www.meinlinz.at

 

erstellt am
28. 05. 15
11.00 MEZ

Online-Plattform zur BürgerInnen-Beteiligung startet
Linz (stadt) - Mit „Mein Linz“ bietet die Stadt ab sofort allen Linz-Fans einen neuen virtuellen „heißen Draht“ an. Hinter dem Titel und der gleichnamigen Web-Adresse verbirgt sich ein österreichweit einzigartiges Online-Portal, bei der künftig regelmäßig „zündende“ Ideen für die wichtigsten Zukunftsthemen der Stadt gesucht werden sollen. „Die Bürgerinnen und Bürger sind die wahren Fachleute, wenn es um das tägliche Leben in unserer Stadt geht. Sie wissen, wie Linz tickt. Diesen Erfahrungsschatz wollen wir mit der interaktiven Plattform heben“, erklärt Bürgermeister Klaus Luger den Grundgedanken des neuen Online-Tools.

Das Startthema von „Mein Linz“ ist die Zukunft des Linzer Hafens. Das Viertel an der Donau zählt zu jenen Gebieten in der Stadt, das wirtschaftlich aber auch kulturell das meiste Potenzial zeigt. „Die einfache Bedienbarkeit der Plattform, die leicht verständliche Aufbereitung des vielschichtigen Themas und der direkte Kontakt zu Politik und ExpertInnen zeichnen den neuen Kommunikationskanal aus“, umreißt Projektleiter Jürgen Tröbinger die Stärken von „Mein Linz“.

Linz und ihre Stadtpolitik stehen in vielen Bereichen vor wichtigen Weichenstellungen, die die künftige Entwicklung der Landeshauptstadt nachhaltig bestimmen werden. Zu diesen „großen Themen“ wird künftig die Meinung der LinzerInnen stärker gefragt sein. „Mein Linz“ ist ein neuer zeitgemäßer Beitrag für mehr BürgerInnen-Mitbestimmung in der Landeshauptstadt. „Startschuss“ für das Projekt war am 20. November 2014 im Gemeinderat. Mit einem einstimmigen Beschluss wurde Stadtkommunikation beauftragt, ein Tool zur Online-BürgerInnen-Beteiligung zu konzipieren und umzusetzen.

Hafencity auf Kurs Richtung Zukunft
Wirtschaftsmotor, Eventlocation, Kulturmeile oder grüner Erholungsraum – der Hafen zählt derzeit zu den interessantesten Gegenden der Landeshauptstadt. Das Gebiet im Osten der Stadt hat sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich und kulturell gut entwickelt. Mit dem Masterplan Hafen der LINZ AG wurden erste Weichen für die Weiterentwicklung bereits gestellt. Der Masterplan konzentriert sich auf den Handelshafen selbst und die unmittelbare Umgebung. Die wirtschaftlichen, städtebaulichen und kulturellen Impulse sollen aber über die Grenzen des Stadtviertels hinausgehen.

Der Hafen soll Treffpunkt für Kultur, Öffentlichkeit und Industrie werden. Durch das „Überlagern“ einer öffentlichen Kulturachse auf den Dächern der Gebäude und Hallen mit dem Hafenbetriebsgelände „im Erdgeschoß“ entsteht eine doppelte Nutzungsmöglichkeit der Verlandungsfläche des Hafenbeckens 2. Diese ist Betriebsgelände und öffentlicher Raum mit Zugang zum Wasser zugleich - ein einzigartiges Konzept. Hafenturm und Hafenportal sollen die neuen Wahrzeichen der Hafencity werden.

Um Ideen für die Zukunft des Hafens besser einzuordnen, diskutieren und bewerten zu können, ist das Thema auf http://www.meinlinz.at (Neues Fenster) in fünf Bereiche unterteilt: Arbeit & Wirtschaft, Kultur & Events, Mobilität & Infrastruktur, Sport & Freizeit, Leben & Wohnen. Daneben besteht die Möglichkeit, sonstige Ideen einzubringen, die sich nicht genau einem Bereich zuordnen lassen.

