegenüber der Vorperiode, +0,4% gegenüber dem Vorjahr).

Die Inlandsnachfrage erwies sich erneut als sehr schwach. Wie in den zwei Quartalen zuvor stiegen die privaten Konsumausgaben mit +0,1% träge, jene der öffentlichen Haushalte erhöhten sich um 0,3%. In Summe nahm die Konsumnachfrage um 0,2% zu. Auch die Investitionstätigkeit der heimischen Unternehmen entwickelte sich abermals ungünstig: Die Anlageinvestitionen wurden gegenüber dem Vorquartal um 0,4% gedrosselt. Deutlich eingeschränkt wurden dabei die Investitionen in Ausrüstungen (-1,1%), im Bereich der Maschinen-und Geräteinvestitionen erstreckt sich der Rückgang bereits über neun Quartale in Folge. Im Gegensatz dazu zeigten sich in der Bauwirtschaft erste Hinweise auf eine mögliche Stabilisierung (Bauinvestitionen -0,1%). Die Nachfrage nach Bauleistungen konzentrierte sich hier auf den Nichtwohnbau, während die Wohnbauinvestitionen abermals sanken.

Eine erste positive Tendenz war im Außenhandel zu verzeichnen: Sowohl die Güterexporte als auch die Güterimporte wurden nach der verhaltenen Entwicklung der letzten Zeit um 0,8% ausgeweitet. Dennoch kamen vom Außenbeitrag keine Wachstumsimpulse für die heimische Produktion, da die Importnachfrage nach Gütern und Dienstleistungen etwa im Gleichschritt mit dem Export expandierte (Importe Güter und Dienstleistungen +0,9%, Exporte +0,8%).

Die Industriekonjunktur verläuft in Österreich weiterhin schlecht, die Wertschöpfung der Sachgütererzeugung sinkt seit Mitte 2014 (I. Quartal 2015 -0,5%). Auch in der Bauwirtschaft war die Wertschöpfung erneut rückläufig, wenngleich die Einbußen mit -0,3% nicht mehr so hoch ausfielen wie in den zwei Quartalen zuvor.

Positive Beiträge zum Wirtschaftswachstum kamen von den Dienstleistungsbereichen. Die Wertschöpfung der Bereiche Handel, Beherbergung und Gastronomie sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen stieg jeweils um 0,4%. Im Bereich Information und Kommunikation wurde sie um 0,9% ausgeweitet. Nur die Wertschöpfung des Verkehrssektors ging geringfügig zurück (-0,3%).

 

 

 

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