Bericht über Investitionen für Umwelt und Wirtschaft 2014
Wien (pk) - Die Umweltwirtschaft lässt in Österreich nicht nur Bäume in den Himmel wachsen,
sondern wirkt auch als Wirtschafts-, Innovations- und Jobmotor. Zahlen und Fakten dazu liefert Umweltminister Andrä
Rupprechter in seinem aktuellen Bericht über "Umweltinvestitionen des Bundes 2014" ( III-180 d.B.
, bislang "Umweltförderungsbericht"). Seit Inkrafttreten des Umweltförderungsgesetzes im Jahr
1993 wurden bis Ende 2014 163.632 Umweltschutzprojekte mit 7,439 Mrd. genehmigt und damit umweltrelevante Investitionen
von 28,717 Mrd. bewirkt. Im Jahr 2014 genehmigte der Bund 23.000 Umweltprojekte und löste Investitionen
von 1,8 Mrd. aus, allein an Förderungen nach dem Umweltförderungsgesetz wurden 2014 545,4 Mio. ausbezahlt.
Damit sicherte der Bund, wie eine aktuelle Studie ergab, 22.000 Green Jobs, insgesamt 20.000 Vollzeitarbeitsplätze.
Megatrend Energiesparen, mehr Siedlungswasser-Projekte
Mehr als 60% der 2.105 geförderten Umweltprojekte gingen 2014 in Richtung Energiesparen durch mehr Energieeffizienz.
16.800 private und betriebliche Projekte wurden allein im Rahmen der Sanierungsoffensive 2014 gefördert. Beim
Einsatz erneuerbarer Energieträger fördert der Umweltschutz innovative Technologien und Prozesse und
damit die Wertschöpfung im Land. Für die Wasserver- und Abwasserentsorgung wurden 2.000 Projekte gefördert
und Investitionen von 440 Mio. ausgelöst. Erstmals informiert der Bericht auch über den Schutz der
Menschen vor Naturgefahren, insbesondere vor Hochwasser.
2014 genehmigte Umweltminister Andrä Rupprechter die Förderung von 22.956 Umweltprojekten und damit um
25% weniger als 2013 (30.161). Der Ressortchef erklärt dies mit den außerordentlich vielen Genehmigungen
der Sanierungsoffensive 2013. Eine leichte Zunahme war 2014 bei Projekten der Siedlungswasserwirtschaft zu verzeichnen.
Dort wurden 2014 2.220 Projekte mit 132,2 Mio. und einem umweltrelevanten Investitionsvolumen von 559,5 Mio.
vom Bund genehmigt und der rückläufige Trend der letzten Jahre umgekehrt. In der kommunalen Siedlungswasserwirtschaft
nahm die Zahl der genehmigten Anträge mit 1.985 gegenüber 2013 um mehr als 10% zu. Betrieben wurden
2014 sieben Abwasserprojekte mit einem Förderungsbarwert von 1,5 Mio. zugesichert.
Fortschritte in der Gewässerökologie
In der Gewässerökologie konnte die Anzahl der Genehmigungen erneut gesteigert werden. Nach einer Verdopplung
2013 stieg die Zahl der geförderten Projekte im Vorjahr noch einmal um 60% auf 223 Projekte, wobei das umweltrelevante
Investitionsvolumen (121,1 Mio. ) verdoppelt wurde; der Förderungswert nahm nur leicht auf 41,4 Mio. zu.
Im Rahmen der Umweltförderung im Inland wurden 2014 3.948 Projekte und Investitionen von 581,8 Mio. mit
77,3 Mio. gefördert, wobei inhaltlich der Trend zum Energiesparen dominierte und die Genehmigungsrate bei
den Anträgen seit 2013 von 50% auf 60 % im Jahr 2014 zunahm. Die bis Ende 2014 begrenzte Förderungsaktion
"Energieeffizienz" bei öffentlichen Gemeindegebäuden wurde wegen Ausschöpfung der jährlich
dafür vorgesehenen Mittel von 3 Mio. bereits im September 2014 vorzeitig beendet. Genehmigt wurden 330 Gemeindeprojekte,
143 davon allein im Jahr 2014.
Nach einer Potenzialerhebung im Jahr 2012 wurde 2013 das Förderungsangebot der Umweltförderung im Inland
auf die "Erschließung industrieller Abwärme" erweitert. Dazu fand im April 2014 ein Workshop
zum Thema "Abwärmenutzung" für Unternehmen statt.
