Vassilakou: „Wir schützen historische Heurigenorte Neustift am Walde und Salmannsdorf
vor Spekulation"
Wien (rk) - Nach Gebäudeabbrüchen in Neustift am Walde, durch die historisch wertvolle Substanz
verloren ging, wurde von der Wiener Stadtplanung im August 2013 eine Bausperre für dieses Gebiet verhängt.
"In den vergangenen Monaten wurden Vorschläge für eine neue Flächenwidmung erarbeitet, die
jetzt den AnrainerInnen präsentiert werden. Sie können dabei auch ihre Anliegen und Vorschläge einbringen.
Zentrale Vorhaben sind, künftig keine zusätzliche Bebauung außerhalb des Bestands zuzulassen sowie
die Schutzzone auf Salmannsdorf auszudehnen. Wir schöpfen alle Planungsinstrumente aus, um die Gebäudejuwele
vor Spekulation zu schützen", so Wiens Planungsstadträtin und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.
Von der Wiener Stadtplanung wurde in den vergangenen Monaten eine städtebauliche Bestandsaufnahme (MA 21)
und eine Detailinventarisierung des Gebäudebestandes (MA 19) durchgeführt. So konnten Empfehlungen zu
Bebauung, Grünraum, Mobilität und öffentlicher Raum erstellt werden. Sie werden in die neue Flächenwidmung
einfließen und bei allen künftigen Planungsüberlegungen berücksichtigt:
Bebauung
- Flächenwidmungs- und Bebauungsplan
auf den Bestand abstimmen
- Schutzzone ausdehnen
- In der Schutzzone keine zusätzliche bauliche Ausnutzung gegenüber dem
Bestand zulassen
- Neue Bauvorhaben in der Schutzzone durch den Wiener Fachbeirat für Stadtplanung
und Stadtgestaltung begutachten
- Ortsbildprägende Heurigenbetriebe sichern
- Über Förderungsmaßnahmen verstärkt informieren
Grünraum
- Weinberge vor Spekulationen schützen
- Bauland keinesfalls in bestehende Weinbauflächen ausdehnen
- Bewirtschaftung der Weinberge sicherstellen
- Weitere Verwaldung und Verbuschung hintan halten
- Keine untypischen Kulturformen - wie Baumschulen oder Christbaumkulturen zulassen
- Wertvollen und charakteristischen Baumbestand innerhalb des Siedlungsgebietes
sichern
Mobilität
- Gehbereiche für Zufußgehende
verbreitern, Mindeststandards einhalten (Gehsteigbreite mind. 2m, keine parkenden Autos auf Gehsteigen)
- Öffentlichen Raum von ruhendem Verkehr entlasten
- Parkraumbewirtschaftung prüfen
- Miteinander der unterschiedlichen VerkehrsteilnehmerInnen durch organisatorische
und gestalterische Maßnahmen fördern
- Durchwegung für Zufußgehende sicherstellen, gewidmete Fußwegverbindungen
umsetzen
Öffentlicher Raum
- Straßen- und Grünraum
insbesondere im Bereich der platzartigen Erweiterungen gestalterisch aufwerten
- Aufenthalts- und Verweilbereiche schaffen
- Lärmbelastungen und Gefährdungen durch den motorisierten Verkehr möglichst
gering halten (durch organisatorische und gestalterische Maßnahmen)
In einer Aussstellung (25. Juni, 1. Juli und 2. Juli 2015 jeweils von 15:00 bis 19:00 Uhr in der Buschenschank
Ferschel, Rathstraße 30) erörtern Vertreterinnen und Vertreter der Stadtplanung sowie externe Expertinnen
und Experten die Untersuchungsergebnisse und geben Planungsempfehlungen ab. Die AnrainerInnen können ihre
Vorschläge einbringen, die über den Sommer eingearbeitet werden. Im Herbst 2015 werden die AnrainerInnen
über die Ergebnisse der Ausstellung und die weiteren Schritte informiert.
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