|
Nach dem Ministerrat
|
|
erstellt am
10. 06. 15
11.00 MEZ
|
Faymann:
Zelte weg, ausreichend Plätze mit Bundesländern schaffen!
Experten bestätigen: Steuerreform ist Mitgrund für positive Wachstumsprognose
– Ministerrat beschließt Rauchverbot und Teilpension
Wien (sk) - Bundeskanzler Werner Faymann hat am 09.06. im Pressefoyer nach dem Ministerrat in Sachen Asyl
seine Ablehnung von Zeltlagern bekräftigt. "Wir müssen in Ruhe konsequent daran arbeiten, dass die
Zelte wegkommen und gemeinsam mit den Bundesländern ausreichend Plätze geschaffen werden", sagte
Faymann. Erfreut zeigte sich der Kanzler über die jüngste positive Wachstumsprognose der Oesterreichischen
Nationalbank: "Wenn wir einen positiven Ausblick haben und ExpertInnen sagen, dass die Steuerreform einer
der Gründe dafür ist, sollte das auch jene, denen sonst nichts gefällt, in positive Stimmung bringen",
verwies Faymann auf den wichtigen psychologischen Effekt optimistischer Prognosen, die für Investitionen von
zentraler Bedeutung seien. Beschlossen wurde im Ministerrat neben der Teilpension auch das uneingeschränkte
Rauchverbot in der Gastronomie.
Zum Thema Rauchverbot betonte Faymann, dass hier ein "der Sache dienlicher Kompromiss gefunden wurde, bei
dem NichtraucherInnen geschützt werden, das Rauchen nicht gefördert wird und getätigte Umbaumaßnahmen
nicht unter den Tisch fallen gelassen werden". Die ebenfalls heute im Ministerrat beschlossene Einführung
der Teilpension wertete Faymann als eine von mehreren Maßnahmen, um das faktische Pensionsantrittsalter zu
erhöhen und ältere ArbeitnehmerInnen länger im Job zu halten.
Befragt zum Thema Asyl bekräftigte Faymann die Devise "ausreichend Plätze schaffen und weg mit den
Zelten". Das Beste für die Glaubwürdigkeit der österreichischen Asylpolitik sei es, wenn es
gelingt, die mit den Ländern getroffene Vereinbarung über Quartier-Quoten auch einzuhalten. Alles andere
würde nur der FPÖ in die Hände spielen, "die bereit ist, das zur Hetze einzusetzen", sagte
Faymann.
In Sachen Griechenland plädierte Faymann für die Erarbeitung eines speziellen Programms und das Zustandebringen
eines Fünf-Jahres-Ausblicks, um Griechenland eine Perspektive zu eröffnen. Nichts hält Faymann davon,
"Griechenland von Konkursgefahr zu Konkursgefahr schleudern zu lassen". Es gehe vielmehr um eine gemeinsame,
mittelfristige Lösung, sagte Faymann, der nächste Woche zu Gesprächen nach Griechenland reisen wird.
|
|
|
|
Mitterlehner: Unsichere Zeiten fordern konsequentes Leadership
Stärkerer Nichtraucherschutz im europäischen Trend - Zugangsregelungen an Universitäten
sorgen für effizienteren Einsatz von Steuergeld und höhere Abschlussquoten der Studierenden
Wien (bmwfw) - Der Ministerrat befasste sich am 09.06. mit zahlreichen aktuellen Themen und Gesetzesvorlagen
wie dem Beschluss des novellierten Tabakgesetzes. "Unsicherheiten in der Bevölkerung und unruhige Zeiten
fordern konsequentes Leadership", sagte Vizekanzler Reinhold Mitterlehner im Pressefoyer. Umso wichtiger sei
eine konsequente Vorgehensweise wie zum Beispiel bei der Stärkung des Nichtraucherschutzes. Die Umsetzung
eines generellen Rauchverbotes in der Gastronomie sei der richtige Weg, um für die Gesundheit der Österreicherinnen
und Österreicher das Beste zu erreichen: "Tschechien hat beispielsweise erst kürzlich eine ähnliche
Regelung wie wir in das Parlament eingebracht. Auch der Europäische Fußball-Dachverband UEFA hat etwa
für die Europameisterschaft 2016 ein umfassendes Rauchverbot in und um die zehn Stadien verhängt. Das
sind nur zwei Beispiele eines klaren und eindeutigen Trends in Europa, wo wir schon längst Aufholbedarf haben.
Der Vergleich macht uns sicher", verwies Mitterlehner auf den im Ministerrat verabschiedete Gesetzesentwurf.
Um die Gastronomen, die in die Trennung von Raucher- und Nichtraucher-Bereiche investiert haben, zu unterstützen,
wurde die im Gesetzesentwurf enthaltene Prämie von 10 auf 30 Prozent angehoben. "Wir haben mit der Übergangsfrist
sowie der Prämie für alle Gastronomiebetriebe, die früher als gesetzlich vorgeschrieben auf kompletten
Nichtraucherschutz umstellen, eine Regelung geschaffen, die für alle praktikabel ist und dem Vertrauen in
den Staat gerecht wird", so Mitterlehner. Daneben dürfe man Raucherclubs unterhalten, die sich jedoch
außerhalb des Gastrobereiches, ohne Service und ohne Zugang für Kinder befinden müssen, und nicht
zur Umgehung des Rauchverbotes geschaffen werden dürfen. "Wir haben eine solide Umsetzung des Nichtraucherschutzes
erreicht. Ich bin überzeugt, dass wir in drei Jahren über dieses Thema nicht mehr reden werden, da die
internationalen Entwicklung eine klare Richtung hat und für klare Verhältnisse sorgen wird", so
Mitterlehner.
