LH Kaiser und Minister Erjavec: Gemeinsames Komitee Slowenien-Kärnten forciert zweite
Karawankentunnelröhre - Gastspiel „Engel des Vergessens“ des slowenischen Nationaltheaters in Klagenfurt
Klagenfurt (lpd) - Vertreter der Republik Slowenien und des Bundeslandes Kärnten trafen am 26.05. zur
zweiten Sitzung des Gemeinsamen Komitees Slowenien- Kärnten/skupni odbor in Klagenfurt zusammen. Unter dem
Vorsitz von Karl Erjavec, Stv. Ministerpräsident und Minister für auswärtige Angelegenheiten der
Republik Slowenien, und Landeshauptmann Peter Kaiser wurden Fragen von gemeinsamem Interesse sowie die effiziente
Zusammenarbeit bei Projekten und das Herbeiführen von Synergien im Rahmen gemeinsamer Aktivitäten erörtert.
Alle Mitglieder der Kärntner Landesregierung haben teilgenommen und in Arbeitskreisen mitgearbeitet.
„Es war eine sehr erfolgreiche Arbeit des Gemeinsamen Komitees in drei Arbeitskreisen mit thematischen Vorgaben“,
berichtete der Landeshauptmann. Zusätzlich habe es ein bilaterales Gespräch zwischen Kaiser und Erjavec
gegeben, wo das verlautbarte Gesetzesblatt zur Glasbena šola präsentiert wurde. „Ab 1. Juli wird die slowenische
Musikschule als 28. in das Kärntner Musikschulwerk eingegliedert.“ Außerdem habe man über die positiven
Erfahrungen aus dem Dialogforum berichten können. Besonders hingewiesen hat Kaiser auf 88 Projekte, die im
Rahmen der Alpen-Adria-Allianz gemeinsam realisiert worden seien. „Nicht große globale Vorhaben, sondern
solche auf der Ebene des täglichen Lebens.“ Der Landeshauptmann betonte ganz besonders, dass durch das Erkennen
wechselseitig erduldeten Leidens ein gegenseitiges Verständnis und Näherkommen möglich geworden
sei.
„Wir haben heute 31 Projekte angesprochen, einige laufen bereits, andere sind in Planung“, so Kaiser. Als nur einige
Highlights erwähnte der Landeshauptmann den Bau der zweiten Röhre des Karawankentunnels, der verbinden,
Arbeit schaffen und die Sicherheit erhöhen werde. Weiters den Geopark Karawanken, wo interregionale Zusammenarbeit
auf kommunaler Ebene funktioniere und die Kooperation im Bereich von Katastrophen. „Wie gut die Exekutivkräfte
grenzüberschreitend arbeiten hat das Katastrophenschutzprojekt GOAL deutlich gemacht.“ Im kulturellen Bereich
und als Symbol der Gemeinsamkeit erwähnte der Landeshauptmann das im nächsten Jahr geplante Gastspiel
des slowenischen Nationaltheaters mit dem Stück „Engel des Vergessens“ von Maja Haderlapp. Kaiser erwähnte
auch, dass an der Aufnahme der slowenischen Volksgruppe als Begriff in die neu geplante Landesverfassung gearbeitet
werde. Insgesamt habe sich der Know-how-Transfer zwischen den beiden Ländern wie ein roter Faden durch die
Gespräche der drei Arbeitskreise gezogen.
„Es war ein wichtiger und sehr positiver Tag für beide auf Basis freundschaftlicher Beziehungen“, betonte
der Landeshauptmann und bedankte sich im Besonderen beim slowenischen Botschafter in Österreich, Andrej Rahten,
beim österreichischen Botschafter in Slowenien, Clemens Koja, sowie bei der slowenischen Generalkonsulin Dragica
Urtelj und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beiden Länder.
Minister Erjavec wies auf die persönliche Freundschaft mit Peter Kaiser sowie auf die vielen gemeinsamen Projekte
hin. Er freue sich bereits auf die nächste Sitzung des Gemeinsamen Komitees, die 2016 in Slowenen stattfinden
wird. Es habe eine zehnjährige Pause bis zur ersten Sitzung im Vorjahr in Brda/Slowenien gegeben.
Der Minister dankte für die hervorragenden und freundschaftlichen Beziehungen. Er sprach den Warenaustausch
zwischen Kärnten und Slowenien an, der 460 Millionen Euro ausmache und weiter vergrößert werden
könne. Von den gemeinsamen Projekten nannte er vor allem den Umweltschutz und den Bau der zweiten Karawankentunnelröhre.
Diese werde die Menschen besser verbinden und auch die Wirtschaft stärken, so Erjavec. Die Kooperation im
Katastrophenschutz habe schon eine 25-jährige Tradition und in der Planung etwa der Hochwassersicherheit sollte
es weitere Verbesserungen geben. Auch der gemeinsame Schutz der Alpen sei angesichts des Klimawandels sehr bedeutsam.
Die Alpen seien als Wasserreservoir sowie mit dem Schnee als Grundlage für den Wintertourismus unabdingbar.
Als weiteren Arbeitsbereich, in dem man gemeinsam viel leisten könne, sei die Präventionsarbeit bezüglich
Alkohol und Drogen.
Ein Herzensanliegen für ihn sei auch die Chance, den sozial schwächeren einen Urlaub zu ermöglichen.
So sollte es zwischen Kärnten und Slowenien Ferienaktionen, abwechselnd sowohl in den Bergen als auch am Meer
gemeinsam für sozial schwache Kinder aus beiden Ländern gemeinsam geben. Erjavec ist zuversichtlich,
dass das Gemeinsame Komitee die richtigen Schritte setzt, um Wirtschaft und Tourismus zu stärken, was die
künftige Bilanz klar zeigen werde. Sein bilaterales Treffen mit LH Kaiser stehe für die Stärkung
der politischen Beziehungen sowie auch für die persönliche Freundschaft zwischen ihm und LH Kaiser.
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