Seit 1995 hat der waff 320.000 WienerInnen und 27.000 Unternehmen unterstützt
Wien (rk) - Bürgermeister Michael Häupl und Vizebürgermeisterin Renate Brauner beim Anschneiden
der 20 Jahre waff-Geburtstagstorte beim Fest mit rund 700 KundInnen des waff im Rathaus. Lehrlinge von Jugend am
Werk haben die Riesenmehlspeise produziert. Mit dabei waff -Vorstandsvorsitzender Christian Meidlinger, die stellvertretende
Vorstandsvorsitzende Tanja Wehsely, waff- Geschäftsführer Fritz Meißl und AMS Wien Chefin Petra
Draxl.
Der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) berät und fördert seit mittlerweile 20 Jahren
WienerInnen beim Weiterkommen im Beruf. Aus diesem Anlass haben waff-Präsident Bürgermeister Michael
Häupl und waff-Vizepräsidentin Vizebürgermeisterin Renate Brauner alle WienerInnen, die im Vorjahr
vom waff gefördert worden sind, am Abend des 02.06. zu einem großen Fest ins Wiener Rathaus eingeladen.
Bürgermeister Michael Häupl: "Wien ist die lebenswerteste Stadt der Welt, nicht für einige
wenige, sondern für alle. Ein Grund dafür ist, dass wir die Wiener ArbeitnehmerInnen nicht im Stich lassen,
sondern so gut wie möglich unterstützen. Mit dem waff haben wir dafür eine Österreich weit
einzigartige Einrichtung."
Vizebürgermeisterin Renate Brauner ergänzt: "Diejenigen haben bessere Chancen im Berufsleben, die
über eine bessere Ausbildung verfügen. Deshalb ist Qualifizierung der Schlüssel, das gilt umso mehr
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Mit dem waff haben die Wienerinnen und Wiener einen verlässlichen und
starken Partner, der sie umfassend unterstützt sich weiterzubilden, neue Qualifikationen zu erwerben und ihre
beruflichen Ziele zu erreichen. Dass 700 Wienerinnen und Wiener der Einladung zu 20 Jahre waff gefolgt sind, ist
ein besonders beeindruckendes Zeichen der Anerkennung für die großartige Arbeit, die im waff geleistet
wird."
Seit 1995 wurden 700 Mio. Euro in die Förderung von ArbeitnehmerInnen investiert
Insgesamt haben in den letzten 20 Jahren mehr als 320.000 WienerInnen (davon 60 Prozent Frauen) an waff-Programmen
teilgenommen, um ihre berufliche Situation zu verbessern, den Arbeitsplatz abzusichern oder den Wiedereinstieg
in den Job zu schaffen. In unterschiedlichen Sparten waren das:
- 12.000 WienerInnen konnte mit Hilfe der Arbeitsstiftungen eine neue Jobchance
geboten werden.
- 58.000 WienerInnen konnte der waff einfach und unbürokratisch mit dem Bildungskonto
oder dem WeiterbildungsTausender bei ihrer Weiterbildung finanziell unterstützen.
- 43.000 WienerInnen sind zu ihrem persönlichen Weiterkommen im Beruf beraten
worden.
- 11.000 KundInnen konnten in neue Jobs mit vorheriger Ausbildung vermittelt werden.
- 48.000 Wienerinnen sind durch spezielle Frauenprogramme unterstützt worden.
- 35.000 Jugendliche hat der waff durch seinen Beitrag im Rahmen der Wiener Ausbildungsgarantie
für einen guten Start in die Ausbildung und damit in den Beruf mit entsprechenden Angeboten erreicht und unterstützt.
waff-Chef Fritz Meißl: "Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, beschäftigte Wienerinnen und Wiener
für bessere berufliche Entwicklungschancen zu unterstützen", so Meißl weiter. 2008 haben wir
dafür das waff Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung eingerichtet. Es bietet professionelle Beratung
und finanzielle Unterstützung bei beruflicher Weiterbildung. Berufstätige Wienerinnen und Wiener, egal
ob sie im Beruf weiterkommen, ihren Arbeitsplatz absichern oder beruflich gänzlich neue Wege gehen wollen,
sind dort richtig".