Unternehmensgruppe Linz mit an Bord
Für das Thema Hafen wurden die wichtigsten Player an der Donau aus der Unternehmensgruppe der Stadt Linz an Bord geholt. Allen voran die LINZ AG, die mit ihren Aktivitäten und dem Masterplan entscheidend zur Weiterentwicklung des Stadtviertels beiträgt. Daneben sind der Posthof als kulturelles Zentrum, die Tabakfabrik als kreativwirtschaftliche „Brücke“ in den Hafen und die GWG als Wohnungsgesellschaft vor Ort eingebunden.

Direkt mit Politik und ExpertInnen diskutieren
Das Thema Hafencity steht für zwei Monate online zur Diskussion. Neben den UserInnen sind auch StadtpolitikerInnen und ExpertInnen aus den Themenbereichen eingeladen, an der Online-Diskussion teilzunehmen. MitarbeiterInnen der Stadtkommunikation kümmern sich um die Moderation, die einen fruchtbaren Ideen-Findungsprozess ermöglichen soll. Am Ende des digitalen Diskussionsforums steht ein Abschlussbericht, der alle Inhalte zusammenfasst. Das Resümee wird veröffentlicht und dient der Politik als zusätzliche Entscheidungshilfe bei wichtigen Zukunftsthemen.

Mitmachen zahlt sich aus
Eine ExpertInnen-Jury wählt am Ende die beiden besten Ideen aus. Auf den „hellsten Kopf“ wartet als Hauptpreis eine Special-Hafenrundfahrt mit Familie und Freunde, zur Verfügung gestellt von der LINZ AG. Darüber hinaus eine Einladung ins Rathaus, um die Idee der Stadtpolitik zu präsentieren. Die zweitbeste Idee bekommt ein Longboard, bereitgestellt von Iriedaily. Für die Plätze drei bis zehn stehen Goody-Bags von LINZ AG, Posthof, GWG, Tabakfabrik und AEC bereit. Die aktivsten UserInnen mit der meisten Punktezahl werden damit belohnt.

Das kann „Mein Linz“
Die neue Online-Plattform wurde in Zusammenarbeit mit der Linzer Web-Schmiede Cyberhouse entwickelt. Design und Handling des Online-Tools sind übersichtlich und intuitiv, um möglichst allen Altergruppen und auch weniger Web-Kundigen den Weg zur neuen virtuellen Beteiligung zu ebnen. NutzerInnen können sich unter Angabe weniger Pflichtdaten registrieren. Nach Erhalt eines Bestätigungsmails haben sie sofort die Möglichkeit, ihre Ideen und Kommentare direkt zu posten – rund um die Uhr. Um die eigenen Standpunkte besser zu verdeutlichen, können neben dem Text-Posting auch Fotomaterial, Dateien hochgeladen und Links etwa auf Videos, wie Youtube, gesetzt werden. „Mein Linz“-UserInnen werden automatisch via Mail informiert, wenn es zu ihren Ideen Reaktionen gibt. Weiters ist es möglich, Favoriten zu setzen, um bei interessanten Themengebieten immer auf dem Laufenden zu bleiben.

Die Plattform ist in Responsive Webdesign umgesetzt, das heißt, es besteht eine optimierte Darstellung für mobile Endgeräte wie Smartphone und Tablet. Eine App ist nicht geplant, da die Einbindung von Smartphone-Kameras via Applikation nicht eine derartige Bedeutung zukommt, wie etwa bei Mängel-Meldeplattform „Schau auf Linz“. Dort muss es für UserInnen möglich sein, auf schnellem Wege ein Foto mit einem Problem zu posten.

„Mein Linz“ steht auch ohne Registrierung offen. Alle Inhalte können von BesucherInnen aktuell eingesehen und Diskussionen mitverfolgt werden. „Mein Linz“ ist nachhaltig konzipiert. Die Plattform kann vergleichsweise einfach für neue Themen geändert werden. Abgelaufene Projekte wandern in ein Archiv, wo sie zur Gänze öffentlich einsehbar bleiben, jedoch nicht mehr verändert werden können.

