Schloss Ambras Innsbruck: Sonderausstellungen
 zum Thema "Tiere"

 

erstellt am
19. 06. 15
11.00 MEZ

"Echt tierisch! Die Menagerie des Fürsten" und "The Silence of Animals" von 18.06. bis 04.10.2015.
Innsbruck (schloss ambras) - Schloss Ambras Innsbruck greift das aktuelle Thema »Tiere« in der Kunst mit gleich zwei Sonderausstellungen auf. Weit gereiste Exoten, seltene Vögel, edle Hunde und Pferde: Diese und andere Animalia tummelten sich an den Habsburger Höfen im 16. Jahrhundert. Kostbare Kunstkammerstücke, Gemälde, Zeichnungen und Kupferstiche sowie Naturalien aus Elfenbein und Rhinozeroshorn erzählen erstaunliche Geschichten über die Welt der Tiere und ihre herausragende Bedeutung in der Renaissance.

Zu bewundern sind außergewöhnliche Tierstudien und -porträts unter anderem von Albrecht Dürer, Giambologna, Georg Hoefnagel, Roelant Savery und Paolo Veronese. Neben dem »Tigerthier«, dem Dodo und den Zibetkatzen von Erzherzog Ferdinand II. lernt man auch Süleyman aus Ceylon kennen, den Superstar der Renaissance: Als einer der ersten Elefanten in Europa begeisterte er die Menschenmenge auf seinem Weg von Lissabon nach Wien. 1552 erreichte er Innsbruck am Dreikönigstag zu Fuß von Italien über den eisigen Brenner in Spezialschuhen. Der Dickhäuter übte einen nachhaltigen Eindruck auf Schriftsteller, Maler und Bildhauer aus. Gezeigt wird auch, welche Tiere als »Wunder der Natur« in die fürstlichen Kunstkammern gelangten: ein Lama, das für einen »Bastard einer Hirschkuh« gehalten wurde, ein Hund ohne Vorderbeine oder ein Schwein von außergewöhnlich riesiger Größe. Zu erfahren ist, wie eine gewaltige Logistik die Exoten aus den neu entdeckten Teilen der Welt nach Portugal und über Spanien und Italien an die Fürstenhäuser der Habsburger brachte.

»Echt tierisch! Die Menagerie des Fürsten« ist eine von Annemarie Jordan Gschwend, Thomas Kuster, Veronika Sandbichler und Katharina Seidl kuratierte Ausstellung. Sie präsentiert, ausgehend von der Sammlung Erzherzog Ferdinands II., exquisite Meisterwerke von teils erstmals gezeigten, neu erforschten Raritäten bis zu weltberühmten »Ikonen« der Tierdarstellung wie etwa Dürers Rhinozeros. Zu sehen sind 100 Werke aus den Beständen des Kunsthistorischen Museums (Schloss Ambras Innsbruck, Kunstkammer, Gemäldegalerie, Theatermuseum, Weltmuseum Wien), aus den Kunstsammlungen und Museen Augsburg, der Albertina Wien, dem Naturhistorischen Museum Wien, dem Wien Museum, der Österreichischen Nationalbibliothek, dem Österreichischen Staatsarchiv (Haus-, Hof und Staatsarchiv), der Schatzkammer und Museum des Deutschen Ordens Wien, der Universitätsbibliothek Wien, der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck und dem Tiroler Landesarchiv) sowie internationale und nationale Leihgaben aus Privatbesitz. Ergänzt wird die Ausstellung durch Tierpräparate, die sogar gestreichelt werden dürfen.
MIGUEL BRANCO »THE SILENCE OF ANIMALS«

Begleitend zur Ausstellung »Echt tierisch! Die Menagerie des Fürsten« im Ambraser Hochschloss über Tiere in der Renaissance zeigt Schloss Ambras Innsbruck zeitgleich noch eine zweite Sonderausstellung in der Bauernrüstkammer: »The Silence of Animals« schlägt eine Brücke in die Gegenwart: Der zeitgenössische Künstlers Miguel Branco aus Portugal setzt sich seit mehr als 20 Jahren mit den Kunstkammern der Renaissance auseinander und interpretiert die Tiermalerei aus dem 16. Jahrhundert auf faszinierende Art neu.

Miguel Branco rückt Tiere in ein speziell repräsentatives Licht, das bislang in der Kunstgeschichte vor allem von höfischen Herrscherporträts bekannt ist. Bei manchen seiner Kunstwerke bezieht Branco sich explizit auf Vorgänger der Tiermalerei und setzt seine Abbildungen aus Tierausschnitten berühmter Gemälde subtil zusammen. Plastiken aus Holz und der Modelliermasse Fimo zeigen einen verspielten Zugang zu Tieren. Zudem ist von Branco eine zeitgenössische Intervention in der Ambraser Kunst- und Wunderkammer zu sehen: eine Kleinplastik des Dodos, jenes flugunfähigen, heute ausgestorbenen Vogels aus Mauritius, der einst Prachtstück jeder fürstlichen Menagerie in der Renaissance war. Zu sehen sind Werke von den Leihgebern Luso-American Development Foundation Col., long-term loan to the Serralves Foundation - Contemporary Art Museum, Porto, EDP, Foundation Art Collection sowie aus Privatbesitz.

Zu den Ausstellungen »Echt tierisch! Die Menagerie des Fürsten« sowie Miguel Branco »The Silence of Animals« erscheint ein zweisprachiger Katalog (Deutsch/Englisch).

Tiere sind das Thema des Sommers in der Tiroler Landeshauptstadt: Wer auch den Alpenzoo Innsbruck sowie die Ausstellungen im Audioversum »So hören Tiere« und im Zeughaus »Natur vernetzt« besucht, erhält jeweils ermäßigten Eintritt. Es gibt attraktive Preise zu gewinnen!

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.schlossambras-innsbruck.at

 

 

 

 

 

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