In den letzten 20 Jahren hat der waff rund 700 Mio. Euro in die Förderung von ArbeitnehmerInnen investiert.
Die Finanzierung der Aktivitäten des waff erfolgt weitgehend aus Mitteln der Stadt Wien. 2015 stehen dem waff
insgesamt 57,2 Millionen Euro für ArbeitnehmerInnen-Förderung zur Verfügung. Davon können 27.000
ArbeitnehmerInnen für bessere Chancen im Beruf profitieren.
Hohe Zufriedenheit der waff-KundInnen - 94 Prozent würden den waff weiter empfehlen
Der waff fragt alle zwei Jahre die Zufriedenheit seiner KundInnen ab. 2014 hat der waff bei seinen KundInnen
nach der Schulnotenskala die hervorragende Gesamtnote von 1,66 bekommen. 80 Prozent gaben dem waff die Note sehr
gut oder gut. 94 Prozent würden den waff weiterempfehlen. Im Vorjahr erhob der waff erstmals auch die subjektive
Einschätzung der Wirkung seiner Angebote. So sagen 89 Prozent der befragten KundInnen, die Unterstützung
durch den waff erweitert die Perspektiven und Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. 83 Prozent sagen, die Unterstützung
des waff wirkt sich auf das Einkommen und die berufliche Karriere positiv aus.
Brauner: "20 Jahre waff sind 20 Jahre erfolgreiches Aus- und Weiterbildungsengagement der Wienerinnen
und Wiener."
Wirtschaftsstadträtin Brauner bedankte sich ganz besonders bei den KundInnen des waff: "Es ist keine
Selbstverständlichkeit, neben dem Job und der Familie eine Weiterbildung zu absolvieren oder sogar einen wichtigen
Bildungsabschluss nachzuholen. Da gehört viel Kraft und persönlicher Einsatz dazu. 20 Jahre waff gemeinsam
mit unseren KundInnen zu feiern war daher eine sehr bewusste Entscheidung. Denn sie leisten mit ihrem großen
Weiterbildungsengagement einen wichtigen Beitrag, damit Wien wirtschaftlich erfolgreich bleibt. Gleichzeitig machen
sie aber auch anderen Mut, konkrete Schritte fürs berufliche Fortkommen zu setzen und sich dabei vom waff
helfen zu lassen. 20 Jahre waff sind 20 Jahre erfolgreiches Aus- und Weiterbildungsengagement der Wienerinnen und
Wiener."
waff innovativ für die Wiener ArbeitnehmerInnen
Der waff hat im Laufe der letzten 20 Jahre eine ganze Reihe arbeitsmarktpolitischer Vorbildprojekte umgesetzt.
Er hat damit auch innovativ und flexibel auf aktuelle Anforderungen am Arbeitsmarkt und insbesondere auf die Bedürfnisse
der Wiener ArbeitnehmerInnen reagiert.
Bereits im Gründungsjahr des waff wurden die Arbeitsstiftungen eingerichtet, die MitarbeiterInnen, die von
größeren Unternehmensinsolvenzen oder betrieblichen Personalabbaumaßnahmen betroffenen sind, in
abgesichertem Rahmen einen beruflichen Neubeginn ermöglichen. Dazu waff-Chef Fritz Meißl: "Durch
die enge Zusammenarbeit des waff mit den Sozialpartnern, insbesondere den Gewerkschaften und BetriebsrätInnen,
ist es gelungen, die Arbeitsstiftungen zum flexiblen Instrument der Krisenbewältigung zu entwickeln. So können
wir den "Rettungsschirm Arbeitsstiftung" über alle aufspannen, die ihn brauchen."
