Energiereferent LHStv Josef Geisler bei der Eröffnung des Symposiums „Wasserkraft und
Wettbewerb“ in Innsbruck
Innsbruck (klk) - „Wir müssen in Kenntnis der Gefahr von Versorgungsstörungen, den Auswirkungen
des Klimawandels und der Preisrisiken Wege in eine nachhaltige Energiezukunft finden – hin zu einer Energiewende“,
betonte Energiereferent LHStv Josef Geisler am 24,06, bei der Eröffnung des zweitägigen Symposiums „Wasserkraft
und Wettbewerb“ der „Arbeitsgemeinschaft Alpine Wasserkaft“ in Innsbruck. Außerdem konterte er der Forderung
des Umweltdachverbands nach einer Besteuerung der Wassernutzung.
„Eine Besteuerung der Wassernutzung würde unsere Bemühungen auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit
eindeutig hintergehen. Zudem wäre eine solche Abgabe eine weitere zusätzliche finanzielle Belastung für
den Tourismus und die Seilbahnwirtschaft, da eine derartige Besteuerung auch auf die künstliche Beschneiung
angewendet werden sollte. Eine solche Abgabe wäre völlig konträr zu unserer Energiestrategie, in
der die Steigerung der Wasserkraft rund ein Drittel der umweltfreundlichen Energie ausmachen soll.“
Ziel „Tirol 2050 energieautonom“
Der Energiereferent verwies dabei auf den bereits erfolgreich eingeleiteten Weg in Richtung Energieunabhängigkeit
unter dem Motto „Tirol 2050 energieautonom“: „Um unser ambitioniert gestecktes Ziel, ‚Tirol 2050 energieautonom‘
mit minus 50 Prozent an Energieverbrauch und plus 30 Prozent erneuerbarer Energie, zu erreichen, müssen wir
unser enormes Potenzial an Energieschätzen nutzen. Nur wenn wir einen zügigen Ausbau der Wasserkraft
forcieren, werden wir von fossilen Energieträgern wie Öl, Kohle und Gas unabhängig.“
Für den Energiereferenten gehört aber nicht nur der Ausbau der Wasserkraft zur notwendigen Energiewende,
sondern auch die Revitalisierung bestehender Wasserkraftwerke. „Mit diesem Gesamtpaket schafft Tirol nicht nur
die Energiewende, sondern leistet auch einen Beitrag zur Entlastung des Weltklimas“, betonte LHStv Geisler.
Klares Bekenntnis zur Wasserkraft
„Wasser ist der erneuerbare Energieträger in unserem Land. Wenn wir unser Ziel, dass Tirol bis 2050 energieunabhängig
ist, erreichen möchten, müssen wir jetzt die entscheidenden Schritte setzen. Wir können es uns nicht
leisten, von diesem Weg abzukommen. Deshalb bekenne ich mich ganz klar zur Wasserkraft, die auch heimische Wertschöpfung
auslöst und für unsere heimischen Betriebe einen Wirtschaftsturbo darstellt“, verweist LHStv Josef Geisler
auf den von der Tiroler Landesregierung ambitioniert festgesetzten Weg.
Das technisch-wirtschaftliche Wasserkraftpotenzial wurde in Tirol mehrfach ermittelt und liegt bei etwa zwölf
Terawattstunden pro Jahr. Davon sind bereits 6,7 Terawattstunden ausgebaut, sodass langfristig noch 5,3 Terawattstunden
erschlossen werden können. Gemäß einem Regierungsbeschluss ist in Tirol ein Ausbaupotenzial von
2,8 Terawattstunden bis zum Jahr 2036 vorgesehen, ein wesentlicher Teil davon in Form von Speicher bzw. Pumpspeicherkraft.
Lebensversicherung Speicherkraftwerke
Der Energiereferent weiter: „Der Strom aus Speicherkraftwerken ist jederzeit schnell verfügbar, im Gegensatz
zur Solar- und Windenergie steuer- und berechenbar und leistet durch diese Qualität einen wichtigen Beitrag
zur Versorgungssicherheit mit elektrischer Energie. Deshalb können Speicherkraftwerke insgesamt als ‚Lebensversicherung‘
unserer Stromversorgung angesehen werden.“
Ältestes Wasserkraftwerk Tirols in Mühlau
Die älteste bekannte Wasserkraftanlage Tirols befindet sich übrigens im Innsbrucker Stadtteil Mühlau
und ist seit 1988 in Betrieb. Teilweise läuft der Betrieb noch mit den ursprünglichen wasserbautechnischen
Komponenten.
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