Bozen (lpa) - Inklusion und Integrationspolitik, Chancengleichheit und Arbeitsmarkt waren die Themen mehrerer
Treffen der bayerischen Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration Emilia Müller
am 27.05. in Südtirol. Dabei tauschte sich die Staatsministerin unter anderem mit Landeshauptmann Arno Kompatscher,
Landesrätin Martha Stocker und Landesrat Philipp Achammer aus.
Die derzeitige Flüchtlingssituation, aber auch die Zusammenarbeit im Rahmen der Arge Alp sowie der Makroregion
Alpen waren die Gesprächsthemen beim Treffen zwischen Staatsministerin Müller und Landeshauptmann Arno
Kompatscher am frühen Nachmittag. Südtirol und Bayern, sagte Landeshauptmann Kompatscher, wollen sich
auf der makroregionalen Ebene vor allem beim Umweltschutz, zur Klima- und Energiepolitik sowie zur Verkehrsthematik
vermehrt austauschen. Aktuell ist es jedoch die Flüchtlingspolitik, die beide Länder beschäftigt.
Es müsse ein gemeinsames europäisches Vorgehen geben, unterstrich Ministerin Müller gegenüber
Landeshauptmann Kompatscher. Nur durch eine Strategie, die über die Staats- und Ländergrenzen hinaus
reiche, seien die Flüchtlingsbewegungen in den Griff zu bekommen, pflichtete Kompatscher der bayerischen Ministerin
bei und betonte, dass sich die europäischen Staaten endlich eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
betreiben müssten.
Bereits am Vormittag hatte sich die Staatsministerin mit Landesrat Achammer getroffen und die Grundschule "J.
W. von Goethe" in Bozen besucht. Im Austausch mit dem Leiter des Deutschen Schulamtes Peter Höllrigl,
dem Leiter der Fachstelle für Inklusion und Gesundheitsförderung Franz Lemayr und Direktorin Angelika
Ebner Kollmann wurden verschiedene Modelle der Inklusion und Integration angesprochen und diskutiert. "Das
inklusive Schulmodell stellt für eine Schulgemeinschaft und die individuelle Förderung von Kindern mit
Beeinträchtigung einen besonderen Wert dar", unterstrich Landesrat Achammer bei dem Treffen. Die große
Herausforderung der kommenden Jahre besteht für Achammer zudem darin, den Übergang von der Bildungswelt
in die Arbeitswelt bestmöglich zu gestalten.
Um die Gleichstellungspolitik ging es bei einem Austausch der Bayerischen Staatsministerin und Frauenbeauftragten
Müller mit Landesrätin Stocker, den Vertreterinnen des Landesbeirates für Chancengleichheit, deren
Präsidentin Ulrike Oberhammer und Gleichstellungsrätin Michela Morandini. Beim Austausch über die
Frauenpräsenz in Politik und Wirtschaft waren sich die Teilnehmerinnen rasch über die Notwendigkeit einer
Quotenregelung einig. "Dabei ist eine simple und unbürokratische Regelung wichtig", so Landesrätin
Stocker mit Blick auf die erforderliche Überzeugungsarbeit. Thema der Aussprache waren auch die Ergebnisse
der vergangenen Gemeinderatswahlen in Südtirol und die derzeit laufenden Gespräche zur Bildung der Gemeindeausschüsse
sowie verschiedene Projekte, Initiativen und Aktionen in Bayern und Südtirol und die Werte der Frauen in der
Politik.
Bei einem Treffen mit dem Direktor der Landesabteilung Arbeit Helmuth Sinn wurde rasch klar, dass man sich bald
wieder sehen werde: Staatsministerin Müller und Arbeitslandesrätin Stocker vereinbarten das Programm
eines Arbeitsmarktgipfels zwischen Bayern und Südtirol, der Ende September stattfinden soll.
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