Grenzlandtreffen - Wirtschaftskooperation im Zentrum
Poysdorf/Wien (pk) - Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit standen im Zentrum eines Grenzlandtreffens
zwischen dem österreichischen Bundesrat und seinem tschechischen Pendant, dem Senat. Bundesrats-Präsidentin
Sonja Zwazl (V) betonte dabei die Notwendigkeit der grenzüberschreitenden Kooperation auf allen Gebieten,
insbesondere auch in Fragen der Verkehrsinfrastruktur, des Breitbandausbaus oder im Bereich der Forschung. "Gerade
in einer schwierigen Zeit ist es wichtig, die guten Kontakte zu unseren Nachbarn weiter zu stärken und zu
festigen", so Zwazl. Ivo Barek, der Vizepräsident des tschechischen Senats, verwies darauf, dass Österreich
der drittgrößte Investor in der Tschechischen Republik ist und hoffte darauf, dass diese Investitionen
in Zukunft noch weiter wachsen werden. "Österreich ist für uns Nachbar, Partner und Investor."
Die Bedeutung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Tschechien belegt auch die Handelsbilanz.
2014 wurden Waren mit einem Volumen von fast 4,8 Mrd. € von Österreich aus nach Tschechien exportiert, die
Importe aus Tschechien betrugen 5,4 Mrd. €.
Als beispielhaft für die Vertiefung der grenzüberschreitenden Beziehungen hervorgehoben wurde von Zwazl
auch das Projekt "Summercamp" der Wirtschaftskammer Niederösterreich, bei dem Unternehmerinnen aus
Tschechien und Niederösterreich mit ihren Kindern gemeinsam einige Tage verbringen, Fragen des Geschäftslebens
diskutieren und sich grenzüberschreitend vernetzen. Barek plädierte unter anderem für einen weiteren
Ausbau der Beziehungen auf bildungspolitischer Ebene, etwa durch einen verstärkten Studierendenaustausch auf
universitärer Ebene oder zusätzliche Initiativen zum Erlernen der Sprache des jeweiligen Nachbarlandes.
Auf dem Programm standen unter anderem ein Besuch der Volksschule Poysdorf, wo rund die Hälfte der Kinder
auch Tschechisch lernt, ein Besuch der Wein- und Traubenwelt "Vino Versum" und des Kabelwerks "Gebauer
& Griller"
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