Enquete des Kärntner Landtages:
 "Zukunft für den Tourismus in Kärnten"

 

erstellt am
25. 06. 15
11.00 MEZo

Sehr großes Interesse an Tourismus-Enquete des Landtages. Kärnten verfügt über ein gutes Image und hat viel Potential, dass noch besser genutzt werden kann.
Klagenfurt (lpd) - Bei der Enquete des Kärntner Landtages zum Thema "Zukunft für den Tourismus in Kärnten" im Veranstaltungsaal des Kärntner Landesarchivs hatten sich am 23.06. zahlreiche Interessierte aus Medien, Politik und der Tourismuswirtschaft eingefunden.

Erster Landtagspräsident Reinhart Rohr freute sich über das rege Interesse an der Enquete, die er gemeinsam mit dem zuständigen Tourismusreferenten LR Christian Benger vorbereitet hatte und konnte unter den TeilnehmerInnen Landeshauptmann Peter Kaiser, Nationalrat Matthias Köchl, Bundesrätin Ana Blatnik, den 2. Landtagspräsidenten Rudolf Schober, den 3. Landtagspräsidenten Josef Lobnig, die Klubobleute Herwig Seiser vom SPÖ-Klub, Ferdinand Hueter vom ÖVP-Club, Barbara Lesjak vom Klub der Grünen und den Obmann der IG Team Stronach, Hartmut Prasch sowie zahlreiche Abgeordnete aller Landtagsparteien begrüßen.

"Ich bin mir sicher, dass das Image von und über Kärnten gut ist", stellte Landtagspräsident Rohr in seinen Eröffnungsworten fest und wies einerseits auf die gesunkenen Nächtigungszahlen im Kärntner Tourismus hin, denen jedoch andererseits steigende Ankunftszahlen gegenüber stehen. Grund dafür sei die verkürzte Aufenthaltsdauer der Gäste. Diese durch eine Attraktivierung des Angebots wie z.B. durch Ausbau des Wander- und Radwegenetzes wieder zu verlängern sei eine wichtiges Anliegen. Rohr erwähnte auch, dass in den letzten 25 Jahren auf der einen Seite rund 90.000 Gästebetten verloren gingen, auf der anderen Seite seien aber rund 70.000 Zweitwohnsitz-Betten dazugekommen. Dies bedinge entsprechende Nutzungskonflikte und schränke beispielsweise die Zugänglichkeit der Seeufer für die Öffentlichkeit ein. Investitionen in eine verbesserte Qualität und ein größeres und flächendeckendes Angebot, können zur Attraktivität als Tourismusziel beitragen so Rohr.

Tourismusreferent Benger hob in seinem Impulsreferat die Wichtigkeit des Tourismus hervor. So erwirtschaften in Kärnten 13.000 Tourismusbetriebe mit 20.000 im Tourismus Beschäftigten und 1.000 Lehrlingen 15% des Kärntner BIP.
Der Tourismus in Kärnten nehme eine positive Entwicklung wobei Strukturprobleme und Investitionsrückstau durchaus kritisch gesehen werden müssen. Bei der Erarbeitung der Tourismusstrategie des Landes Kärnten habe sich als Alleinstellungsmerkmal Kärntens die höchste Konzentration an südlicher Lebensqualität Österreichs herausgestellt, die sich im Wort "Gelassenheit" ausdrücken lasse. Benger zeigte sich zuversichtlich, dass es Kärnten gelingen werde, seine vielen Potentiale zu heben.

Die Vorträge der Referenten Manfred Kohl ("Ein großer und ein kleiner Blick auf die Destination Kärnten"), Hannes Anton, Geschäftsführer der Podersdorfer Tourismus und Freizeitbetreibe GmbH ("Schaffen wir mit Großveranstaltungen eine Nachhaltigkeit?"), Petra Stoiba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung ("Kooperationen im österreichischen Tourismusmarketing"). Marianna Elmi, Fachreferentin beim ständigen Sekretariat der Alpenkonvention ("Nachhaltiger Tourismus: Stand und Beispiele aus dem Alpenraum") und Prof. Peter Zellmann vom Institut für Freizeit- und Tourismusforschung ("Die Bedeutung des Tourismus für den wirtschaftlichen Aufschwung") boten einen vielseitigen und umfassenden Überblick über die Bedeutung des Tourismus im Allgemeinen und des Kärntner Tourismus im Besondern, wobei kritische Überlegungen nicht ausgeblendet blieben.
Die Vorträge der Fachreferenten waren auch Ausgangspunkt für eine anregende Diskussion der TeilnehmerInnen, bei denen auch Wünsche an die Politik und kreative Ideen geäußert wurden und einzelne Fragen geklärt werden konnten.

Landtagspräsident Rohr dankte in seinem Schlusswort allen Referenten und allen TeilnehmerInnen und machte darauf aufmerksam, dass der Tourismus der Politik ein wichtiges Anliegen sei und die dafür zur Verfügung stehenden Mittel auf das Wesentliche konzentriert und wirkungsorientiert eingesetzt werden müssen. Unabhängig davon könne es kein "Wunschkonzert" geben, da der nunmehr eingeschlagene notwendige Sanierungskurs in Kärnten konsequent umgesetzt werden müsse. Die Sanierung sei wichtig, um Perspektiven und Handlungsspielräume für die Zukunft sicher zu stellen.

Die Enquete habe deutlich gezeigt, wie wichtig der Tourismus für die wirtschaftliche Grundlage des Landes sei. Kärnten verfüge touristisch über eine Gunstlage. Die Politik könne Rahmenbedingungen schaffen, damit diese Gunstlage und das Potential des Kärntner Tourismus noch besser genutzt werden können, so Rohr.

 

 

 

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