Österreich weit einzigartige Palette an Weiterbildungsförderung - Bildungskonto, WeiterbildungsTausender
und Chancen-Scheck
Insbesondere was die Unterstützung von berufstätigen WienerInnen betrifft, hat der waff eine Österreich
weit einzigartige Palette an Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Sie reicht vom ebenfalls im Gründungsjahr
gestarteten Bildungskonto bis zum 2010 eingeführten WeiterbildungsTausender. Aufgrund der Tatsache, dass auch
besser qualifizierte ArbeitnehmerInnen angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise immer stärker unter Druck
kommen, hat der waff im Juli 2014 auf Initiative von Vizebürgermeisterin Brauner den doppelten WeiterbildungsTausender
ins Leben gerufen. Beschäftigte WienerInnen, die nicht mehr als 1.800 Euro verdienen, können seither
mit bis zu 2.000 Euro für ihre berufliche Weiterbildung rechnen. Der Ansturm auf den doppelten WeiterbildungsTausender
hält unvermindert an. Bisher haben sich über 3.000 WienerInnen dieses erhöhte Weiterbildungsgeld
geholt.
Im Mittelpunkt des WeiterbildungsTausenders steht die Unterstützung von WienerInnen mit höchstens Pflichtschulabschluss.
Aus gutem Grund, denn die Hälfte aller Wiener Arbeitslosen hat maximal die Pflichtschule absolviert. So gibt
es für das Nachholen des Lehrabschlusses sogar einen dreifachen WeiterbildungsTausender. Mit dem Chancen-Scheck
kommen seit Jänner dieses Jahres formal gering qualifizierte WienerInnen noch leichter zu ihrem Weiterbildungsgeld.
Für diese Personengruppe fällt die Last der Vorfinanzierung weg.
Neue Jobs plus Ausbildung für rund 1.000 WienerInnen jährlich
Qualifizierung für neue Jobperspektiven steht auch im Mittelpunkt des waff-Programms "Jobs plus Ausbildung".
Manche Branchen oder Unternehmen in Wien können trotz steigender Arbeitslosigkeit offene Stellen nicht besetzen,
weil Arbeitsuchende in Wien nicht die geforderten Qualifikationen mitbringen. In enger Zusammenarbeit mit dem AMS
Wien unterstützt der waff daher Wiener Unternehmen, die Bedarf an speziell qualifizierten MitarbeiterInnen
haben. Für Arbeit suchende WienerInnen, die diese Qualifikationen erwerben wollen, bietet das die Chance auf
einen beruflichen Neuanfang. Von diesem Angebot können alleine heuer über 1.000 WienerInnen profitieren.
Der waff unterstützt übrigens nicht nur Unternehmen, die auf die Qualifizierung künftiger MitarbeiterInnen
setzen, sondern auch bestehende MitarbeiterInnen qualifizieren oder Innovationsvorhaben umsetzen wollen. Seit 1995
sind insgesamt 27.000 Unternehmen vom waff unterstützt worden.
Spezielle Beratung und Unterstützung für Frauen und WiedereinsteigerInnen
Mit speziellen Frauenprogrammen fördert der waff die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt
und damit auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Im Mittelpunkt der waff-Frauenprogramme stehen Beratung
zu individuellen beruflichen Entwicklungschancen und finanzielle Unterstützung bei Aus- und Weiterbildung
für berufstätige Wienerinnen und WiedereinsteigerInnen. Das Programm FRECH - Frauen ergreifen Chancen
bietet etwa hochwertige Beratung und finanzielle Unterstützung für beschäftigte Frauen, die sich
beruflich grundlegend verändern wollen. Bisher konnten nur Frauen mit maximal Lehrabschluss oder BMS-Abschluss
bei ihrer Weiterbildung finanziell unterstützt werden. Ab Juli 2015 können davon auch Maturantinnen und
Akademikerinnen, die unter ihrem Qualifikationsniveau arbeiten, profitieren.
