Wien (bmi) - Die steigenden Asylantragszahlen und die damit einhergehenden Herausforderungen für die Asyl-
und Migrationsbehörden, beschleunigte Verfahren und sicherheitsrelevante Aspekte in Asylverfahren waren Schwerpunkte
der 12. GDISC- Jahreskonferenz am 25. und 26. Juni 2015 in Wien.
"Driving force for practical cooperation" war das Motto der Jahreskonferenz. Schwerpunkte der von Innenministerin
Mag.a Johanna Mikl-Leitner eröffneten Konferenz der Direktoren der europäischen Asyl- und Migrationsbehörden
waren die steigenden Asylantragszahlen und die damit einhergehenden Herausforderungen für die Asyl- und Migrationsbehörden,
beschleunigte Verfahren und sicherheitsrelevante Aspekten in Asylverfahren. Der Bereich Kommunikation bildete einen
übergeordneten Themenschwerpunkt.
"Die Asyl- und Migrationsbehörden in Europa sind auf Grund der steigenden gemischten Migrationsströme
besonderem Druck ausgesetzt", sagte der Direktor des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA), Mag.
Wolfgang Taucher. "Es kommen vermehrt Asylantragsteller aus Krisenländern und es gibt Herausforderungen
im Bereich von Rückführungen sowie bei der Kooperation mit Drittstaaten. Die Ansätze der von der
Europäischen Kommission vorgelegten umfassenden europäischen Migrationsagenda sind daher ein wichtiger
Schritt in die richtige Richtung." Der erhöhte Arbeitsaufwand der Asylbehörden in Europa stelle
eine große Herausforderung dar. Um ein funktionierendes Asylsystem zu erhalten, bedürfe es neben einem
Erfahrungsaustausch vor allem an Maßnahmen im Bereich der Verfahrensführung. Der BFA-Direktor sprach
sich daher für zügige Asylverfahren aus.
Neben Vertretern der Mitgliedstaaten der Steering Group nahmen auf Einladung des BFA der Exekutivdirektor des Europäischen
Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO), Dr. Robert K. Visser, und Vertreter der Europäischen
Kommission, IOM, ICMPD und UNHCR an der Konferenz teil.
Innenministerin Mikl-Leitner informierte die Vertreter der Europäischen Kommission und EASO sowie den Schweizer
Staatssekretär für Migration, Mario Gattiker, über die aktuelle Situation in Österreich und
erörterte mit ihnen gemeinsame Lösungen. Bei der Aufnahme von Asylwerberinnen und Asylwerbern brauche
es die Solidarität aller EU-Mitgliedstaaten, betonte die Innenministerin.
GDISC besteht seit 2004 und ist ein Netzwerk der Direktoren der Asylbehörden der 28 EU-Staaten sowie der Türkei,
der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (FYROM), Island, Norwegen und der Schweiz. Ziel ist es, praxisrelevante
Themenstellungen zu den Bereichen Asyl und Migration zu behandeln und einen "Best-Practice"-Austausch
zu fördern. GDISC ist Initiator zahlreicher internationaler Projekte und konzentriert sich auf eine praktische
Kooperation im Bereich des Asylwesens.
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