Eiesnstadt /(diözese) - Drei Seminaristen der Diözese Eisenstadt vollzogen einen wichtigen Schritt
auf ihrem Weg zum Priestertum. Mit Stefan Ludwig Jahns aus Kroatisch Minihof wurde ein Spätberufener zum Diakon
geweiht. Der Jurist mit eigener Rechtsanwaltskanzlei entschied sich vor sechs Jahren gegen den Gerichtssaal und
für ein Leben als Student und Seminarist. Ins Grübeln, ob er denn diesen Weg überhaupt zu Ende gehen
wolle, komme er nicht mehr. „Die Grundsatzentscheidung, ob ich Diakon oder Priester werden will, die klärt
sich nicht in den letzten Wochen, sondern über die letzten Jahre.“
Mit Shinto Varghese Michael und Lijo Thomas Joseph wurden zwei Männer aus der indischen Partnerdiözese
Kanjirapally zu Diakonen geweiht. Beide kamen vor sechs Jahren nach Österreich, mit dem Ziel, hier zu studieren
und einige Jahre nach ihrer Weihe auch als Priester im Burgenland zu wirken. „Später werden wir dann nach
Indien zurückkehren“, erzählt der 30-jährige Lijo, um anzufügen: „Wir freuen uns sehr, dass
wir im Burgenland arbeiten dürfen. Uns gefällt es hier sehr gut, die Mentalität der Menschen ist
toll.“ Im Burgenland hatten beide in den vergangenen Jahren schon Bezugspfarren. Bei Shinto Varghese Michael war
das die Propstei- und Stadtpfarre Eisenstadt-Oberberg und die Stadtpfarre Eisenstadt-Kleinhöflein. Bei Lijo
Thomas Joseph waren es Marz und Rohrbach.
Bei der Diakonatsweihe waren auch Altbischof Paul Iby und der Bischof der brasilianischen Diözese Propria,
Mário Rino Sivieri, anwesend. Alle drei legten den Kandidaten die Hände auf. In seiner Predigt bezog
sich Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics auf drei Punkte. Erstens: Habt ein Herz für Gott! „Weil
Gott ein Herz für uns Menschen hat, sollen auch wir Menschen ein Herz für Gott, unseren Schöpfer
und Erlöser, haben – soll auch unser Herz für Gott schlagen. Damit Ihr das könnt, braucht es eine
innige Beziehung zum Herzen Jesu, braucht es das Lesen und Betrachten der Hl. Schrift, Gebet, Gottesdienst und
die Feier der Sakramente.“ Zweitens: Habt auch ein Herz für die Menschen! „Bei Eurem Weiheversprechen wird
Euch besonders ans Herz gelegt, Armen und Kranken beizustehen, Heimatlosen und Notleidenden zu helfen. Das ist
nicht nur ein frommes Versprechen – das zu erfüllen seid Ihr und sind wir alle gerade in unseren Tagen herausgefordert
– denken wir nur an die vielen Flüchtlinge, die auch bei uns Herberge und Hilfe suchen!“ Und drittens: Habt
ein Herz für Euer Volk, Eure Sprache und Eure Kultur! „Das Eigene kennen und lieben und das Andere, Fremde
schätzen und ehren! Das ist unser burgenländischer Weg, den unser Volk durch Jahrhunderte geht!“, erklärte
Bischof Zsifkovics abschließend.
Nächstes Jahr folgt die Priesterweihe der drei Diakone. Stefan Ludwig Jahns wird im Martinsdom von Diözesanbischof
Ägidius J. Zsifkovics geweiht, seine beiden indischen Mitbrüder in ihrer Heimat Indien.
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