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Bankgeheimnis
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erstellt am
28. 05. 15
11.00 MEZ
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Faymann:
Wir wollen Konteneinsicht wie international üblich
Kampf gegen Steuerbetrug ist klarer politischer Wille
Wien (bpd) - "Wir haben heute zum Thema Bankgeheimnis noch einmal klargestellt, dass es unserer politischen
Haltung entspricht, Steuerbetrug in Österreich zu bekämpfen. Dafür brauchen die Steuerfahnder die
Möglichkeit zur Kontoeinsicht, wie sie international üblich ist", sagte Bundeskanzler Werner Faymann
am 27.05. beim Pressefoyer nach dem Ministerrat.
Das Verfahren bei der Kontoeinsicht werde kontrolliert ablaufen: "Es gilt das Vier-Augenprinzip, zudem ist
die Beiziehung eines unabhängigen und weisungsfreien Rechtsschutzbeauftragten vorgesehen. Das schließt
auch Willkür aus. Zudem bleibt das Steuergeheimnis in Österreich stark verankert. Wir wollen durch den
Kampf gegen Steuerbetrug 700 Millionen Euro jährlich einnehmen, um die Steuerreform zu finanzieren und mehr
Fairness gegenüber den ehrlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern herzustellen." Nun beginne der Diskussionsprozess
auf parlamentarischer Ebene. "Dabei werden wir noch sehr genau auf alle Argumente eingehen", sagte Faymann.
Der Ministerrat habe heute auch neuerlich die Durchsetzung einer EU-Flüchtlingsquote beraten. "Derzeit
gibt es einige EU-Mitgliedsländer, die sich der Aufgabe, Flüchtlinge aufzunehmen und deren Menschenrechte
zu wahren, entziehen wollen. Die österreichische Regierung wird in dieser Frage weiterhin entschlossen auf
allen Ebenen für eine faire Verteilung eintreten", so der Bundeskanzler abschließend.
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Mitterlehner: Betrugsbekämpfung nach internationalen Standards
Begutachtungsphase abwarten – IMD-Ranking verstärkt Notwendigkeit von Reformen - Lösung
zur Ärztearbeitszeit bei AKH und Med Uni Wien vom Wissenschafts-Ressort budgetär gedeckt
Wien (övp-pd) - Zur aktuellen Diskussion rund um das Thema Kontoöffnung hält Vizekanzler
Reinhold Mitterlehner im Ministerrat fest: "Wir setzen uns selbstverständlich dafür ein, dass keine
Willkür bei den Prüfverfahren zum Zug kommen kann. Was wir anstreben, ist ein Prüfverfahren, das
internationalen Standards entspricht und zu einer besseren Betrugsbekämpfung beiträgt. Niemand zielt
auf einen Generalverdacht gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern ab. Es geht hier um eine spezifische
Prüftätigkeit, bei der das Steuergeheimnis gilt." Darum sei es wichtig, das Begutachtungsverfahren
sorgfältig weiterzuführen, eingebrachte Vorschläge zu prüfen und dann einen Konsens zu finden.
Zu den Forderungen nach einem Richterbeschluss, die in der aktuellen Debatte laut geworden sind, erklärt Mitterlehner,
dass dies international nicht praktiziert werde und dass es in Österreich bereits entsprechende Regelungen
gebe. "Alles andere wäre eine Verschärfung des Status quo", so Mitterlehner und verweist auf
Finanzexperten Werner Doralt, der sich derartigen Verschärfungen gegenüber ebenfalls kritisch geäußert
hat.
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Kickl: Widerstand der ÖVP ist Wahlkampf-Schmäh
"Zwischen Rot und Schwarz ist ohnehin schon alles 'ausgepackelt'. Und nach der Steiermark-Wahl
werden die ÖVP-Abgeordneten brav alles abnicken, was man ihnen vorsetzt."
Wien (fpd) - "Das ist ein ‚Sturm im Schilcherglas‘ - den angekündigten Widerstand der steirischen
ÖVP-Abgeordneten im Nationalrat gegen die Abschaffung des Bankgeheimnisses wird es nicht geben, das ist ein
Wahlkampf-Schmäh. Wie gewohnt wird die ÖVP nach den Wahlen umfallen - im Liegen", so FPÖ-Generalsekretär
Herbert Kickl am 27.05.
"Den Bürgern vor den Wahlen etwas zu versprechen, um nach den Wahlen genau das Gegenteil zu tun, ist
eine sattsam bekannte Taktik, derer sich sowohl ÖVP als auch SPÖ nur allzu gern bedienen. Das haben die
Wählerinnen und Wähler längst durchschaut", so Kickl. Um das zu belegen, reiche ein Blick auf
die jüngste Vergangenheit und die Wirtschaftskammerwahl: "Ergebnis des schwarzen Widerstands gegen Registrierkassenpflicht
oder das Rauchverbot in der Gastronomie: null", so Kickl.
In Wahrheit sei zwischen Rot und Schwarz ohnehin schon alles ausgepackelt". "Und nach der Steiermark-Wahl
werden sämtliche ÖVP-Abgeordnete brav alles abnicken, was ihnen von der Regierung vorgesetzt wird, dafür
wird Klubchef Lopatka schon sorgen - frei nach Ferry Maier: ‚Hände falten, Goschen halten‘", so Kickl.
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Dietrich/Vetter: Stopp dem Überwachungsstaat!
