Immobilienwirtschaft-Branchensprecherteam präsentiert den „Immobilienpreisspiegel 2015“
Wien (pwk) - "Die Immobilienpreise verzeichnen im Jahresvergleich eine Seitwärtsbewegung bzw.
nur eine geringe Aufwärtsbewegung" - so fasst Georg Edlauer, neu gewählter Obmann des , Obmann des
Fachverbandes der Immobilientreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die Ergebnisse des
Immobilienpreisspiegels 2015 zusammen. Der Preisspiegel wurde am 23.06. im Haus der österreichischen Wirtschaft
in Wien druckfrisch präsentiert.
"Immobilien haben sich auch weiterhin als stabile Anlageform bewährt", soFachverbandsobmann Edlauer.
Der Kauf einer Eigentumswohnung zu Anlagezwecken sei nach wie vor eine der besten Möglichkeiten, sein Geld
sicher anzulegen. Demnach ist die Nachfrage nach Immobilien nach wie vor gegeben, parallel dazu kommen wieder mehr
Immobilien auf den Markt. "Das zeigt sich in der Preisentwicklung", sagt Edlauer: Trotz regional großer
Unterschiede ist der - sehr heterogene - österreichische Markt im Prinzip von den teils extremen Preissteigerungen
der vergangenen Jahre bis auf einige Ausnahmen weit entfernt.
Ruhe sei auch im Mietbereich eingekehrt: "Die Mieten sind im Jahresvergleich stabil geblieben", unterstreicht
Edlauer. "Was hingegen gestiegen ist, sind die Betriebskosten, wie Kommunalabgaben, Versicherungsprämien
etc. Diese hat aber nicht der Vermieter zu verantworten und kann sie auch nicht beeinflussen".
In Hinblick auf leistbares Wohnen haben sowohl Edlauer als auch seine beiden Stellvertreter Gerald Gollenz aus
der Steiermark und Reinhold Lexer aus Kärnten einen Wunsch an die Politik: "Wir brauchen mehr Investitionsanreize,
im Neubau und in der Sanierung", heißt es unisono. Und auch die Neubautätigkeit müsse forciert
werden.
Trends und Tendenzen - Objektkategorien im Überblick: Wohnimmobilien
Der Immobilienpreisspiegel zeigt, dass sich 2014 die Preiserhöhungen bei Baugrundstücken deutlich
eingebremst haben: Wurden im Jahr zuvor noch zweistellige Zuwachsraten verzeichnet, so lagen sie 2014 in allen
Bundesländern im einstelligen Bereich.
Deutliche Unterschiede gibt es zwischen den Bundesländern auch bei Einfamilienhäusern: Teuerstes Pflaster
war mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 2.649,30 Euro das Bundesland Salzburg, günstigstes
die Steiermark.
Genauso unterschiedlich stellt sich auch die Preissituation bei Reihenhäusern dar: Während die durchschnittlichen
Quadratmeterpreise mit 1.167,50 Euro in der Steiermark am niedrigsten waren, waren sie mit 2518,60 Euro in Wien
am höchsten.
Vergleicht man die Preise für Eigentumswohnungen (Erstbezug), hatte im Bundesländervergleich Wien mit
durchschnittlich 3.928 Euro pro Quadratmeter die Nase vorn. Platz zwei belegte Vorarlberg mit einem Durchschnittspreis
von 3.303,40 pro Quadratmeter, Schlusslicht war das Burgenland mit 1.607,90 Euro/Quadratmeter. Teuerste Landeshauptstadt
in dieser Kategorie war neuerlich Salzburg, die günstigste St. Pölten.
Auch bei gebrauchten Eigentumswohnungen hat die Bundeshauptstadt Wien mit einem Durchschnittspreis von 2.688,30
Euro/Quadratmeter die Spitzenposition eingenommen, Salzburg belegte mit 2.168,70 Euro Rang zwei. Am wenigsten zahlte
man pro Quadratmeter in der Steiermark.
Ein ziemlich einheitliches Bild zeigt sich am Markt für Mietwohnungen (freier Mietzins): So stagnierten im
Jahresabstand die Preise im Burgenland sowie in Oberösterreich, Vorarlberg und der Steiermark, in Salzburg
gingen sie sogar um 2,5% auf durchschnittlich 8 Euro pro Quadratmeter zurück. In den anderen Bundesländern
gab es geringfügige Preissteigerungen, den moderatesten in Wien mit plus 1,1%.
