Produktionsvolumen von 7,08 Mrd. Euro - Rückgang von 5,2 % 2014 – Exportquote von 68 Prozent
Wien (pwk) - Die nüchternen Zahlen drücken anderes aus, was vielerorts prophezeit wird: der Bau-
und Werkstoff Holz liegt voll im Trend, allerdings zeigte sich das noch nicht im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Die Österreichische Holzindustrie verzeichnete ein Produktionsvolumen von insgesamt 7,08 Mrd. Euro und nahm
damit einen Rückgang von 5,2 % hin.
Die Holzindustrie ist generell eine stark außenhandelsorientierte Branche. In den Export gehen vor allem
Nadelschnittholz, Leimholz, Holzwerkstoffe (Platten) und Ski. Die Exportquote lag 2014 bei knapp 68 % und entsprach
einem Gesamtvolumen von 4,78 Mrd. Euro. Hier ist ein leichter Rückgang von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr
erkennbar.
Der Löwenanteil der österreichischen Holzprodukte, in Summe 74,4 % (3,56 Mrd. Euro), wurde in die Europäische
Union und hier speziell nach Deutschland und Italien geliefert. Die restlichen 25,6 % verteilten sich auf Resteuropa
mit 13,1 %, den Entwicklungsländern mit 2,8 % und übrige Länder (wie USA und Japan) mit 9,7 %. Angesichts
der dramatischen Entwicklungen auf wesentlichen Exportdestinationen nimmt sich der Rückgang der Exporte bescheiden
aus. Hier reagierte die Holzindustrie flexibel, die Ausfälle wichtiger Exportmärkte konnten durch andere
ersetzt werden.
Positive Handelsbilanz
Der Import von Holzprodukten war 2014 ebenfalls rückläufig, allerdings in einem geringeren Ausmaß
als beim Export. Dies ist der Grund dafür, dass die Handelsbilanz einen schwachen Überschuss ausweist
(+2,3 % gegenüber 2013) und derzeit bei 1,1 Mrd. Euro liegt. Insgesamt wurden Produkte im Wert von 3,67 Mrd.
Euro eingeführt (-2,6 %). Auch hier ist die Europäische Union der wichtigste Handelspartner der Holzbranche,
der Anteil der Waren die dahin geliefert werden liegt bei 87,2 %. Der Abwärtstrend scheint gestoppt zu sein.
Holzindustrie ist fast ausschließlich familiengeführt
Die Holzindustrie zählt derzeit 1.369 aktive Betriebe, davon sind rund 950 Sägewerke. Sie ist ein
äußerst vielfältiger Wirtschaftsbereich und umfasst die Sägeindustrie, den Baubereich, die
Möbelindustrie, die Holzwerkstoffindustrie sowie die Skiindustrie. Der Großteil der Betriebe der Holzindustrie
ist klein- und mittelbetrieblich strukturiert und ist fast ausschließlich in privater Hand.
Holzindustrie als größter Arbeitgeber aller österreichischen Industriezweige
Die Holzindustrie ist als bedeutender und sicherer Arbeitgeber bekannt. Im abgelaufenen Jahr waren 26.216 Personen
in der Holzbranche beschäftigt (2013: 27.928), davon 779 Lehrlinge. Der Rückgang bei den Beschäftigtenzahlen
ist der anhaltenden Konjunkturflaute - Produktionsrückgänge nun das dritte Jahr in Folge - geschuldet.
Die kurzfristigen Überbrückungsmaßnahmen reichten erstmals nicht mehr aus, der Abbau der Beschäftigten
war die Folge.
Holz liegt im Trend
Neue Forschungserkenntnisse zum genialen Rohstoff Holz fächern die Palette der Einsatzmöglichkeiten
immer weiter auf. Dazu gesellt sich ein umweltbewussteres Denken in der Gesellschaft, die hohen, zu erfüllenden
Anforderungen in der Klimapolitik und die kontinuierliche Verfügbarkeit des Rohstoffes. Das alles kann Holz.
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