Ostermayer: Um aus der Geschichte
 lernen zu können, müssen wir sie kennen

 

erstellt am
25. 06. 15
11.00 MEZo

Studie über die Geschichte des Bundeskanzleramtes in den Jahren 1938 bis 1945 präsentiert
Wien (bpd) - "Das Bundeskanzleramt hat in seiner rund 300-jährigen Geschichte vieles erlebt. Mit der Forschungsarbeit über den Ballhausplatz 2 während der NS-Zeit wird nun eine wichtige Lücke geschlossen", sagte Kulturminister Josef Ostermayer am 24.06. im Rahmen der Präsentation der Studie "Ballhausplatz 2 im Brennpunkt der NS-Diktatur 1938 bis 1945" von Peter Schwarz. "Wenn wir das 'Nie mehr wieder' ernst nehmen, bedeutet das: wir müssen die Erinnerung aufrecht halten und Methoden finden, dass Ausgrenzung, Antisemitismus, Terror und Massenvernichtung keinen Platz haben. Die Studie und die darin dargestellten Ereignisse machen uns einmal mehr bewusst, dass Werte wie Demokratie, Menschenrechte und Meinungsfreiheit nicht als selbstverständlich betrachtet werden können, sondern, dass immer wieder darum gekämpft werden muss."

Anhand der Geschichte des Bundeskanzleramtes legt der Historiker Peter Schwarz die Auflösung der österreichischen Verwaltung während der nationalsozialistischen Herrschaft dar: Die überaus detailgenau recherchierte Studie zeichnet die Neuordnung der Verwaltung nach nationalsozialistischen Grundsätzen und den damit verbundenen Bedeutungsverlust des ehemaligen Bundeskanzleramts am Ballhausplatz 2 nach. Die Eigenlogik des totalitären Herrschaftssystems lief auf eine Zusammenführung von Partei- und Verwaltungsebenen, auf ein Aufgehen des gesamten Verwaltungsapparates in einen NS-Machtkomplex hinaus, auf eine ebenso arrogant wie konsequent betriebene umfassende Eingliederung im Sinne einer reichsdeutschen Hegemonie.

 

 

 

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