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Klimt und die Ringstrasse |
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Unteres Belvedere 3. Juli bis 11. Oktober 2015 Die Bebauung beginnt in den 1860er-Jahren und ist erst bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs weitgehend abgeschlossen. Mit ihr zeigt sich Wien als neues, dynamisch-repräsentatives Wirtschafts- und Handelszentrum. Die Ringstraße als Abbild der Modernisierungsbestrebungen der k. u. k. Monarchie vermittelt auch architektonisch den Übergang von der mittelalterlichen Bürgerstadt zu einer modernen, industriell geprägten Metropole. Auf der einen Seite repräsentieren Bauten wie das Burgtheater oder das Naturhistorische und das Kunsthistorische Museum den kulturellen Führungsanspruch der Monarchie und die Neue Hofburg die politische Macht des Kaiserhauses, auf der anderen Seite dokumentieren die Palais des Großbürgertums, das Parlament, die Börse oder der Musikverein das wirtschaftlich wie kulturell erwachte Selbstverständnis der großbürgerlichen Gesellschaft. Diese Doppelfunktion der Kultur im Fall des Kaiserhauses als Symbol politischer Autorität, im Fall des Großbürgertums als Zeichen wirtschaftlicher Macht lässt sich an der Architektur der Ringstraße ablesen. Demzufolge können die Raumausstattungen der Gebäude als Ausdruck des jeweiligen kulturellen Selbstverständnisses verstanden werden. Mit der Ausstellung Klimt und die Ringstraße beabsichtigt das Belvedere daher, die Kunst der Ringstraßenzeit, ihre Sammler und ihre Sammlungen zu beleuchten. Da die einzelnen Aspekte der Malerei, Plastik und Architektur bisher überwiegend isoliert in wissenschaftlichen Darstellungen aufgearbeitet wurden, fehlen die Zusammenhänge mit den Sammlernnd Mäzenen der Ringstraße, die weitgehend ausgeblendet wurden. Anhand von Ausstattungsbildern für öffentliche Gebäude und Privatwohnungen lassen sich die unterschiedlichen
künstlerischen Positionen vergleichen, Ausstellungsobjekte vermitteln Stilwandel und Kontinuitäten. Gezeigt
werden Werke der am Historienbild orientierten Schule Carl Rahls, des Farbenmagiers Hans Makart und des jungen,
aufstrebenden Malers Gustav Klimt, der in der Ausstellung mit frühen Referenzwerken vertreten ist, die Höhepunkt
und Abschluss der Malerei der Ringstraßenzeit repräsentieren. So werden in der Ausstellung Ausstattungsbilder für das Burgtheater und das Kunsthistorische Museum, Entwürfe für die prunkvollen Räume des Palais Epstein, Makarts Gemälde für Nikolaus Dumbas Arbeitszimmer, Teile der Ausstattung von Dumbas Musikzimmer von Gustav Klimt und der Künstler-Compagnie wie auch Mobiliar aus Makarts Besitz zu sehen sein. Stücke aus dem Besitz von Mäzenen wie Friedrich von Leitenberger und Nikolaus Dumba werden ebenso präsentiert wie Pretiosen aus den Sammlungen der Familie Bloch-Bauer. Die Ausstellung erlaubt einen differenzierten Blick auf eine Epoche, die mit ihren industriellen Produktions- und Reproduktionsmitteln die Möglichkeiten handwerklicher Erzeugung vielfach übertraf und sich auf der Suche nach einem neuen künstlerischen Wertekanon befand. |
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Allgemeine Informationen: |
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