Was passiert mit den Ergebnissen?
Ziel der Plattform ist es, durch Beiträge und Diskussion von UserInnen, Politik und Fachleuten gemeinsam neue Ideen für die zukünftige Entwicklung der Stadt zu finden. „Die Ergebnisse aus der Plattform bilden eine zusätzliche Entscheidungsgrundlage für die Stadtpolitik und sollen bei der Planung neuer Projekte im Vorfeld einfließen“, erklärt Luger. Er betont gleichzeitig aber, dass der neue Online-Kanal keine repräsentative Umfrage darstellt oder bestehende Mittel der Stadt für direkte Demokratie wie etwa eine Volksabstimmung ersetzt. „Es geht uns darum, neue Denkanstöße für zukünftige Herausforderungen und Entwicklungschancen zu erhalten“, stellt Bürgermeister Luger klar.

www.meinlinz.at betritt österreichweit Neuland
Mit dem neuen Projekt zur Online-BürgerInnenbeteiligung nimmt Linz eine Vorreiterrolle in diesem Segment ein. „Österreichweit gibt es in keiner Landeshauptstadt bis dato ein vergleichbares, so vielseitig einsetzbares Web-Tool“, erklärt Projektleiter Tröbinger. Derartige Online-Plattformen zur Sammlung von Ideen sind derzeit vor allem bei internationalen Unternehmen „intern“ zur besseren Vernetzung von MitarbeiterInnen eingesetzt, die auf der ganzen Welt verstreut gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Daneben greifen bereits auch einige deutsche Kommunen auf solche digitalen Beteiligungsmöglichkeiten zurück.

„Mein Linz“ und „Schau auf Linz“ – zwei verschiedene Plattformen
Die beiden Online-Kanäle der Stadt ergänzen sich. Während http://www.schau.auf.linz.at weiterhin die Meldeplattform für Mängel ist, geht es bei http://www.meinlinz.at um Zukunftsthemen der Stadt. Auf den Startseiten der beiden Web-Angebote verweisen Links jeweils auf die andere Plattform. Die oderatorInnen der Portale verweisen darüber hinaus UserInnen mit Ideen bei „Schau auf Linz“ oder Mängelmeldungen bei „Mein Linz“ an die jeweils andere Stelle.

Erfolgsgeschichte „Schau auf Linz“
Dass Bedarf nach weiteren interaktiven Online-Anwendungen der BürgerInnen besteht, zeigt die städtische Web-Plattform „schau.auf.linz.at“. Das Anfang 2013 gestartete Projekt samt App besuchen im Schnitt täglich etwa 600 UserInnen. Ein professionelles Team im Magistrat bearbeitet die Nachrichten und leitet sie an die passende Dienststelle im Rathaus weiter. Mehr als die Hälfte der Anfragen kann positiv beantwortet und später umgesetzt werden. Die anderen Anregungen werden an die zuständigen Stellen wie etwa Land OÖ, LINZ AG oder Polizei weitergegeben und dort bearbeitet.

Auch über die Stadtgrenzen hinaus hat „schau.auf.linz.at“ für Aufmerksamkeit gesorgt. Aus Vorarlberg kam die erste Anfrage einer anderen Gemeinde und seit 2014 ist dort „Schau auf Bregenz“ mit App und Website online. Ähnliche Dienste gibt es auch in anderen Städten, aber das Design aus Linz und die einfache Nutzbarkeit scheint zu überzeugen. Die Plattform ist auch in Oberösterreich auf reges Interesse gestoßen. Puchenau hat sich das Linzer Tool bereits angesehen und plant eine Umsetzung.

Für „schau.auf.linz.at“ wurde die Stadt mit dem eAward 2013 ausgezeichnet. In der Kategorie „Verwaltung“ konnte die Plattform als eine von insgesamt sieben Nominees die unabhängige ExpertInnen-Jury überzeugen und sich den 2. Preis sichern.

 

 

 

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