Zugangsregelungen an Universitäten haben sich bewährt
Der Wissenschaftsminister betonte zudem die Bedeutung der Zugangsregelungen an den Hochschulen: "Die Evaluierung
an den besonders stark besuchten Studien wie Architektur, Biologie oder Pharmazie zeigt eindeutig, dass mit derartigen
Zugangsregelungen die Möglichkeit besteht, Steuergelder effizienter zu nützen." Die Zugangsbeschränkungen
hätten keine Auswirkungen auf die Sozialstruktur der Studierenden gehabt, vielmehr sei erreicht worden, dass
die Studierenden ihre Studienwahl bewusster treffen. Außerdem sei die Zahl der Studienanfänger gestiegen
und eine geringere Drop-Out-Quote zu verzeichnen, so Mitterlehner der auf den Plan einer Ausweitung von Zugangsbeschränkungen
an den Universitäten verweist.
|
|
|
|
Haider: FPÖ lehnt Rauchverbot und Bevormundung weiter ab
Änderungen sind nicht akzeptabel – Prämienerhöhung für Wirte ist ein
Hohn
Wien (fpd) - Als "nicht akzeptabel" und "Augenauswischerei" bezeichnete der Vorsitzende
des parlamentarischen Tourismusausschusses und FPÖ-Tourismussprecher NAbg. Mag. Roman Haider die am 09.06.
von Vizekanzler Mitterlehner und Gesundheitsminsterin Oberhauser vorgelegten Änderungen zum geplanten Rauchverbot.
"Gastronomen, die vor 2018 das Rauchen in ihren Lokalen verbieten, sollen eine Investitionsschutz-Prämie
von nunmehr 30 Prozent des Restbuchwerts für die Umbaumaßnahmen zur Trennung der Gastbereiche erhalten
und nicht mehr nur zehn Prozent, wie ursprünglich geplant. Das ist nichts Anderes als eine Augenauswischerei:
Diese Investitionen wurden im Vertrauen auf die gültige Rechtslage getätigt, also müssten erstens
nicht 30, sondern 100 Prozent ersetzt werden. Zweitens möchten wir Freiheitliche aber nicht darüber diskutieren
müssen, dass man die vor wenigen Jahren getätigten Investitionen mit lächerlichen Beträgen
abschreiben kann, sondern uns geht es um die Wahlfreiheit und um die Möglichkeit, wirtschaftlich erfolgreich
zu sein in diesem Land", so Haider.
"Dass jetzt das Rauchen in Vereinsräumen doch erlaubt sein wird, ist nur der Angst der Großkoalitionäre
vor dem Verfassungsgerichtshof geschuldet, der diesen Eingriff in die Vereinsfreiheit sicher nicht durchgehen lassen
hätte. Und so ganz nebenbei wird das Wirtesterben dadurch noch mehr angeheizt, denn jetzt werden die Raucher
in Scharen in die Vereinsheime ausweichen", lässt Haider kein gutes Haar an den geplanten Maßnahmen.
"Die Menschen haben die dauernde Bevormundung durch die Regierungsparteien gründlich satt", so Haider.
"Die Leute möchten frei entscheiden können ob, wann und wo sie rauchen. Und auch Unternehmer müssen
diese Wahlfreiheit haben. Die FPÖ lehnt das Rauchverbot und die Bevormundung daher weiter ab," stellt
Haider klar.
|
|
|
|
Dietrich: Schlag gegen Selbstbestimmung der Wirte, aber auch Gäste
Wien (str) - "Das uneingeschränkte Rauchverbot in der Gastronomie ab Mai 2018 ist ein Schlag gegen
die Selbstbestimmung der Wirte, aber auch der Gäste!", kommentiert Team Stronach Klubobfrau Waltraud
Dietrich den Beschluss im Ministerrat. "Auf der einen Seite dürfen die Bürger zwar Zigaretten kaufen,
jedoch auf der anderen Seite nirgends mehr rauchen - außer in den eigenen vier Wänden. Wie schaut es
denn hier mit dem gesundheitlichen Schutz von Angehörigen und Kindern aus?"
Anstatt auf Informations- und Präventionsmaßnahmen zu setzen, hat sich die Verbotspolitik der rot-schwarzen
Regierung wieder einmal durchgesetzt: "Scheinbar hält die Regierung die österreichischen Bürger
nicht für mündig genug, selbst zu entscheiden, in welches Lokal sie gehen", so Dietrich.
Das Ausstellen einer steuerlichen Prämie in Höhe von 30 Prozent für vorzeitige Umbauinvestitionen
ist für die Team Stronach Klubobfrau kein Anreiz, sondern nur eine "Augenauswischerei". Zuerst hatten
die Wirte um ihr eigenes Geld teure Umbauten für den Nichtraucherschutz durchführen müssen, jetzt
"bleiben sie auf einem Großteil dieser Kosten sitzen und zahlen einmal mehr die Rechnung!", kritisiert
Dietrich.
|
|
|
|
Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen
Parteien –
sofern (bis zur Aktualisierung um 11:00 Uhr) vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet
sich in der Regel nach deren Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der
Personen. Die Redaktion
|
Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.
|
zurück
|
|
|
|
|
|
Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin
"Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl
finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at
|
|
|
|