Gemeinsam für die Wiener ArbeitnehmerInnen
20 Jahre waff heißt auch 20 Jahre Zusammenarbeit mit allen wesentlichen Arbeitsmarkt- und Bildungseinrichtungen,
insbesondere auch mit den Sozialpartnern, die in den Gremien des waff vertreten sind.
Mit dem von Vizebürgermeisterin Renate Brauner im Jänner 2013 initiierten Qualifikationsplan Wien 2020,
dessen Umsetzung der waff mit den Partnerorganisationen koordiniert, ist die Zusammenarbeit der Wiener Arbeitsmarkt-
und Bildungseinrichtungen verstärkt und erweitert worden. Beim "Qualifikationsplan Wien 2020" ziehen
alle an einem Strang: Stadt, Bund, Sozialpartner, AMS Wien und waff. Gemeinsames Ziel ist es, WienerInnen mit höchstens
Pflichtschulabschluss zu einer besseren Ausbildung zu verhelfen. Seither konnten bereits eine Reihe von Maßnahmen,
insbesondere zur Unterstützung von Erwachsenen beim Nachholen von wichtigen Bildungsabschlüssen, realisiert
werden.
Als wichtiger Eckpfeiler des "Qualifikationsplan Wien 2020" ist auch die Wiener Ausbildungsgarantie weiter
ausgebaut worden. Im Rahmen der Wiener Ausbildungsgarantie leistet auch der waff einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung
von Jugendlichen beim Berufseinstieg, nicht zuletzt durch finanzielle Beteiligung an der überbetrieblichen
Lehrausbildung sowie durch Projekte wie spacelab - Produktionsschule Wien, die ausgrenzungsgefährdeten Jugendlichen
neue Perspektiven eröffnen.
10.000 BesucherInnen bei den ersten Wiener Wochen für Beruf und Weiterbildung
Ein wesentlicher Aspekt des "Qualifikationsplan Wien 2020" ist es auch, die vielfältigen Unterstützungsangebote,
die es in Wien gibt, direkt zu jenen WienerInnen zu bringen, die sie aufgrund mangelnder Ausbildung am dringendsten
brauchen. Unter dem Motto "Meine Chance" fanden heuer erstmals die Wiener Wochen für Beruf und Weiterbildung
statt. Möglich war das durch die jahrelang erprobte enge Zusammenarbeit des waff mit Wiener Bezirken und lokalen
Einrichtungen im Rahmen des sogenannten territorialen Beschäftigungspaktes. In über 180 Veranstaltungen
in ganz Wien konnten sich die WienerInnen über alle Fragen zum Thema Weiterkommen im Beruf informieren und
beraten lassen. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf Information und Beratung rund um das Nachholen von wichtigen
Bildungsabschlüssen sowie auf Lehre und Berufseinstieg. Die Wochen für Beruf und Weiterbildung wurden
vom waff in Zusammenarbeit mit 17 Wiener Bezirken organisiert. Fast 10.000 WienerInnen haben bei den Wiener Wochen
einen ersten Schritt zur Verbesserung ihrer Jobchancen gesetzt.
waff koordiniert Umsetzung der Programme des Europäischen Sozialfonds in Wien - 50 Mio. Euro für
den Wiener Arbeitsmarkt bis 2020
Als sogenannte "zwischengeschaltete Stelle" übernimmt der waff die Verantwortung für die Umsetzung
von ESF (europäischer Sozialfonds) geförderten Projekten in Wien. Im Rahmen der neuen Strukturfondsperiode
können bis 2020 rund 50 Mio. Euro ESF- Mittel für Arbeitsmarktprojekte abgerufen werden. Gemeinsam mit
dem AMS Wien hat der waff ein erstes konkretes Maßnahmenpaket im Umfang von 23 Mio. Euro geschnürt.
Damit werden in erster Linie Deutschkurse, Beratungseinrichtungen für BezieherInnen der Mindestsicherung,
MigrantInnen und Jugendlichen finanziert.
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