Mit Erni Mangold und Cornelius Hell im Haus der Regionen in Krems-Stein
Krems (volkskultureuropa) - Beim letzten Kremser Kamingespräch der aktuellen Reihe „Neue Chancen“ am
10.06. diskutierten die beliebte Schauspielerin Erni Mangold und der Literat, Publizist und Übersetzer Cornelius
Hell zum Thema „Kunst.Quelle“. Idee und Konzept zu den Kremser Kamingesprächen stammen von Edgar Niemeczek,
Holdinggeschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, der die zahlreich erschienenen Gäste
im Haus der Regionen begrüßte. Durch den Abend führte Moderator Michael Battisti, ORF Niederösterreich.
„Neue Chancen“ in der Kunst bzw. die Quellen der Kunst standen im Mittelpunkt der lebhaften Diskussion. Beide Referenten
waren sich einig, dass Kunst von Können komme. Das Beherrschen des „Handwerks“ als Basis für kreatives
Gestalten sei sowohl im Schauspiel wie auch in der Literatur ein wichtiger Ausgangspunkt. Allerdings schlummere
in jedem Menschen ein Künstler, der Unterschied sei nur der Wille, etwas aus diesem Potential zu machen, stellte
Cornelius Hell fest. Dieser Aussage konnte auch Erni Mangold zustimmen, wobei sie ergänzte, dass der Künstler
immer versuche, über sich und gewisse Grenzen hinauszugehen.
Das Publikum sei ein wichtiger Teil der Kunst und auch Kraftquelle, die Inspiration müsse aber aus dem Künstler
selbst kommen. Dabei – so Cornelius Hell – könne sehr vieles Ausgangspunkt für künstlerisches Schaffen
sein: ein Wort, ein Erlebnis, ein sinnliche Wahrnehmung. Eine gesellschaftspolitische Relevanz sei dann manchmal
die Wirkung von Kunst, aber sie könne nicht der Ursprung einer künstlerischen Genese sein.
Erni Mangold betonte, dass Kunst nicht wirklich Tabus brechen oder politische Umbrüche verursachen könne.
Kunst könne zum Nachdenken anregen, solle aber vor allem aufbauend sein. Ein Theaterabend oder eine Lesung
könnten sowohl für das Publikum wie auch für den Künstler eine Quelle der Kraft und ein Ort
des Wohlfühlens sein.
Auch wenn die Referenten bei manchen Aspekten unterschiedliche Standpunkte vertraten, so stimmten Erni Mangold
und Cornelius Hell darin überein, dass es für die Gesellschaft wesentlich sei, dass Kunst geschaffen
werde und die Menschen Zugang zu ihr haben. Das Interesse an Kultur und die Förderung von Bildung, so Erni
Mangold, müssten gestärkt werden, um die Menschen für Kunst zu begeistern. So können auch immer
wieder neue Formen der Kunst entstehen. Denn Kunst sei im Grunde genommen so vielfältig, dass eine einfache
Definition, was Kunst sei, welche Chancen sie biete und welche Zukunft sie habe, nur teilweise möglich sei.
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