"Glücklich im Beruf: Kein Zufall"

 

erstellt am
28. 05. 15
11.00 MEZ

Kahlenberger Gespräche beleuchten Trends am Arbeitsplatz
Wien (modul) - 80 Prozent der ÖsterreicherInnen geben an, in ihrem Leben zufrieden bis sehr zufrieden zu sein. Diese Ergebnisse heimischer Glücksstudien sind erfreulich – und zugleich eine Statistik, die es zu hinterfragen gilt. Im Department of Applied Statistics and Economics der MODUL University Vienna widmet sich ein Forschungsbereich der Lebenszufriedenheit und der zwiespältigen Rolle des Arbeitsplatzes in diesem Kontext. Grund genug, dass im Rahmen der Gesprächsreihe am 27.05. am Wiener Kahlenberg ExpertInnen der Frage nachgingen, welche Voraussetzungen und Führungstools notwendig sind, um das Glück nicht dem Zufall zu überlassen.

Wien, 28. Mai – Glück im Beruf entsteht als Wechselspiel auf vielen Ebenen. Ein guter Arbeitsplatz muss auf allen Ebenen funktionieren, beginnend mit der persönlichen Wertschätzung der Tätigkeit durch die MitarbeiterInnen, auf der sozialen Ebene des Arbeitsklimas und der Kollegenschaft bis hin zu den organisatorischen Strukturen, den Führungskräften und nicht zuletzt den objektiven Arbeitsumständen, deren Auswirkungen auf die work-life-balance wirken. Als Privatuniversität mit starkem Fokus auf Forschung und nachhaltige Entwicklung beschäftigt sich die MODUL University Vienna mit diesen Gesellschafthemen – in der Forschung, in der Lehre und auch im täglichen Miteinander, etwa durch Mitarbeiterbefragung oder die Implementierung eines Diversity-Managements. Im Rahmen der Kahlenberger Gespräche am 27. Mai diskutierten ExpertInnen aus Wirtschaft und Management daher über aktuelle Zukunftstrends und neue Lösungsmöglichkeiten für eine höhere Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

Diskussionsreihe thematisiert Zukunftsthemen der Arbeitswelt
Hani El Sharkawi, Gastgeber des Abends und Leiter des Karrierezentrums MODUL Career, erklärt die Intention dieses Thema aufzugreifen so: „Als Kompetenzzentrum für Karriere ist es das Ziel von MODUL Career, den AbsolventInnen nicht nur Arbeitsplätze zu vermitteln, sondern sie bei ihrem Einstieg in eine erfolgreiche und erfüllende Karriere zu unterstützen. Dementsprechend beschäftigen wir uns sehr intensiv mit deren Wünschen und Bedürfnissen, zumal die meisten davon der Generation Y angehören und somit neue Anforderungen an ihren Berufsweg stellen. Gleichzeitig sehen wir es als unsere Aufgabe, unser Netzwerk von über 400 internationalen Partnerunternehmen beim Thema „Employer Branding“ zu unterstützen. Durch dieses Netzwerk bekommen wir wertvolle Informationen zu den Anforderungen zukunftsorientierter Firmen. Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist dabei definitiv ein wichtiges Thema“.

Arbeitszufriedenheit ist kein Zufall, sondern muss erarbeitet werden
Ein wichtiger Aspekt der Fragestellung an diesem Abend war die Qualität der Arbeit und warum sie in diesem Zusammenhang einen zentralen Aspekt im Leben von berufstätigen Menschen darstellt. MMag. Dr. Ivo Ponocny, Associate Professor und Leiter der Abteilung „Angewandte Statistik und Wirtschaft” an der MODUL University Vienna, beschäftigt sich mit einer Erhebungsmethodik, wie sich Lebensumstände auf die subjektive Wahrnehmung von Lebensqualität auswirken. Im Rahmen seines Einstiegsvortrags beleuchtete Ponocny die Ergebnisse der aktuellen Auswertung der „MODUL Study of Living Conditions“, einer personenorientierten Grundlagenstudie zur Erhebung von Lebensqualität. „Arbeitszufriedenheit ist kein Zufall, sondern muss erarbeitet werden, und zwar sowohl von Arbeitnehmer- als auch von Arbeitgeberseite. Leider ist die psychische Befindlichkeit nicht direkt sichtbar und wird daher oft unterschätzt – nicht zuletzt von den Betroffenen selber.“ Dabei klagen die Beschäftigten heute weit häufiger über psychische Belastung als über physische, so Ponocny im Rahmen seiner Einstiegsrede. Arbeitszufriedenheit kann daher auf vielen Ebenen gefördert bzw. beeinträchtigt werden, insbesondere auf jener der objektiven Bedingungen und der subjektiven Wahrnehmung, beispielsweise durch Respekt und Wertschätzung. „Sehr viele Menschen erachten die zwischenmenschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz und die work-life-balance als entscheidender als den konkreten Betrag der Entlohnung“.

