Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Mai 2015 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria
+1,0% und blieb damit auf dem Niveau der Vormonate April und März. Erneut waren die Ausgaben für Wohnen
wichtigster Preistreiber. Billigere Treibstoffe waren wieder wichtigster Preisdämpfer - ohne sie hätte
die Inflation im Mai 1,3% betragen. Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat
Mai lag bei 111,1. Gegenüber dem Vormonat (April 2015) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3%.
Wohnungsmieten +5% über Vorjahresniveau, Treibstoffpreise mit -8,7% weiterhin deutlich darunter
Den stärksten Einfluss (+0,27 Prozentpunkte) auf die Inflation übte im Mai 2015 die Ausgabengruppe "Wohnung,
Wasser, Energie" mit durchschnittlich +1,4% im Jahresabstand aus. Hauptverantwortlich dafür waren höhere
Wohnungsmieten (insgesamt +5,0%). Die Betriebskosten für Mietwohnungen stiegen um 2,8%, jene für Eigentumswohnungen
um 2,2%, und auch die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich um 1,0% mehr. Die nach wie vor sinkenden
Heizölpreise (-13,8%) schlugen auch im Mai auf die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie durch (durchschnittlich
-1,7%; Gas -0,3%, Strom +0,3%, feste Brennstoffe +1,5%, Fernwärme +4,5%).
In der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,0%; Einfluss: +0,25 Prozentpunkte)
wurden Bewirtungsdienstleistungen um 3,2% teurer, Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 0,6% mehr.
Für die durchschnittlichen Preisanstiege von 1,9% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen"
(Einfluss: +0,18 Prozentpunkte) waren überwiegend teurere Versicherungsdienstleistungen (insgesamt +1,8%)
verantwortlich.
Die Preise für "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen durchschnittlich um 1,1%
(Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Die durchschnittliche Jahresveränderungsrate für Nahrungsmittel erwies
sich im Mai mit +0,6% niedriger als im April (+1,1%), was hauptsächlich auf die Preisentwicklung bei Fleisch
zurückzuführen ist (Mai +0,8%, April +2,2%). Für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen die Preise
im Jahresabstand um 2,0%, für Gemüse um 2,7%, für Obst um 0,4%. Milch, Käse und Eier kosteten
hingegen insgesamt um 1,3% weniger. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 4,1%, Bohnenkaffee
kostete um 10,4% mehr.
In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -2,1%; Einfluss: -0,29 Prozentpunkte) traten Treibstoffe
weiterhin als Hauptpreisdämpfer hervor (-8,7%; Einfluss: -0,34 Prozentpunkte), jedoch mit geringerer Dynamik
als im April (-10,4%; Einfluss -0,42 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 3,1%.
Inflation gegenüber April: +0,3%
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich
+0,8%; Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem Pauschalreisen bei, die sich saisonbedingt um insgesamt
6,0% verteuerten.
Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich
-0,3%; Einfluss: -0,01 Prozentpunkte), in der sich Bekleidungsartikel um 0,6% verbilligten.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Mai 2015: +1,0%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Mai
bei 122,04 (April 121,84 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +1,0% (April +0,9%) und war damit
so hoch wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen) führten
im Einzelnen zu unterschiedlichen Veränderungsraten und Einflüssen, die sich jedoch insgesamt ausglichen.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im Mai 2015 bei +1,3%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Mai
+1,3% (April +1,2%), der Indexstand des PIPH lag bei 111,9. Zur Differenz zum VPI von +0,3 Prozentpunkten trugen
überwiegend Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile
im PIPH) bei. Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen sowie bei der Instandhaltung von Wohnungen (jeweils
höhere Gewichtsanteile im PIPH) erhöhten zusätzlich den PIPH gegenüber dem VPI. Außerdem
dämpften die Preisreduktionen bei Treibstoffen (geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH deutlich weniger
als den VPI. Im Gegensatz dazu verminderten die Verbilligungen bei Heizöl (höhere Gewichtsanteile im
PIPH) den PIPH gegenüber dem VPI.
Inflation für täglichen Einkauf niedriger als jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf
repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 0,9% (April: +1,0%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen
wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält,
verringerte sich im Jahresabstand um 0,2% (April: -0,6%).
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