Wien (wifo) - Anlässlich der Generalversammlung 2015 legte das WIFO seinen Rechenschaftsbericht für
das Arbeitsprogramm des vergangenen Jahres vor und präsentierte sowohl seine laufenden Aktivitäten in
der wirtschaftspolitischen Beratung als auch sein aktuelles Forschungsprogramm.
Am 7. Mai 2015 trat die Generalversammlung des WIFO zu ihrer ordentlichen Sitzung zusammen. Professor Karl Aiginger,
der Leiter des Instituts, präsentierte eingangs das umfangreiche Arbeitsprogramm des vergangenen Jahres. Neben
der Erstellung zahlreicher Studien aufgrund der diesbezüglich regen heimischen Nachfrage, gelang es dem WIFO,
seine Internationalisierungsstrategie verstärkt fortzusetzen. Das größte Projekt in diesem Bereich
war auch 2014 das von der Europäischen Kommission finanzierte Projekt "WWWforEurope - Welfare, Wealth
and Work for Europe", das das WIFO als koordinierender Partner seit 2012 in Zusammenarbeit mit über 30
anderen Forschungsinstituten aus 12 europäischen Ländern bearbeitet. Die Forschungstätigkeit befasst
sich in WWWforEurope mit den Möglichkeiten, Europa durch wirtschaftspolitische Maßnahmen wieder auf
einen höheren und dennoch ökologisch nachhaltigen und sozial ausbalancierten Wachstumspfad zu führen.
Dieses Projekt befindet sich heuer in seiner abschließenden Synthesephase, in der durch die Zusammenführung
von über hundert wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Thema erste wirtschaftspolitische Schlüsse gezogen
werden können. Dabei konnte das WIFO vor allem seine Beratungskompetenz zu mittel- und langfristigen wirtschaftspolitischen
Strategien weiter ausbauen. Die Ergebnisse und erworbenen Kompetenzen auf europäischer Ebene werden in das
vom WIFO neu initiierte Forschungsprogramm "Österreich 2025" eingebracht und vertieft und können
so gerade in einer Zeit schwachen Wirtschaftswachstums ein wichtiger Wegweiser für anstehende Reformen sein,
um das Wachstum in Österreich wieder zu verstärken.
Das große Vertrauen auch ausländischer Institutionen in die hohe wissenschaftliche Qualität des
WIFO spiegelt sich u. a. in zwei weiteren internationalen Aufträgen: Für die Europäische Kommission
koordiniert das WIFO seit bereits 15 Jahren die Erstellung der Hintergrundanalysen zum Bericht über die Wettbewerbsfähigkeit
Europas; ebenfalls seit mehreren Jahren arbeitet das WIFO an der deutschen Gemeinschaftsdiagnose für das deutsche
Finanzministerium mit.
Im Ranking der deutschen Wirtschaftszeitung "Handelsblatt", welches die deutschsprachigen Wirtschaftsforschungsinstitute
anhand ihrer wissenschaftlichen Leistungen einstuft, wird das WIFO unter den besten Instituten gereiht. Seine Position
als heimischer Qualitätsführer im Bereich der wirtschaftspolitischen Beratung festigte das Institut auch
durch eine noch engere Vernetzung mit der Scientific Community. Dies geschieht in Form einer regen Teilnahme seiner
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in heimischen und internationalen Beratungsgremien, durch Einführung eines
Associates Programme und eine Kooperationsprofessur mit der Wirtschaftsuniversität Wien.
Mit Unterstützung des Österreichischen Klima- und Energiefonds wurde 2014 eine thermische Mustersanierung
des Institutsgebäudes durchgeführt. Diese soll in den kommenden Jahren zu deutlichen Energieeinsparungen
beitragen. Trotz der dadurch entstandenen finanziellen Mehrbelastung gelang es dem WIFO auch 2014 ausgeglichen
zu bilanzieren. Die Generalversammlung hat dies wohlwollend zur Kenntnis genommen und der Institutsleitung ihre
Entlastung erteilt.
Zum Abschluss der Versammlung entspann sich eine interessante wirtschaftspolitische Diskussion über die Wichtigkeit
des Verbleibs von Großbritannien und Griechenland in der EU bzw. im Euro-Raum. Neben rein ökonomischen
Aspekten wurden auch politische Argumente zur Bedeutung von Stabilität, Brückenfunktion und Friedenserhaltung
in diesen und angrenzenden Wirtschaftsräumen ins Treffen geführt.
Das WIFO dankt seinem Präsidium und seinen Förderern für das bewiesene Vertrauen und die Anerkennung
seiner Leistungen.
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