Bischofsweihe: 2.500 Gäste erwartet; Bischof bittet um Spenden statt Geschenke.
Graz (diözese graz-seckau) - Ein neuer Bischof muss sich viele Gedanken um sein „Erscheinungsbild“
machen – Bischofsstab, Ring, Pektorale, Segensspruch und so weiter. Besonders wichtig ist dabei das Bischofswappen:
einmal entworfen, steht es sinnbildlich für die Eigenschaften des Bischofs und geht in die Geschichte ein.
Die heraldische Symbolik steht dabei im Mittelpunkt. Im Bischöflichen Gymnasium entstand die Idee, dem zukünftigen
Bischof als bleibende Erinnerung an die Schule Entwürfe für sein Wappen zu schenken.
Mit Feuereifer waren 24 Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Martina Sulzberger und Monika
Prettenthaler dabei, die passenden Symbole für „ihren“ Bischof zu finden, angeregt von Erlebnissen mit Wilhelm
Krautwaschl und Basisinformationen der Heraldik. "Für unsere SchülerInnen und für uns eine
große Freude und Ehre, neben dem Heraldiker und der Grafikerin, die für das Finish verantwortlich zeichneten,
auch einen Beitrag leisten zu dürfen", so Sulzberger.
Twitter-Vögelchen und Like-Daumen
Die Bandbreite der Symbole war sehr groß: Das Twitter-Vögelchen als Zeichen für die Begeisterung
des Bischofs für die Neuen Medien war ebenso vertreten wie ein Facebook-Like-Daumen, ein Navi, weil es zeigt,
wo es hin geht, oder Herzen als Symbol für Krautwaschls offene Art. Der Bischof zeigte sich begeistert: „Ich
finde es toll, welche Gedanken sich die jungen Menschen gemacht haben.“
Sechs Entwürfe wurden schließlich ausgesucht und den Heraldikern als „Vorlagen“ vorgelegt. Drei Motive
waren es schließlich, die im endgültigen Wappen, gestaltet von Sabine Stremitzer, übernommen wurden:
die Segenshand aus dem Wappen der Diözese Graz-Seckau, die goldene Lilie, die für Christus und die Lichtgeburt
des Menschen aus Nacht und Erde besteht sowie die Weide, ein Symbol für Lebensfreude und die Kraft des Taufsakramentes.
Das vierte Feld bildet eine Himmelsleiter ab, die für den Austausch zwischen Himmel und Erde steht.
2.500 Gäste bei der Bischofsweihe
Die weiteren Insignien des Bischofs sind noch in (künstlerischer) Arbeit und werden rechtzeitig zur Weihe
fertig – man darf gespannt sein! Rund 2.500 Gäste werden am 14. Juni um 14:30 Uhr im Dom und den weiteren
Feierorten im Mausoleum und Priesterseminarhof erwartet. „Der Ansturm auf Zählkarten war enorm“, so Organisationschef
Thomas Bäckenberger, „selbst die vielen Stehplätze waren in kürzester Zeit vergeben. Ein wichtiges
Anliegen des neuen Bischofs war, das nicht nur Ehrengäste kommen können, sondern ein möglichst bunter
Querschnitt der Katholiken in der Steiermark - und das ist gut gelungen“.
Die Weihe wird auch im ORF Fernsehen (ORF 2 Steiermark und ORF III, 14 bis 17 Uhr) und Radio live übertragen,
Vorbeikommende können auch auf einer Leinwand auf der Hofgassenseite des Doms das Geschehen drinnen verfolgen.
Zur Agape nach der Weihe sind auch all jene eingeladen, die keinen Platz mehr bekommen konnten. „Es wird ein großes
Fest für die ganze Diözese werden“, so Bäckenberger, „mit dem wir bewusst in den öffentlichen
Raum gehen und Domplatz, Hofgasse und Burghof nutzen.“ Die letzte Weihe eines Diözesanbischofs fand übrigens
1969 statt, als Johann Weber die Diözese übernahm.
Hilfe statt Geschenke
Sehr viel Wert legt der Bischof auch darauf, dass im Sog der Feier nicht auf jene vergessen wird, denen möglicherweise
nicht zum Feiern zumute ist – den zahlreichen Flüchtlingen, die Schlimmes erlebt haben und auf der Suche nach
einer neuen Heimat sind. Deshalb bittet Wilhelm Krautwaschl statt Geschenken um die Unterstützung von „Refugio“
– einem von ihm initiierten bischöflichen Spendenkonto, das von der Caritas verwaltet und für die Flüchtlingshilfe
im In- und Auslang zweckgewidmet ist. Die Daten des Spendenkontos finden sie am Ende der Seite.
Alle Infos zur Bischofsweihe:
http://www.katholische-kirche-steiermark.at/bischof
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