Treffen der IntegrationskoordinatorInnen der Zentralorte Tirols
Innsbruck (lk) - „Integrationspolitik ist Sozialpolitik, denn ohne die Integration von allen Teilen der
Bevölkerung kann es keinen echten sozialer Frieden geben“, betont Sozial- und Integrationslandesrätin
Christine Baur. Integration sei daher ein Prozess, der auf die Einbeziehung aller Einwohnerinnen und Einwohner
des Landes und auf die gleichberechtigte Teilhabe abzielt. „Dabei sollen aber die jeweiligen sozialen und kulturellen
Eigenheiten respektiert werden“, so LRin Baur. Da in jeder Gemeinde andere Voraussetzungen gelten, muss an die
Thematik auch individuell und für den jeweiligen Ort passend herangegangen werden. Gemeinden mit einem höheren
Anteil an MigrantInnen sind daher dazu übergegangen, IntegrationskoordinatorInnen einzusetzen, die das gedeihliche
Miteinander im Ort fördern. So bereits geschehen in den Zentralorten Tirols Innsbruck, Wörgl, Telfs und
Imst.
Land Tirol unterstützt Gemeinden bei Umsetzung der Integrationskoordination
„Der Fachbereich Integration der Abteilung JUFF bietet solchen Gemeinden ein spezielles Coaching an, um sie bei
der Umsetzung dieser Integrationskoordination zu unterstützen. Dieses Angebot wird gerne in Anspruch genommen“,
berichtet Fachbereichsleiter Johann Gstir. In diesem Coaching gehe es vorrangig darum, die Gemeinden bei den ersten
Schritten von der Stellenausschreibung bis hin zum Hearing zu begleiten, die Situation zu analysieren, ein Konzept
zu entwickeln und erste Maßnahmen in die Wege zu leiten.
Mit Kirsten Mayr in Imst wurde in diesem Jahr die erste neue Integrationsbeauftragte eingesetzt, in Reutte und
Kufstein folgen im Sommer die nächsten. In Hall in Tirol läuft derzeit die Ausschreibung für die
Stelle als IntegrationskoordinatorIn.
Regelmäßige Treffen der IntegrationskoordninatorInnen stellen den überregionalen Erfahrungsaustausch
zwischen den Gemeinden sicher. Dort, wo eine Zusammenarbeit sinnvoll ist, aber auch hinsichtlich eines Informations-
und Materialenaustausches können sich die Verantwortlichen bei diesen Zusammenkünften vernetzen.
Beim aktuellen Treffen im neu geschaffenen Integrationsbüro Imst wurde ein Schwerpunkt auf die Themenbereiche
Religionspraxis und sprachliche Frühförderung gesetzt. „Es wurde diskutiert, wie Gebetsräume situiert
sein sollten, wie die Zusammenarbeit mit religiösen Vereinen intensiviert und wie anhand von interreligiösen
Arbeitskreisen der Dialog gefördert werden kann“, berichtet Gstir. Im Zusammenhang mit der sprachlichen Frühförderung
im Kindergartenalter berichten die Integrationsbeauftragten, dass vor allem der enge Kontakt mit den Eltern wichtig
sei.
„Integration kann nicht von oben herab angeordnet werden. Sie wirkt nur, wenn vor Ort angesetzt wird“, ist LRin
Baur überzeugt und wünscht abschließend den neuen Integrationskoordinatorinnen viel Erfolg bei
ihrer neuen Aufgabe.
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