Hundstorfer: Zahl der Armutsgefährdeten in
 Österreich deutlich unter europäischen Schnitt

 

erstellt am
22. 06. 15
11.00 MEZ

Sozialstaat reduziert effektiv das Armutsrisiko - Erwerbsarbeit als Schutz vor Armut
Wien (bmask) - "Die anhaltende Wirtschaftskrise hat in Europa leider auch ihre Spuren bei der Zahl der armuts- und ausgrenzungsgefährdeten Menschen hinterlassen. So ist die Quote in diesem Bereich im europäischen Durschnitt von 24 Prozent im Jahr 2008 auf 25 Prozent 2014 gestiegen. In Österreich hingegen ist im selben Zeitraum die Quote der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten von 20,6 Prozent auf 19,2 Prozent gesunken", berichtet Sozialminister Rudolf Hundstorfer anlässlich der Präsentation der EU-Silc-Zahlen für das Jahr 2014. In Absolutzahlen sind um 90.000 Menschen in Österreich weniger armutsgefährdet als noch im Jahr 2008. "Das Ziel, das sich die österreichische Regierung im Rahmen der Europa 2020-Strategie gesetzt hat, nämlich innerhalb von 10 Jahren bis 2018 die Zahl der armuts- und ausgrenzungsgefährdeten Menschen in Österreich um 235.000 zu senken, ist durchaus noch erreichbar", gibt sich Hundstorfer zuversichtlich.

"Der beste Schutz vor Armut und sozialer Ausgrenzung ist eine Erwerbsarbeit", unterstrich der Sozialminister. So liegt das Armutsrisiko bei Erwerbstätigen bei sieben Prozent. Bei Arbeitslosen, die schon länger als 12 Monate keine Beschäftigung haben, erhöht sich das Armutsrisiko hingegen auf 45 Prozent. Im kommenden Jahr werden wir die Ausbildungspflicht bis 18 Jahre starten, denn das höchste Risiko arbeitslos und damit auch armutsgefährdet zu werden, haben Menschen ohne fundierte Berufsausbildung", unterstrich Hundstorfer. Menschen über 50 Jahre haben ebenfalls ein hohes Risiko langzeitarbeitslos zu werden. "Wir haben daher vergangene Woche im Parlament eine deutliche Erhöhung der finanziellen Mittel für Eingliederungsbeihilfen und für Beschäftigungsprojekte beschlossen. Davon profitieren über 50jährige, die bereits mindestens ein halbes Jahr arbeitslos waren..

Die Wirtschaftskrise hält weite Teile Europas und damit auch Österreich schon seit Jahren im Griff. "Sozialleistungen haben gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten eine eminent stabilisierende Funktion. Aufgrund der Pensionen und Sozialleistungen verringert sich im das Armutsrisiko im Durchschnitt um mehr als zwei Drittel von 44 Prozent auf 14 Prozent. Bei den AlleinerzieherInnen-Haushalten und bei kinderreichen Familien würden sogar mehr als die Hälfte ohne Sozialleistungen in die Armut abrutschen. "Sozialleistungen sind nicht bloß als Kostenfaktor zu sehen; sie sind unabdingbar, damit Armut kein Massenphänomen wird. Wird der Sozialstaat abgebaut, wird auch der soziale Friede im Land gefährdet. Das hat dann negative Folgen für alle Menschen in Österreich", schloss der Sozialminister. (

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at