Wien (bmg) - Österreichische Apotheken dürfen ab 25.06. rezeptfreie Medikamente über das Internet
verkaufen. Der Online-Versand wird ausschließlich über Apotheken, nicht etwa über Drogerien oder
Supermärkte, möglich sein. Alle Apotheken, die vom Online-Versand Gebrauch machen möchten, müssen
ihre Tätigkeit dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) melden. "Die hohen Qualitätsvorgaben
und der Versand ausschließlich über Apotheken schützen die Konsumentinnen und Konsumenten vor Arzneimittelfälschungen
und erhöhen die Arzneimittelsicherheit", ist Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser überzeugt.
Laut einer vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebenen Studie zum Thema Online-Versand von Medikamenten in
Österreich ist der Wissensstand über die Regelung des Medikamentenhandels im Internet in Österreich
gering. Eine relative Mehrheit von 46 Prozent ist fälschlicherweise der Meinung, dass rezeptfreie Medikamente
in Österreich bereits bisher online verkauft werden durften. Von der aktuellen Gesetzesänderung haben
80 Prozent noch nichts gehört; gleichzeitig wird sie von 58 Prozent der Befragten begrüßt und rund
70 Prozent der Befragten bewerten sie als eine Erleichterung im Alltag. Rund 54 Prozent erwarten sich auch eine
Verbilligung von Medikamenten durch die neue Möglichkeit des Online-Versands von österreichischen Apotheken.
"Der geringe Wissensstand um die legalen Möglichkeiten des Kaufs von Medikamenten über das Internet
in Verbindung mit der positiven Einstellung gegenüber dem Online-Versand von rezeptfreien Medikamenten durch
österreichische Apotheken zeigt uns, dass Aufklärung in diesem Bereich dringend notwendig ist. Gemeinsam
mit dem BASG startet das Gesundheitsministerium daher nun die Aufklärungsinitiative ‚Medikamente im Internet
kaufen? Wissen Sie wirklich, was Sie bekommen?‘. Mit Info-Foldern, Info-Schaltungen in den großen Tagesmedien
und auf unserer Homepage wollen wir die Bevölkerung von der neuen Möglichkeit des Online-Versands von
rezeptfreien Medikamenten informieren und sie gleichzeitig über die Gefahren aufklären, die der Einkauf
bei illegalen Anbieterinnen und Anbietern birgt", erklärt Oberhauser.
Achtung vor Fälschungen!
Jährlich werden große Mengen gefälschter Arzneimittel vom Zoll beschlagnahmt, die im Internet bei
illegalen HändlerInnen bestellt werden. Den HerstellerInnen dieser Produkte gelingt es immer öfter, verbotene
und potentiell gefährliche Fälschungen äußerlich täuschend echt aussehen zu lassen. Im
Gegensatz zu Originalpräparaten werden Arzneimittelfälschungen jedoch fast ausnahmslos unter unbekannten
und unkontrollierten Bedingungen produziert und stellen somit ein massives Gesundheitsrisiko dar.
"Gefälschte Arzneimittel enthalten entweder keinen oder einen anderen Wirkstoff. Oft kommt der Wirkstoff
in wirkungslos geringer oder gefährlich hoher Konzentration vor. Die Anwendung gefälschter Arzneimittel
kann aufgrund unbekannter Zusatzstoffe oder Verunreinigungen gefährliche und mitunter sogar toxische oder
lebensbedrohliche Auswirkungen haben", erklärt Christa Wirthumer-Hoche, Leiterin der AGES-Medizinmarktaufsicht.
Gemeinsames EU-weites Sicherheitslogo
Zur leichteren Erkennbarkeit legal operierender Apotheken im Internet wird es ein gemeinsames EU-weites Sicherheitslogo
für Versandapotheken geben, mit Hilfe dessen die Konsumentinnen und Konsumenten sich einen Überblick
über legale Anbieterinnen und Anbieter verschaffen können.
"Legalität und Sicherheit der ausgewählten Internet-Apotheke lassen sich ganz einfach überprüfen.
Achten Sie darauf, dass die von Ihnen gewählte Internet-Apotheke mit dem Sicherheitslogo gekennzeichnet ist.
Klicken Sie vor Abschluss des Einkaufes auf dieses Sicherheitslogo und Sie werden direkt zum Versandapotheken-Register
des BASG weitergeleitet. Wenn Sie dort Ihre Internet-Apotheke in der Liste finden, dann können Sie sicher
sein, legale Original-Arzneimittel zu erhalten", so Wirthumer-Hoche.
Für Bestellungen aus einer österreichischen Internetapotheke ist es wesentlich, auch das österreichische
Flaggensymbol im Logo zu berücksichtigen. Legale, registrierte Internetapotheken dürfen ausschließlich
rezeptfreie, in Österreich zugelassene Arzneimittel in bzw. nach Österreich verkaufen.
"Gefälschte Medikamente kann man nicht erkennen. Die einzige Möglichkeit beim Online-Kauf auf Nummer
sicher zu gehen, ist der Einkauf bei registrierten, legalen Versandapotheken, die das EU-weite Sicherheitslogo
auf ihrer Webseite ausweisen müssen", betont Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und ist überzeugt:
"Mit der neuen Regelung zum Online-Versand rezeptfreier Medikamente über österreichische Apotheken
ist uns ein wichtiger Schritt im Kampf gegen illegalen Medikamentenhandel gelungen."
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