Verschmelzung der SKB mit Marchfeldschlössern im Juni – Andrang auf Touristenattraktion
ist ungebrochen. Verschmelzung der SKB mit Marchfeldschlössern verbreitert Angebot
Wien (tatwort) - Die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft, kurz SKB, die neben
Schloß Schönbrunn die Kaiserappartements, das Sisi Museum und die Silberkammer in der Hofburg sowie
das Hofmobiliendepot o Möbel Museum Wien betreibt, erzielte im Bilanzjahr 2014 einen Umsatz von 43,8 Millionen
Euro (Vorjahr: 43,2 MiIlionen). Der Besucherandrang ist ungebrochen, die Rekordzahlen von 2013 wurden noch einmal
deutlich übertroffen: Allein das Schloß Schönbrunn verzeichnete 2014 erstmals über drei Millionen
Besucher (3,02 Millionen, Vorjahr 2,87 Millionen, Steigerung um 5,3 %).
Besucherzuwachs in allen Häusern
"2014 war das bislang mit Abstand besucherstärkste Jahr für Schloß Schönbrunn - erstmals
konnten hier über 3 Millionen Eintritte verzeichnet werden", freut sich Franz Sattlecker, Geschäftsführer
der SKB. "Dieser Zuwachs hat auch einen großen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg und der damit verbundenen
positiven Jahresbilanz." Ebenfalls gestiegene Besucherzahlen gab es 2014 in den Kaiserappartements, im Sisi
Museum und in der Silberkammer in der Wiener Hofburg. Nach 637.000 Gästen im Jahr 2013 besuchten 2014 670.000
die Attraktionen in den ehemaligen Wohnräumen der Habsburger, was eine Steigerung von 5,8 % und einen neuen
Besucherrekord bedeutet. Besonders beliebt war hier die Sonderschau "Seide - Spitze - Hermelin" mit Einblicke
in den imperialen Garderobeschrank von Kaiserin Elisabeth. In das Hofmobiliendepot o Möbel Museum Wien kamen
2014 55.000 Besucher (nach 54.000 im Jahr 2013). Insgesamt zogen die imperialen Attraktionen der SKB in Wien 3,74
Millionen Besucher an - hinzu kamen rund 186.000 in den Marchfeldschlössern.
Erlöse fließen in Restaurierungen und Sanierungen
Die SKB erzielte im Geschäftsjahr 2014 Erlöse in Höhe von 43,8 Millionen Euro. Davon stammen
mehr als 50 % aus Ticketverkäufen, je rund ein Viertel aus Shopeinnahmen sowie aus Vermietungen und Verpachtungen.
Der Betriebserfolg vor Steuern belief sich im Jahr 2014 auf 8,6 Millionen Euro nach 7,6 Millionen Euro im Geschäftsjahr
2013. Seit der Ausgliederung der Kulturdenkmäler aus der Staatsverwaltung werden alle Mittel zu deren Erhaltung
durch die SKB selbst erwirtschaftet. "Rund 200 Millionen Euro sind bisher (von 1993 bis 2014) insgesamt in
Bau- und Investitionsvorhaben geflossen, 2014 waren es allein 12,75 Millionen Euro", so Alexander Keil, stellvertretender
Direktor der SKB. "Außerdem fielen im Jahr 2014 insgesamt 11,5 Millionen Euro an Steuern sowie Zahlungen
für Fruchtgenuss und Pacht an."
Jahr 2015 läuft bisher gut
Für die SKB zeichnet sich auch für das laufende Jahr eine sehr positive Entwicklung ab. In den ersten
fünf Monaten 2015 bilanziert das Schloß Schönbrunn mit einem Besucherzuwachs von 12 % gegenüber
dem Vergleichszeitraum im Vorjahr - besonders im März war der Andrang heuer besonders stark. Auch in die Hofburg
und bei den Marchfeldschlössern kamen in den ersten Monaten des laufenden Jahres deutlich mehr Besucher (jeweils
plus 8 %), beim Hofmobiliendepot gab es bisher einen Rückgang um 7%.
Verschmelzung mit Marchfeldschlössern
Am 30. Juni 2015 erfolgt die Verschmelzung der SKB mit der Marchfeldschlösser Revitalisierungs- und Betriebsgesellschaft
(MRBG). Diese wurde bereits am Jahresende 2012 als selbstständige Tochtergesellschaft unter eigener Geschäftsführung
in die SKB eingegliedert. Seitdem ist laut Sattlecker schon ein deutlicher Positivtrend erkennbar: "Schloss
Niederweiden und Schloss Hof konnten in den vergangenen zwei Jahren eine Besuchersteigerung von insgesamt zehn
Prozent verzeichnen". Durch die Verschmelzung unter der Geschäftsführung der SKB werden mehrere
Synergieeffekte erwartet: Dies trifft vor allem auf das aufeinander abgestimmte Tourismuskonzept für die Standorte
in Wien und Niederösterreich zu, wodurch vor allem für die Marchfeldschlösser noch mehr potenzielle
Besucher erreicht werden sollen. Weitere Vorteile kommen bei der Sanierung der Marchfeldschlösser zum Tragen:
Für die aktuellen und kommenden Investitionen im zweistelligen Millionenbereich kann das bereits bestehende
fachliche Know-How der SKB genutzt werden.
Bauprojekte
Restaurierungen und Erweiterungen. Im vergangenen Jahr wurden bereits einige Großprojekte fertiggestellt.
Hervorzuheben sind hier die Neugestaltung des Eingangsbereichs in der Hofburg, die Erweiterung des Apothekertrakts
und die mehrjährige Generalsanierung des Palmenhauses. Auch im aktuellen Jahr sind Bauvorhaben im Gange, darunter
die Restaurierung der chinesischen Kabinette, welche Maria Theresia als Konferenz- und Spielzimmer dienten. Die
Baukosten werden sich hier auf 1,8 Millionen Euro belaufen. Ebenfalls restauriert werden das Schreibzimmer Franz
Karls und das Ostterrassenkabinett (220.000 Euro) sowie im Außenbereich das Rundbassin, welches im Rondeau
östlich des Großen Parterres liegt (300.000 Euro). Besonders aufwändig gestalten sich die derzeit
laufenden Sanierungsarbeiten bei Schloss Hof: Zwei Großprojekte, der Kaskadenbrunnen in der Bauphase und
die Gartenterrasse im Projektstadium, werden voraussichtlich noch bis 2017 andauern - die Baukosten liegen hier
bei rund 8,5 Millionen Euro. Dazu werden ab 2016 neue "Erlebnispfade" durch Orangerie, Gutshof und Tiergarten
in Betrieb genommen. "Neben den laufenden Restaurierungen und Sanierungen investiert die SKB auch weiter laufend
in die Optimierung der Infrastruktur", so Sattlecker. Unter anderem in die Umgestaltung des Schönbrunner
Vorfelds in der Schönbrunner Schlossstraße - derzeit noch in Umwidmung durch die Stadt Wien. Hier soll
ab 2016 ein neuer Grünraum mit Parkmöglichkeit für Reisebusse und PKW entstehen - eine der zahlreichen
Maßnahmen zur Lenkung der stetig wachsenden Besucherströme bei Erhaltung eines authentischen Kulturerlebnisses.
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