Exklusiv oder relativ günstig - vor allem diese beiden Segmente waren und sind am Immobilienmarkt in Wien
gefragt. "Exklusive Immobilien werden immer noch gut nachgefragt, aber die Interessenten in diesem Bereich
sind sehr wählerisch. Es muss wirklich alles passen, damit auch gekauft wird, Kompromisse gibt es kaum",
berichtet Wiens Fachgruppenobmann Michael Pisecky. Neben exklusiven Liegenschaften stehen vor allem günstigere
Wohnungen im Fokus des Interesses: In Wien sind das zum Beispiel Durchschnittspreise bis zu 3.500 Euro/Quadratmeter
bzw. Gesamtkaufpreise bis zu maximal 350.000 Euro für eine Eigentumswohnung.
Trends und Tendenzen - Gewerbeimmobilien
"Die Preise für Büroflächen, Geschäftslokale und Betriebsgrundstücke im Österreichdurchschnitt
sind 2014/2015 nahezu gleichgeblieben", sagt Fachverbandsobmann-Stellvertreter Reinhold Lexer aus Kärnten.
Eine Sonderstellung nehmen Salzburg und Innsbruck mit den höchsten Immobilienwerten ein. Die mittleren Plätze
werden von Vorarlberg, Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark belegt. Am Ende des Ranking
sind Kärnten und das Burgenland zu finden.
Von einem ist Lexer überzeugt: "Das Gefälle zwischen den Ballungszentren und den dazugehörigen
"Speckgürteln" sowie den ländlichen Regionen dürfte sich aufgrund der demografischen Entwicklungen
wohl noch weiter vergrößern".
Der Wiener Zinshausmarkt
Der Wiener Zinshausmarkt zählt laut 1. Wiener Zinshaus-Marktbericht der Otto Immobilien Gruppe weiterhin
zu den stabilsten Faktoren am Immobilienmarkt der Bundeshauptstadt, die Preise haben sich zuletzt "auf hohem
Niveau etabliert", so Eugen Otto. Die Nachfrage nach einem Investment in ein Gründerzeit-Zinshaus war
im Vorjahr ungebrochen hoch. Den Berechnungen zufolge kletterte der Umsatz des Jahres 2014 vor allem aufgrund eines
höheren Nachlaufs auf 760 Millionen Euro, für 2015 rechnet man mit einem ähnlichen Wert. Sehr stabil
sind laut Otto die Renditen.
Frequenzanalsyse - Standortentwicklung 2014
Seit 2000 erhebt Stadtentwicklerin Constanze Schaffner die Passantenfrequenz in Österreichs Innenstädten,
die jährlich von City Team - Stadt- und Standortentwicklung in Form eines Frequenzreports publiziert werden.
Wie bereits in den Vorjahren hat sich im Rahmen der Frequenzerhebung im Oktober 2014 der Stephansplatz in Wien
mit 338.200 PassantInnen als frequenzstärkster Standort erwiesen. Platz zwei belegte mit 230.000 PassantInnen
(+9%) die Linzer Landstraße, die somit die Maria-Theresien-Straße in Innsbruck (224.600 PassantInnen)
auf Rang drei verwies.
Der Immobilienpreisspiegel 2015
Der Immobilienpreisspiegel reflektiert nicht die erzielbaren Preise bezogen auf das Einzelobjekt, sondern -
basierend auf einer Mitgliederbefragung - den statistisch errechneten Durchschnittspreis der im Jahr 2014 erzielten
Immobilienpreise und enthält die Auswertungen verschiedener Liegenschaftsarten für alle politischen Bezirke.
Der Immobilienpreisspiegel 2015 bildet daher auch keine aktuellen Immobilienpreise (Angebotspreise) oder eine aktuelle
Preisentwicklung 2015 ab, sondern im Rückblick die Entwicklung des Jahres 2014. Der Immobilienpreisspiegel
2015 ist zum Preis von 35 (für WKO-Mitglieder: 27) Euro zzgl. MwSt. und Versandkosten beim Fachverband der
Immobilien- und Vermögenstreuhänder, Wiedner Hauptstraße 57/2/2/5, 1040 Wien, erhältlich.
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