Bankgeheimnis als Schutz der Intimsphäre und Errungenschaft des liberalen Rechtsstaats
muss beibehalten werden
Wien (str) - "Das Bankgeheimnis gehört zum Selbstverständnis der Österreicher wie das
Bekenntnis zur Neutralität", stellte Team Stronach Klubobfrau Waltraud Dietrich in einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit Justizsprecher Georg Vetter fest und verlangte "Stopp dem Überwachungsstaat!"
Das Team Stronach hat deshalb vergangene Woche eine Petition zur Beibehaltung des Status Quo beim Bankgeheimnis
eingebracht.
"Für uns ist es nicht akzeptabel, dass die Bürger unter Betrugsverdacht gestellt werden sollen,
während im Hypo-Untersuchungsausschuss mit geschwärzten Akten versucht wird, die Verantwortung für
die Misere zu verdunkeln", kritisierte Dietrich. "Nicht umsonst haben alle Bundeskanzler in der Vergangenheit
Wert darauf gelegt, dass dieses Bankgeheimnis auch eine Zukunft haben wird. Und nicht umsonst sind die Wogen in
den letzten Tagen hoch gegangen, weil die Regierung mit der geplanten Aufhebung einen Weg eingeschlagen hat, den
die Österreicher nicht mittragen", erinnerte Dietrich. Jetzt werde die Verantwortung plötzlich den
Finanzbeamten zugeschoben - "die hätten das so gewollt" - und darauf verwiesen, dass der Gesetzesentwurf
ohnehin erst in der Begutachtungsphase sei.
Es sei lachhaft und "nur heißes Wahlkampfgetöse", wenn ÖVP-Landeshauptmann-Stellvertreter
Hermann Schützenhofer als Retter des Bankgeheimnisses auftrete, machte Dietrich aufmerksam, "wo doch
die ÖVP noch vor einer Woche gegen unseren Antrag zur Beibehaltung des Bankgeheimnisses gestimmt hatte".
Das Team Stronach sei die erste Fraktion gewesen, die sich klar für das Bankgeheimnis eingesetzt hat, erinnerte
Dietrich. Die ÖVP hingegen "fährt in Wien in Richtung Abschaffung, aber dort, wo Wahlen sind, ist
sie dagegen. Das ist mehr als durchsichtig", so Dietrich.
"Die persönliche Freiheit ist in einem Rechtsstaat durch Gesetze wie etwa das Wahlgeheimnis oder Redaktionsgeheimnis
geschützt. Wenn wir nun beginnen, eines wie das Bankgeheimnis abzuschaffen, besteht die Gefahr, dass auch
andere Schutzrechte der Bürger weg sind", warnte Vetter. Österreich dürfe seine Bürger
nicht gläsern machen, wie dies etwa in der ehemaligen DDR üblich war. "Deshalb ist es so wichtig,
Nein zu sagen zum Angriff auf unsere Freiheit!", so Vetter.
Sollte das Bankgeheimnis fallen, besteht laut Vetter die Gefahr, "dass genau die Beamten, die das Gesetz entworfen
haben, auch Einsicht in die Konten erhalten." Nach dem Motto "ich wollte nur wissen…" könne
man sich etwa durch die Zahlungen von Mitgliedsbeiträgen bei einem Autofahrerclub oder einem Golfclub ein
genaues Bild vom Betroffenen machen, warnte Vetter.
Das Argument der Gegner des Bankgeheimnisses, man könne Betrüger aufspüren, lässt Vetter nicht
gelten: "Der Staat ist ungleich gieriger als die paar Gauner!" Zur Forderung der Beibehaltung des Bankgeheimnisses
erklärte der Team Stronach Justizsprecher: "Wir dürfen die Errungenschaften des liberalen Rechtsstaates
nicht aufgeben!"
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Strolz: Das Zurückrudern der ÖVP ist wichtiger Etappensieg…
… im Kampf gegen den Überwachungsstaat – NEOS konnte den Generalangriff auf die Privatsphäre
der Bürgerinnen und Bürger vorerst verhindern
Wien (neos) - “Stopp dem Überwachungsstaat. Wir sind freie Bürgerinnen und Bürger eines freien
Landes und wir brauchen den Schnüffelstaat nicht in unseren Wohnzimmern. Und auch nicht in unseren Konten.
Eine Konto-Einschau ohne richterlichen Beschluss ist völlig inakzeptabel. Ich freue mich daher, dass NEOS
diesen Generalangriff auf die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger vorerst verhindern konnte”,
zeigt sich NEOS-Klubobmann Matthias Strolz erfreut.
NEOS startete am Mittwoch der letzten Woche im Rahmen der Nationalratssitzung die Kampagne “Stopp dem Überwachungsstaat
– keine Kontoöffnung ohne richterlichen Beschluss”. Allein die Parlamentsrede von Matthias Strolz wurde dabei
bis dato über 350.000 Mal angeschaut. “NEOS konnte hier so viel Druck aufbauen, dass den ÖVP-Granden
-speziell den wahlkämpfenden Funktionären in der Steiermark -offensichtlich klar wurde, dass ich das
nicht ausgeht und die Bürgerinnen und Bürger Widerstand leisten würden”, so Strolz.
“Ob die ÖVP nun zu ihrem Schwenk steht, wird sich spätestens bei der Sondersitzung des Nationalrats am
8. Juni zeigen. Bis dahin wird NEOS weiterhin die fortschreitende Überwachung thematisieren. Mit dem Staatsschutzgesetz
droht bekanntlich der nächste Anschlag auf die Rechte der Bürgerinnen und Bürger. Näheres dazu
in unserer morgigen Pressekonferenz um 9:30 Uhr im NEOS-Parlamentsklub”, so Strolz abschließend.
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