Inflation bleibt auch im Mai 2015 bei 1,0%

 

erstellt am
17. 06. 15
11.00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Mai 2015 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria +1,0% und blieb damit auf dem Niveau der Vormonate April und März. Erneut waren die Ausgaben für Wohnen wichtigster Preistreiber. Billigere Treibstoffe waren wieder wichtigster Preisdämpfer - ohne sie hätte die Inflation im Mai 1,3% betragen. Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Mai lag bei 111,1. Gegenüber dem Vormonat (April 2015) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3%.

Wohnungsmieten +5% über Vorjahresniveau, Treibstoffpreise mit -8,7% weiterhin deutlich darunter
Den stärksten Einfluss (+0,27 Prozentpunkte) auf die Inflation übte im Mai 2015 die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" mit durchschnittlich +1,4% im Jahresabstand aus. Hauptverantwortlich dafür waren höhere Wohnungsmieten (insgesamt +5,0%). Die Betriebskosten für Mietwohnungen stiegen um 2,8%, jene für Eigentumswohnungen um 2,2%, und auch die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich um 1,0% mehr. Die nach wie vor sinkenden Heizölpreise (-13,8%) schlugen auch im Mai auf die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie durch (durchschnittlich -1,7%; Gas -0,3%, Strom +0,3%, feste Brennstoffe +1,5%, Fernwärme +4,5%).

In der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,0%; Einfluss: +0,25 Prozentpunkte) wurden Bewirtungsdienstleistungen um 3,2% teurer, Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 0,6% mehr.

Für die durchschnittlichen Preisanstiege von 1,9% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte) waren überwiegend teurere Versicherungsdienstleistungen (insgesamt +1,8%) verantwortlich.

Die Preise für "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen durchschnittlich um 1,1% (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Die durchschnittliche Jahresveränderungsrate für Nahrungsmittel erwies sich im Mai mit +0,6% niedriger als im April (+1,1%), was hauptsächlich auf die Preisentwicklung bei Fleisch zurückzuführen ist (Mai +0,8%, April +2,2%). Für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen die Preise im Jahresabstand um 2,0%, für Gemüse um 2,7%, für Obst um 0,4%. Milch, Käse und Eier kosteten hingegen insgesamt um 1,3% weniger. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 4,1%, Bohnenkaffee kostete um 10,4% mehr.

In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -2,1%; Einfluss: -0,29 Prozentpunkte) traten Treibstoffe weiterhin als Hauptpreisdämpfer hervor (-8,7%; Einfluss: -0,34 Prozentpunkte), jedoch mit geringerer Dynamik als im April (-10,4%; Einfluss -0,42 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 3,1%.

Inflation gegenüber April: +0,3%
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +0,8%; Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem Pauschalreisen bei, die sich saisonbedingt um insgesamt 6,0% verteuerten.

Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich -0,3%; Einfluss: -0,01 Prozentpunkte), in der sich Bekleidungsartikel um 0,6% verbilligten.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Mai 2015: +1,0%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Mai bei 122,04 (April 121,84 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +1,0% (April +0,9%) und war damit so hoch wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen) führten im Einzelnen zu unterschiedlichen Veränderungsraten und Einflüssen, die sich jedoch insgesamt ausglichen.

Teuerung für Pensionistenhaushalte im Mai 2015 bei +1,3%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Mai +1,3% (April +1,2%), der Indexstand des PIPH lag bei 111,9. Zur Differenz zum VPI von +0,3 Prozentpunkten trugen überwiegend Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile im PIPH) bei. Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen sowie bei der Instandhaltung von Wohnungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) erhöhten zusätzlich den PIPH gegenüber dem VPI. Außerdem dämpften die Preisreduktionen bei Treibstoffen (geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH deutlich weniger als den VPI. Im Gegensatz dazu verminderten die Verbilligungen bei Heizöl (höhere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen Einkauf niedriger als jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 0,9% (April: +1,0%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, verringerte sich im Jahresabstand um 0,2% (April: -0,6%).

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.statistik.at

   

 

 

 

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