Wien (konzept pr) - Die Anforderungen in technischen Berufen steigen stetig. Oft ist es für Unternehmen
daher nicht mehr möglich, alle Inhalte eines Berufsbildes in der Aus- und Weiterbildung selbst zu vermitteln.
Dies führt zur Weiterentwicklung der dualen Ausbildung in Richtung trialer Ausbildung, bei der Spezialthemen
von Dritten geschult werden. Ein vielversprechender Ansatz, den zum Beispiel der bekannte Bautechnik-Spezialist
Hilti seit einiger Zeit verfolgt.
Sich rasch entwickelnde Technologien, die zunehmende Vernetzung, das Zusammenspiel unterschiedlichster Berufsfelder
und die wichtigen Bereiche soziale und allgemeine wirtschaftliche Kompetenzen - die zeitgemäße Aus-
und Weiterbildung stellt Unternehmen vor immer größere Herausforderungen. Was also tun? Eine brennende
Frage insbesondere vor dem Hintergrund des allgegenwärtigen Fachkräftemangels. Wer top Mitarbeiter sucht
und diese vor allem auch längerfristig halten will, für den ist Aus- und Weiterbildung längst zu
einem zentralen Thema geworden.
Mehr als nur Technik
Hermann Studnitzka, Leiter Didactic Concepts bei Festo Didactic, einem weltweit agierenden Anbieter von Lernsystemen
und Trainings im Technikbereich: "Zum einen wird die Technik selbst immer komplexer -zum anderen sind für
den Erfolg im Beruf heute weit mehr Kompetenzen erforderlich, als nur technisches Know-how alleine. Die Aus- und
Weiterbildung muss mit dieser Entwicklung Schritthalten. Das ist für ein Unternehmen alleine kaum noch zu
bewältigen." Als Beispiel führt er den Beruf des Mechatronikers an, dessen Ausbildung inhaltlich
dermaßen breit aufgestellt ist, dass es kaum einen Ausbilder gibt, der alle Themen alleine abdecken kann.
Hermann Studnitzka: "Durch die Modularisierung dieses Lehrberufs wird diese Vielfalt und Breite des Berufsbildes
noch weiter zunehmen. Partnerschaften werden daher immer wichtiger."
Bildungspartnerschaften
Die Zusammenarbeit wird vieler Orts auch zwischen den Bildungsanbietern untereinander ausgebaut, zum Beispiel
zwischen Festo Didactic und dem von Martin Dünser gegründeten Ausbildungsunternehmen "get up!",
das sich als Drehscheibe für die Lehrlingsausbildung in Vorarlberg einen Namen gemacht hat und damit ein anschauliches
Beispiel für triale Ausbildung ist. Martin Dünser: "Wir haben uns an der Nahtstelle zwischen Unternehmen
und Schulen positioniert, um gemeinsam mit den Unternehmen maßgeschneiderte Aus-und Weiterbildungsmodule
zu entwickeln. Geht es um technische Inhalte, ist dabei Festo Didactic unser Partner".
Begeisterung für die Baubranche
Viele namhafte Industrieunternehmen, die sich einer hochwertigen Aus-und Weiterbildung verpflichtet fühlen,
setzen bereits auf Bildungspartnerschaften, also die triale Ausbildung - so zum Beispiel der bekannte Bautechnik-Spezialist
Hilti, der im Bereich Lehrlingsausbildung mit "get up!" kooperiert. Trainiert werden dabei sowohl die
eigenen Lehrlinge von Hilti als auch Lehrlinge von Kunden. Im Fokus stehen unter anderem die Persönlichkeitsentwicklung
und Entrepreneurship (unternehmerisches Denken), also Social-Skills und wirtschaftliche Basis- und Spezialthemen.
Lisa Burgholzer, HR Business Partner bei Hilti Austria: "Seite Ende 2012 unterstützen wir unsere Kunden
aus dem Bauhaupt- und Nebengewerbe bei der Ausbildung ihrer Lehrlinge mit spannenden Trainings zum Beispiel in
der Messtechnik. Unsere Experten aus dem Produktmanagement, dem Vertrieb sowie Spezialisten aus dem Bereich Optik
wollen damit den Nachwuchs der Baubranche für ihren Beruf und unsere Lösungen begeistern. Konzipiert
und durchgeführt werden diese mitreißenden, 3-tägigen Workshops gemeinsam mit unserem Partner ‚get-up‘."
Zusammenhänge erkennen und verstehen
Daniel Bitschnau, Ausbildungsleiter der Hilti-Niederlassung Thüringen (Vorarlberg): "Wir haben im
Lehrbetrieb vermehrt festgestellt, dass Motivationsthemen und fehlender Lernerfolg oft mit der Tatsache zusammenhängen,
dass junge Menschen durch die allgegenwärtige Konsumations- und Informationsflut überfordert sind. Sie
sind dann nicht mehr in der Lage, die wesentlichen Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Oft wissen
sie daher nicht, was für sie Sinn macht, worauf sie sich fokussieren sollten. Stärkt man diese Fähigkeiten,
ist das sowohl für den Lehrling als auch den Betrieb ein wesentlicher Baustein für eine erfolgreiche
Lehrzeit."
Das von "get up!" ausgearbeitete Konzept, beinhaltet die Begleitung der Lehrlinge über die gesamte
Lehrzeit. Wichtig sind Hilti dabei unter anderem Themen wie das vernetzte Denken, Respekt vor sich selbst und dem
Gegenüber, das Verstehen von betrieblichen Abläufen und Zusammenhängen und die Begeisterung für
den Beruf.
Erfolgsmodell triale Ausbildung
Die triale Ausbildung kommt bei Hilti mittlerweile seit rund zweieinhalb Jahren zum Einsatz. Die Erfahrungen damit
sind bisher sehr gut. Insbesondere im Bereich Persönlichkeitsentwicklung setzte man hier wichtige Akzente.
Daniel Bitschnau: "Die triale Ausbildung ermöglicht es uns als Ausbildungsbetrieb einen wertvollen Beitrag
für unsere künftigen Fach- und Führungskräfte zu leisten." Der Ausbildungsleiter der Hilti-Niederlassung
Thüringen unterstreicht: "Wir brauchen Mitarbeiter mit einer gewachsenen emotionalen Verbindung zum Betrieb
und der Fähigkeit, die Aufgaben der Gegenwart sowie die Anforderungen der Zukunft zu erkennen und diese mit
Mut und Anstand anzugehen. Das ist für uns unerlässlich, um uns als Unternehmen auch weiterhin positiv
entwickeln zu können, und ich denke, mit der trialen Ausbildung sind wir da auf dem richtigen Weg."
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