ÖGfE-Umfrage: Jahr 1 nach den Europawahlen

 

erstellt am
26. 05. 15
11.00 MEZ

Positives Bild des EU-Parlaments trotz geringerer Information – 77 Prozent halten das EU-Parlament für wichtig – 62 Prozent nehmen es medial selten oder nie wahr
Wien (ogfe) - Vor einem Jahr haben die Wahlen zum EU-Parlament stattgefunden. Das Meinungsbild der ÖsterreicherInnen hat sich seitdem positiv entwickelt. Die Arbeit und Tätigkeit des EU-Parlaments wird als wichtig empfunden, das Vertrauen ist gestiegen. Kaum erhöht hat sich allerdings das persönliche Interesse am EU-Parlament, auch seine mediale Wahrnehmung ist rückläufig. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), die vom 4. bis 12. Mai bundesweit durchgeführt wurde.

Insgesamt 59 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen geben an, „selten“ (45 Prozent) bzw. „sehr selten“ (14 Prozent) Nachrichten bzw. Informationen über das EU-Parlament in den Medien zu registrieren. 39 Prozent hören/sehen/lesen dagegen „sehr oft“ (11 Prozent) bzw. „oft“ (28 Prozent) darüber. 3 Prozent antworten „nie“. Eine seit Mai 2012 bestehende Zeitreihe zeigt, dass die wahrgenommene Berichterstattung über das EU-Parlament - nach einem starken Anstieg in den sechs Monaten vor den Europawahlen - nun wieder auf das ursprüngliche Niveau zurückgegangen ist. So hat sich die Anzahl jener, die „(sehr) oft“ vom EU-Parlament hören, seit Februar/März 2014 um 13 Prozentpunkte reduziert, der Anteil jener, die „(sehr) selten“ antworten, ist dagegen um 16 Prozentpunkte gestiegen.

Aktuell sagen insgesamt 77 Prozent, dass sie die Arbeit und Aufgaben des EU-Parlaments für „sehr wichtig“ (25 Prozent) bzw. „wichtig“ (52 Prozent) halten. Im Februar/März 2014 vertraten nur 66 Prozent diese Meinung. Insgesamt 23 Prozent bewerten die Tätigkeiten des EU-Parlaments dagegen als „eher nicht“ (19 Prozent) bzw. „gar nicht wichtig“ (4 Prozent) (Feb/Mrz. 2014: 27 Prozent). Die Zahl jener, die sich zu dieser Frage keine Meinung bilden können, ist im selben Zeitraum von 8 auf 1 Prozent zurückgegangen. (Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte)

Die Umfrage zeigt, dass das Vertrauen in das Europäische Parlament in den letzten Monaten gewachsen ist - auch im Vergleich zu anderen EU-Institutionen. Hatten im September 2014 noch insgesamt 33 Prozent „sehr großes“ bzw. „eher großes“ Vertrauen in das EU-Parlament, sind es nun 47 Prozent („sehr groß“: 4 Prozent | „eher groß“: 43 Prozent). „Eher geringes“ Vertrauen haben 40 Prozent (Sept. 2014: 44 Prozent), gar keines 10 Prozent (Sept. 2014: 16 Prozent).

Das Vertrauen in die EU-Kommission ist im selben Zeitraum nur unwesentlich gestiegen – von 27 auf 32 Prozent („sehr groß“: 2 Prozent bzw. „eher groß“: 30 Prozent). „Eher geringes“ Vertrauen haben 46 Prozent (Sept. 2014: 48 Prozent), gar keines 16 Prozent (Sept. 2014: 17 Prozent).

Sogar zurückgegangen ist das Vertrauen in die Europäische Zentralbank - von 34 auf 23 Prozent („sehr groß“: 3 Prozent | „eher groß“: 20 Prozent). „Eher geringes“ Vertrauen haben 43 Prozent (Sept. 2014: 40 Prozent), gar keines 24 Prozent (Sept. 2014: 18 Prozent).

Jedoch geben lediglich 7 Prozent an, dass auch ihr persönliches Interesse an der Arbeit und den Tätigkeiten des EU-Parlaments seit den Europawahlen gestiegen ist. 69 Prozent sagen, es sei gleich geblieben, 22 Prozent geben an, dass ihr Interesse gesunken ist.

Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft vom 4.-12. Mai 2015 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 521 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,5 Prozent. Fehlende Werte auf 100 Prozent = „weiß nicht/Keine Angabe“.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.oegfe.at

 

 

 

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