Delegation des American Jewish Committee besucht das Parlament
New York/Wien (pk) – Die Krisenherde in der arabischen Welt und im Nahen Osten, aber auch der teilweise
wieder aufkeimende Antisemitismus standen am 23.06. im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen einer Delegation
des American Jewish Committee (AJC) und österreichischen Mandataren unter Leitung des Obmanns des Außenpolitischen
Ausschusses Josef Cap (S). Betty Cotton sprach sich im Namen ihrer KollegInnen dagegen aus, den Konflikt zwischen
Israel und den Palästinensern als Wurzel sämtlicher Kriege und Unruhen in der Region zu sehen. Wer für
Demokratie, Pluralismus und den Schutz der Minderheiten eintritt, müsse auf der Seite Israels stehen, stand
für sie fest.
Mit Nachdruck würdigten die Gäste überdies das entschlossene Auftreten Österreichs gegen den
Antisemitismus. Österreich werde ein ewiger Bündnispartner im Kampf gegen den Antisemitismus sein, versicherte
Josef Cap (S) und sprach in diesem Zusammenhang von einer besonderen historischen Verantwortung. Dies bestätigten
auch die Abgeordneten Wolfgang Gerstl (V), Reinhard Eugen Bösch (F) und Bundesrat Marco Schreuder (G), wobei
letzterer warnte, Antisemitismus verstecke sich vielfach hinter einer Kritik an Israels Politik.
Was den Nahostkonflikt betrifft, unterstrich Cap das Bekenntnis der österreichischen Abgeordneten zum Existenzrecht
Israels und betonte, es gehe darum, Israel Sicherheit und stabile Perspektiven zu bieten. Dies sei nur auf Basis
einer Zwei-Staaten-Lösung möglich.
Die Mitglieder der Delegation halten sich auf Einladung des Jewish Welcome Service für eine Woche in Österreich
auf. Das 1906 in New York unter Beteiligung des Reformrabbiners Judah Leon Magnes (1877–1948) gegründete American
Jewish Committee sieht eine seiner Hauptaufgaben im Kampf gegen den Antisemitismus. Seit 2009 kann beim AJC ein
österreichischer Gedenkdienst abgeleistet werden.
|