Die Offensive zur thermischen Gebäudesanierung wurde und wird nach dem Erfolg des Jahres 2009 in den Jahren
2011 bis 2016 fortgesetzt. Die Aktion wurde auch 2014 stark nachgefragt und die bereitgestellten Mittel waren nach
Genehmigung von 16.800 Projekten bereits im August 2014 ausgeschöpft. Eine Neuerung stellte der Bonus für
Wohnbausanierungen auf klimaaktiv-Standard dar.
In der seit 25 Jahren bestehenden Altlastensanierung wurden 2014 14 Sanierungs- und Sicherungsprojekte sowie zwei
Forschungsprojekte genehmigt.
Ökologische Leistungen der Umweltförderungen 2014
Zu den Ergebnissen der Sanierungsoffensive und der Förderung von Umweltprojekten im Inland zählen 2014
die Reduktion von 372.500 t CO2-Emissionen jährlich. Bezogen auf die Nutzungsdauer der Investitionen macht
die CO2-Einsparung 7,9 Mio. t aus. An Energie werden 517.000 MWh pro Jahr gespart.
2014 wurden die Abwasserreinigungskapazitäten für 46.700 Einwohner erweitert und der Sauerstoffbedarf
der jeweiligen Gewässer um rund 10 t pro Tag gesenkt sowie 12 t Stickstoff nitrifiziert. Die Ökologie
von Gewässern wurde 2014 an 275 Querbauwerken mit einer Gesamthöhe von 1.200 m verbessert - in 123 Fällen
durch Fischwanderhilfen und in 61 Fällen durch naturnahe Beckenpässe.
Bei den Altlastensicherungen und sanierungen wurden 11,5 Mio. m3 kontaminiertes Material erfasst und mehr als
2,5 Mio. m3 verschmutztes Grundwasser sowie kontaminierte Bodenluft von 9,5 Mio. m3 gereinigt.
Rupprechter: Keine Alternative zum Kampf gegen den Klimawandel
"Wir müssen alle an einem Strang ziehen und die Erderwärmung auf maximal 2 Grad Celsius begrenzen.
Diese Aufgabe bedarf internationaler und nationaler Anstrengung", schreibt der Umweltminister im Vorwort zum
Bericht über das internationale Klimaschutzprogramm Österreichs 2014 (JI/CDM-Programm), der dem Umweltinvestitionsbericht
2014 beiliegt.
Notwendige Antworten beim Thema globaler Klimaschutz erwartet der Umweltminister vom neuen Weltklimavertrag, der
Ende 2015 in Paris beschlossen werden soll. Als Vorreiter müsse die EU alles daran setzen, die USA und China
mit ins Boot zu holen. Österreich verfolge beim Klimaschutz eine doppelte Strategie, erklärt Rupprechter:
Durch Verringerung der Treibhausgas-Emissionen, mehr Energieeffizienz, erneuerbare Energieträger und mit Energiesparen
werden die Ursachen des Klimawandels bekämpft sowie gleichzeitig die Auswirkungen des Klimawandels durch Anpassungen
gelindert.
Im Rahmen des "Green Climate Fund" nimmt Österreich seine globale Verantwortung bei der Finanzierung
des internationalen Klimaschutzes wahr, bekräftigt Rupprechter. Mit Beteiligung von Bundesländern und
Wirtschaft kann Österreichs seinen Fondsbeitrag von 25 Mio. Dollar auf insgesamt 50 Mio. Dollar erhöhen,
berichtet der Minister.
Fossile Energie und Atomkraft gehören für Rupprechter der Vergangenheit an. Der Umweltminister setzt
auf erneuerbare Energie, auf Energieeffizienz, auf innovative Umwelttechnik und auf eine sichere und saubere Energiezukunft
im Interesse nachfolgender Generationen.
In der ersten Periode des Kyoto-Protokolls, das Ende 2012 ausgelaufen ist, hat Österreich seine Klimaziele
durch heimische Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen und durch Ankäufe von Emissionszertifikaten
erreicht. Das Portfolio des JI/CDM-Programms enthält Projekte hoher Qualität, liest man im Bericht des
Ressorts. 2014 lag der Fokus auf aktivem Portfoliomanagement, das es erlaubte, den durchschnittlichen Preis von
über neun Euro pro Emissionsreduktionseinheit seit 2008 auf knapp über sechs Euro zu senken. Das Österreichische
JI/CDM-Programm ermöglichte günstige Emissionszertifikate und zugleich eine hohe Beteiligung österreichischer
Unternehmen bei internationalen Umweltschutz-Investitionen. Heimische Unternehmen profitierten von den Investitionen
des JI/CDM-Programms, vor allem von Ankäufen unter dem Titel "Green Investment Schemes"(GIS), wo
mehr als ein Drittel der aufgewendeten Mittel an österreichische Umwelttechnikfirmen floss, liest man im Bericht
des Umweltressorts.
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