Bozen (lpa) - Nach dem Urteil des Staatsrats, das einen möglichen Ausbau des Flughafens Bozen für
rechtens erklärt, hat Landeshauptmann Arno Kompatscher am 16.06. nach der Sitzung der Landesregierung Stellung
bezogen. An der Start- und Landebahn des Bozner Flughafens sind Instandhaltungsarbeiten nötig. „Das vorliegende
Urteil des Staatsrats bedeutet nicht, dass der Flughafen Bozen nun ausgebaut wird“, stellte der Landeshauptmann
klar. Die Landesregierung bleibe bei der vor den Wahlen vorgeschlagenen und mit dem Regierungsprogramm endgültig
eingeschlagenen Linie: Im Oktober wird ein Konzept zur weiteren Entwicklung des Bozner Flughafens vorgelegt. „Über
dieses Konzept können die Südtiroler Bürgerinnen und Bürger abstimmen.“
Die lange Vorlaufzeit sei einerseits nötig, da der gerade erst eingesetzte neue Verwaltungsrat der Betreibergesellschaft
ABD AG Zeit braucht, um sich einzuarbeiten. Und: „Die Südtiroler Landesregierung hat sich das Ziel gesetzt,
die geplanten Entscheidungen zu gegebener Zeit öffentlich zu diskutieren und einer Volksbefragung zu unterziehen.
Dies setzt voraus, dass das vielschichtige und technisch hoch komplexe Thema Flughafen verständlich und klar
aufgearbeitet wird, um so die Basis für eine klare und strategische Entwicklung zu legen“, erläuterte
Kompatscher.
„Das neue Konzept hat das Ziel, den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen zu maximieren und gleichzeitig
die Belastungen für Anrainer und Umwelt gering zu halten“, brachte der Landeshauptmann es auf den Punkt. Ein
wesentliches Ziel der Südtiroler Landesregierung sei der Aufbau attraktiver Linien- und Charterflüge
am Flughafen Bozen, sei es im Outgoing- als auch im Incoming-Bereich.
Ab 18. Juni stellt Darwin Airline seinen Flugdienst ab Bozen ein. „Das heißt aber nicht, dass der Flughafen
ab diesem Termin stillsteht, sondern, dass es vorübergehend keine Linienflüge Bozen-Rom-Bozen geben wird“,
erklärte der Landeshauptmann. Die Linienflüge Bozen-Rom-Bozen machen ca. 17 Prozent der insgesamt über
12.000 jährlichen Flugbewegungen am Flughafen Bozen aus. Es gibt weiterhin kommerzielle Flugbewegungen auf
dem Flughafen Bozen. Die längerfristig programmierten Flüge beschränken sich über die Sommermonate
auf die Charterverbindungen mit Cagliari, Olbia und Lamezia Terme an den Samstagen sowie Catania an den Sonntagen.
„Diese Angebote werden v.a. von Südtirolerinnen und Südtirolern seit Jahren sehr gut angenommen“, sagte
Kompatscher.
Die Zeit, in der es keine Linienflüge Bozen-Rom geben wird, soll für dringend notwendige außerordentliche
Instandhaltungsarbeiten genutzt werden. Diese wurden auch von den Behörden angemahnt, um die Sicherheitsstandards
zu wahren: Erneuerung der Entwässerungskanäle an der Start- und Landebahn, Erneuerung der Asphaltdecke,
Markierung der Start- und Landebahn mit Reflektionsfarbe und Erneuerung der Anflugsbefeuerung, die künftig
mit LED-Technik funktioniert.
Zum Stand der Verhandlungen für die Wiederaufnahme des Linienflugbetriebs Bozen-Rom sagte Kompatscher: „Gegenwärtig
werden mit verschiedenen Fluggesellschaften Gespräche über vorhandene Möglichkeiten und Grenzen
geführt.“ Sobald es konkrete Verhandlungsergebnisse gebe, würden diese rechtzeitig bekannt gegeben.
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