Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny überreichte den diesjährigen Zelman-Preis
an den Historiker Robert Streibel
Wien (rk) - "Robert Streibel ist ein Volksbildner im besten Sinn, der viel Energie darin investiert,
die dunklen Kapitel unserer Geschichte für kommende Generationen zu beleuchten. Sein Engagement ist weithin
im Internet sichtbar und seine Publikationen machen ihn zu einem wichtigen lokalen Zeithistoriker. Sein Wirken
ist unverzichtbarer Teil einer erfolgreichen Zukunftsarbeit, die uns immer wieder vor Augen führt, dass Freiheit
und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind", so Stadtrat Dr. Mailath-Pokorny, der Initiator des
Preises.
Der Leon Zelman Preis 2015 geht an den Historiker und Leiter der Volkshochschule Hietzing Robert Streibel. Der
Preis ist mit Euro 5.000,- dotiert und wird von der Stadt Wien gestiftet. Die Auszeichnung wurde gestern von Kulturstadtrat
Andreas Mailath-Pokorny im Wiener Rathaus übergeben.
"Der Historiker und Leiter der Volkshochschule Hietzing Robert Streibel organisiert seit über 14 Jahren
mit großem Engagement und Empathie unter Einbeziehung von Schulen und lokaler Bevölkerung in vielfältiger
Form Gedenk- und Erinnerungsinitiativen wie -projekte, die weit über die Errichtung von Gedenktafeln hinausgehen",
so die Begründung der Jury. Die Laudatio hielt Gerhard Baumgartner, wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs
(DÖW).
Der Preis
Die Auszeichnung wird seit 2013 im Gedenken an Leon Zelman und seinem Wirken als langjähriger Leiter des
Jewish Welcome Service und Herausgeber der Zeitschrift "Das Jüdische Echo" einmal jährlich
verliehen. Sie ergeht an Personen, Projekte und Organisationen, die sich für Dialog, Erinnern und das Engagement
gegen Rassismus und Antisemitismus verdient gemacht haben.
Jewish Welcome Service
1980 wurde die Organisation auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Leopold Gratz und des Stadtrates Heinz
Nittel gemeinsam mit dem 2007 verstorbenen Leon Zelman gegründet. Präsident ist der jeweilige Bürgermeister
der Stadt Wien. Hauptaufgaben sind Besuchsprogramme für vertriebene jüdische Bürgerinnen und Bürger
und ihre Nachkommen, Studienreisen für die jüngere Generation sowie die Förderung von Gedenk- und
Erinnerungsinitiativen. Seit dem Jahr 2012 unterstützt auch der Wiener Städtische Versicherungsverein,
Hauptaktionär der Vienna Insurance Group, die Arbeit des Jewish Welcome Service.
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