am 13. und 14. Juni 2015 in St.Wolfgang: Bereits 21 ausgezeichnete Traditionen
St. Wolfgang/Linz (lk) - Oberösterreich ist ein Land der Volkskultur und des gelebten Brauchtums. Von
A wie dem "Aberseer Schleuniger" bis W wie den "Wirlinger Böllerschützen" wurde dieses
Brauchtum auch von der UNESCO anerkannt und ausgezeichnet. 21 Volkskulturschätze (Bräuche, traditionelle
Handwerkstechniken, gesellschaftliche Rituale, Praktiken und Feste) gibt es in Oberösterreich bisher, die
diese Auszeichnung erhalten haben. Sie alle erstmals gemeinsam zu präsentieren und vorzustellen, das ist Anliegen
eines großen Festes, das am 13. und 14. Juni 2015 in St. Wolfgang im Salzkammergut stattfindet.
Warum ein Fest? Es geht darum, die Breite der oberösterreichischen Volkskultur aufzuzeigen, und gemeinsam
ein Zeichen zu setzen für gelebtes Brauchtum im 21. Jahrhundert. St. Wolfgang wurde als "Austragungsort"
des Festes nicht zufällig gewählt: wer die Liste der von der UNESCO ausgezeichneten Bräuche und
Traditionen durchsieht, erkennt auf den ersten Blick, dass der Schwerpunkt eindeutig im Salzkammergut liegt.
Bei freiem Eintritt kann man an diesem Wochenende erleben, was das oberösterreichische Brauchtum ausmacht:
Herzlichkeit, Lebensfreude, Tradition, Musik und Tanz. Oberösterreich zeigt, worauf seine Kultur baut - ein
bunter Reigen gelebter und lebendiger Volkskultur.
Mit einer informativen Ausstellung, einem vom Franz Gumpenberger moderierten Festabend und einer von Günther
Madlberger gestalteten Präsentation im Ortszentrum präsentieren die Marktgemeinde St. Wolfgang, das OÖ.
Forum Volkskultur und das Land Oberösterreich Volkskultur in ihrer ausgezeichneten Vielfalt.
Immaterielles Kulturerbe der UNESCO
2003 hat die UNESCO - die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur mit Sitz
in Paris - das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beschlossen, 2009 wurde das Übereinkommen
von Österreich ratifiziert und die Österreichische UNESCO-Kommission mit der nationalen Umsetzung des
Übereinkommens und der Erstellung eines Österreichischen Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes
betraut. Seither wurden 82 Traditionen und Bräuche in das österreichische Verzeichnis aufgenommen, darunter
21 aus Oberösterreich bzw. mit einem Bezug zu Oberösterreich.
Was versteht man unter immateriellem Kulturerbe?
Mit dem Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes werden lebendige Kulturformen, die auf menschlichem Wissen,
Können und Handfertigkeiten sowie auf gewachsenen Traditionen beruhen, vor den Vorhang gehoben.
Diese Traditionen werden folgenden Bereichen zugeordnet:
- mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksformen, einschließlich
der Sprache als Trägerin des immateriellen Kulturerbes,
- darstellende Künste,
- gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste,
- Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum und
- traditionelle Handwerkstechniken.
Die 21 oberösterreichischen "Volkskulturschätze"
- Märchenerzählen
- Aberseer Schleuniger
- Innviertler Landler
- Rudentanz in Sierning
- Traunkirchner Mordsgschicht
- Maultrommelspiel in Österreich
- Wirlinger Böllerschützen
- Liebstattsonntag in Gmunden
- Lichtbratlmontag in Bad Ischl
- Windischgarstner Niglo-Umzug
- Stille Nacht - das Lied zur Weihnacht
- Aufstellen und Besuch der Landschaftskrippen im Salzkammergut
- Ebenseer Glöcklerlauf
- Ebenseer Fetzenzug
- Salzkammergut Vogelfang
- Die Erzeugung der Mollner Maultrommel
- Österreichisches Sensenschmieden
- Hinterglasmalerei in Sandl
- Mühlviertler Handblaudruck
- Pechölbrennen im östlichen Mühlviertel
- Apothekeneigene Hausspezialitäten
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