Pröll, Kurz, Schwarz und Lendvai zogen Zwischenbilanz
St. Pölten (nlk) - Das Europa-Forum Wachau auf Stift Göttweig findet heuer zum 20. Mal statt.
Dieses Jubiläum nahmen Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Außenminister Sebastian Kurz, Landesrätin
Mag. Barbara Schwarz und Prof. Paul Lendvai am 09.06. zum Anlass, um eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Das Europa-Forum Wachau sei vor 20 Jahren gemeinsam mit dem damaligen Außenminister Alois Mock installiert
worden, "um den Europäisierungsprozess zu begleiten", erinnerte Landeshauptmann Pröll an die
Anfänge vor zwei Jahrzehnten. Das Bundesland Niederösterreich, gelegen an der Nahtstelle zwischen dem
alten und dem neuen Europa, habe mit dem Europa-Forum vor allem drei konkrete Ziele verbunden, so Pröll: erstens
zu überlegen, wie man das Tor zum neuen Europa öffnen könne, zweitens über die Rolle der Regionen
im Europäisierungsprozess nachzudenken und drittens das Europa-Forum als dauerhaften Dialog und Meinungsaustausch
zu institutionalisieren.
Europa habe in den vergangenen 20 Jahren "eine unglaubliche Entwicklung genommen", verwies der Landeshauptmann
auf die neuen Mitgliedsstaaten oder auch auf die gemeinsame Währung. Das neue Europa sei auch eine große
Chance für Niederösterreich gewesen, so Pröll: "Die Europäisierung ist ein unglaublicher
Wachstumsschub für Niederösterreich geworden. Die Zahl der Betriebe hat sich mehr als verdoppelt, die
Warenexporte haben sich verdreifacht und die Zahl der Beschäftigten ist um 20 Prozent gestiegen." Niederösterreich
habe als Region im Herzen Europas auch Vorbildwirkung entwickeln können, wies er auch auf den "Award
of excellence" im Jahr 2002 oder die Auszeichnung als innovativste Region Europas im Jahr 2007 hin. Das Bundesland
habe sich in Europa auch entsprechend eingebracht, etwa durch den Mobilfunkpakt als Vorzeigeprojekt auf europäischer
Ebene, die Subsidiaritätskonferenz oder die Regionen-Initiative zur Verlängerung der Regionalförderung.
"Das Europa-Forum Wachau hat sich zu einer Plattform des Dialogs entwickelt", betonte Pröll und
verwies auf die vielen prominenten Referenten, unter ihnen eine große Zahl an Premierministern und Außenministern.
"Unser Ziel im Blick nach vorne ist klar: wir wollen weiter eine aktive Rolle im europäischen Diskurs
bilden", sagte Pröll.
Das Europa-Forum Wachau biete "einen einzigartigen Rahmen für die europapolitische Diskussion in Österreich",
betonte Außenminister Kurz in seiner Stellungnahme. Österreich habe vom EU-Beitritt stark profitiert,
70 Prozent der Exporte gingen in die Europäische Union und man habe massiv an Arbeitsplätzen gewonnen,
betonte Kurz. Natürlich brauche es auch eine Auseinandersetzung mit der Europäischen Union und eine Diskussion
über die Zukunft der Europäischen Union, so der Minister: "Schön, dass das Europa-Forum Wachau
dafür wieder einen Rahmen bietet."
Als Neuerung werde heuer in den drei Bereichen Medien, Jugend und Zivilgesellschaft der Europapreis vergeben, kündigte
er an. Eine hochkarätige Jury wählt dafür Personen und Institutionen aus, die die Europäische
Union durch ihr Engagement in Österreich thematisieren, so der Außenminister.
Das diesjährige Generalthema werde "Stößt Europa an seine Grenzen?" lauten, informierte
Landesrätin Schwarz. Dabei gehe es um die Asylfrage ebenso wie um eine gemeinsame Wirtschafts- und Außenpolitik
oder auch um die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Neben prominenten Referenten wie zum Beispiel
den tschechischen Vizepremierminister Ing. Andrej Babis, EU-Kommissar Dr. Johannes Hahn oder dem ungarischen Außenminister
Dr. Peter Szijjarto werde es auch heuer wieder Arbeitskreise geben, so etwa zu den Themen Sicherheitspolitik und
regionale Zusammenarbeit, berichtete die Landesrätin.
"Göttweig ist ein geflügeltes Wort geworden. Politiker, Journalisten und Korrespondenten kommen,
weil sie gesehen haben, dass es sich lohnt, nach Göttweig zu kommen", sagte Prof. Lendvai in seiner Stellungnahme.
Dies sei auch "der beste Beweis dafür, dass Regionen nicht Provinzialisierung bedeuten, sondern eine
Brücke zur Welt", so Lendvai, der auch betonte: "20 Jahre nach der ersten Veranstaltung in Göttweig
können wir alle stolz sein, dass so viele wichtige Politiker und Journalisten nach Göttweig gekommen
sind."
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