LH Pühringer: EU darf sich nicht vor
den Karren der Atom-Lobby spannen lassen…

 

erstellt am
27. 05. 15
11.00 MEZ

…sondern muss für Kostenwahrheit für diese Risikotechnologie sorgen
Linz (lk) - „Die Europäische Union darf sich nicht vor den Karren der Atom-Lobby spannen lassen, sondern muss für Kostenwahrheit bei der Risikotechnologie Atomkraft sorgen und insbesondere die Versuche der Atom-Lobby, Kosten auf die Allgemeinheit abzuwälzen, unterbinden“, fordert Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 26.05. angesichts der tschechischen Atom-Ausbaupläne. „Denn gäbe es diese Kostenwahrheit, wären sämtliche Atomausbaupläne längst vom Tisch.“

Es ist das Verdienst der immer größer werdenden Zahl von Atomgegnern europaweit, dass die Anforderungen an die Sicherheit von Atomanlagen überall deutlich verschärft wurden, was naturgemäß die Baukosten steigert. Derzeit wird – Stichwort Hinkley Point – von der Atom-Lobby der Versuch unternommen, diese Mehrkosten über den Subventionsweg auf den Steuerzahler abzuwälzen.

Dazu kommt, dass die Betreiber bereits jetzt viele Kosten der Allgemeinheit überlassen haben.

Die Suche nach einem Endlager des Atommülls delegieren die Konzerne an die Regierungen, die Sicherung der Transporte ebenso. Eine realistische Versicherung gegen Schäden, die nukleare Unfälle auslösen könnten, gibt es nicht.

Würde man die Inbetriebnahme eines Atomkraftwerks von der Existenz einer unbeschränkten Haftungsdeckung einer Versicherungsgesellschaft abhängig machen und die Versicherungsmathematiker das Restrisiko in bare Münze umrechnen, müssten astronomische Prämien verlangt werden.

Stattdessen tragen diese Folgekosten in erster Linie die Staaten und damit die Allgemeinheit der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler – über nationale Grenzen hinweg. Seit vielen Jahren beteiligen sich die G7-Staaten, die EU und weitere Staaten an der Bewältigung der Katastrophe von Tschernobyl. Auch die Folgekosten für den Reaktorunfall in Fukushima waren gewaltig und werden die japanische Volkswirtschaft noch auf Jahrzehnte belasten.

Die Ausbaupläne für Temelin unterstreichen die Notwendigkeit der österreichischen Klage gegen die Entscheidung der EU-Kommission, Staatsbeihilfen für den Bau des britischen Atomkraftwerks Hinkley Point zu genehmigen. Diese Beihilfen sind in Wahrheit das milliardenschwere Eingeständnis, dass sich Atomkraft nicht rechnet. Für diese Kostenwahrheit muss jetzt Europa sorgen, um dem Ziel einer gemeinsamen, risikolosen Energiezukunft zum Durchbruch zu verhelfen“, so Pühringer.

 

 

 

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