Mitarbeiter ernst nehmen und als Persönlichkeit anerkennen
Talentförderung, Motivation, individuelle Weiterentwicklung: Ines Lochmann, BA seit 2013 Personaldirektorin im Palais Hansen Kempinski, setzt klare Schwerpunkte für ihre Tätigkeit. Das Ziel: ein motiviertes, zufriedenes, qualifiziertes Team, das so zur Zufriedenheit der Gäste beiträgt. Und das versucht sie jeden Tag umzusetzen, erklärte die Podiumsdiskutantin ihre Sichtweise als Führungskraft: „Die eigene Wertbestimmung ist abhängig davon, wie glücklich man ist, da jeder Glück unterschiedlich definiert. Glück kann für den einen Geld und Macht, für jemand anderen Selbstständigkeit und Anerkennung sein. Glücklich sein ist daher eine individuelle Einstellungssache. Wichtig ist aber, dass man das, was man macht, von Grund auf gern tut“. Glück im Beruf wird, so Lochmann, auch durch private Einflüsse geprägt: „Unzufriedenheit im Job und/oder im Privatleben macht über kurz oder lang krank und depressiv. Beide Komponenten müssen stimmen, um ein erfülltes Leben zu führen“.

Eigenverantwortung ist Motor und Antrieb
Astrid Hradecky, Pädagogin sowie Lebens- und Sozialberaterin ist seit mehr als zehn Jahren in der psychosozialen Beratung für Erwachsene tätig. Mit ihrer „empathia“ stellt sie eine Brücke zwischen energetischem und psychosozialem Coaching, Training und Supervision her. Sie skizzierte im Rahmen der Podiumsdiskussion ihre Sicht der Dinge aus dem personenzentrierten und existenzanalytischen Ansatz, der eine alltagstaugliche und lösungsorientierte Begleitung vorsieht: „Authentizität ist das Um und Auf, genauso die stetige Reflexion mit sich selbst. Um glücklich zu sein, ist es wichtig, die Eigenverantwortung als Motor und Antrieb im Blick zu behalten, denn Glück ist vor allem Einstellungssache“. Als Führungskraft sei es notwendig, genau das zu vermitteln und die Mitarbeiter dort abzuholen, wo sie stehen. „Dafür muss man sich aber bewusst mit dem eigenen Führungsstil, den eigenen Mustern und seinen persönlichen Glaubenssätzen auseinandersetzen.“

Glück als persönliche Einstellung
Alexander Fuchs, BBA, seit Anfang 2014 Bankett & Event Sales Executive im Grand Hotel Wien, hat im Jahr 2013 seinen Bachelor im Bereich Tourism & Hospitality Management an der MODUL University Vienna erhalten und studiert derzeit berufsbegleitend an der gleichen Universität den MBA. Glücklich im Beruf zu sein ist für ihn definitiv kein Zufall. „Natürlich kann man Glück haben und den Luxus genießen, in einem wunderbar funktionierenden Unternehmen zu arbeiten. Dies erlebt aber nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung. Die Mehrheit der arbeitenden Menschen muss ihr Glück selbst in die Hand nehmen, wenn sie erfolgreich und glücklich im Beruf sein will“. Persönliche Einstellung – privat wie beruflich – ist die Basis des Glücks, so der MODUL-Absolvent im Rahmen seiner Ausführungen. „Es ist eine bewusste Entscheidung, glücklich zu sein. Ich forciere das, worauf ich meine Energie lenke. Respekt unter Menschen ist dabei die Grundvoraussetzung, um erfolgreich miteinander ein Projekt durchzuführen. Und noch etwas ist entscheidend: Ich kann das, was mir im Leben passiert, nicht beeinflussen, aber ich kann die Art der Erfahrung mit diesem Erlebnis bestimmen“.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.modul.ac.at

 

 

 

 

 

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