Linz Tourismus erhält Zuschlag für EU-Förderprojekt
Linz (stadt) - Der Linz Tourismus holt erstmals ein kulturell-touristisches EU-Großprojekt nach Oberösterreich.
Unter dem Motto „Kultur mit allen Sinnen“ initiiert der Tourismusverband rund um Ostern 2016 ein grenzüberschreitendes
Barock-Festival im Raum Linz, Schlierbach, Passau und Regensburg als Teil der Internationalisierungsstrategie des
Tourismus in der Europaregion Donau-Moldau.
Gemeinsam mit Ostbayern und Tschechien werden kulturelle und kulinarische Schwerpunkte zum Thema Barock gesetzt.
Aus mehr als 100 Einreichungen wurde das Linzer Projekt, das sangesfreudige Senioren aus mehreren europäischen
Ländern für die Region begeistern soll, von der EU ausgewählt.
Mehr Auslastung durch 50plus-Generation – Singwochen für Senioren
Ziel des mit 200.000 Euro subventionierten EU-Projektes ist es, neben der Internationalisierung des Tourismus in
der Europaregion Donau-Moldau unter anderem den Seniorentourismus in saisonschwachen Zeiten anzukurbeln. Konkret
geht es um die Vorsaison (zwei Wochen vor und eine Woche nach Ostern), wo der Tourismus mit der Generation 50plus
mehr Auslastung erzielen will.
Angesprochen werden Laienmusiker und Chorsänger aus ganz Europa. Sie haben im Rahmen einer Konzert-Reihe die
Möglichkeit an barocken Orten in Oberösterreich, Ostbayern und Tschechien unter Anleitung barocke Chormusik
einzustudieren und unter professioneller Begleitung aufzuführen. Bespielt werden Barockkirchen und barocke
Räume der Region.
Der kulinarische Aspekt wird unter anderem mit Ausflugsprogrammen nach Tschechien zum Erleben der Bier-Kulinarik
in das Festival der Europaregion Donau-Moldau integriert. Die Barockkultur begleitet Europaregion Donau-Moldau
über mehrere Jahrhunderte und wird durch das Festival international in Wert gesetzt. Das „Mitmach-Event“ soll
zur Identitätsbildung beitragen. Rund 500 Sänger sollen mehrere tausende zusätzliche Nächtigungen
in diesem Zeitraum lukrieren.
„Ich begrüße die Bemühungen des Linzer Tourismusverbandes ein Festival dieser Größenordnung
in der Europaregion Donau-Moldau auf die Beine zu stellen. Der Weg von Kultur und Tourismus von Linz09 wird hier
positiv fortgeführt“, sagt der Linzer Vizebürgermeister und Tourismusreferent Bernhard Baier.
Mit allen Sinnen – Barock und Media Arts
Wie Barock und Media Arts zusammenpassen? „Gut. Denn der Ursprung von Medien-Kunst findet sich im Barock wieder.
Die damaligen multimedialen Ansätze wurden in der Barockzeit zur Begeisterung der Menschen eingesetzt“, erklärt
Georg Steiner, Linzer Tourismusdirektor. Die barocke Welt sei einerseits ein Teil der Gegenreformation gewesen,
anderseits habe sie Lebensfreude und sinnliche Erlebnisse wie etwa durch darstellende Kunst, musikalische Kompositionen
und Bildhauerei verkörpert.
Tourismusdirektor Georg Steiner geht es um die nachhaltige Positionierung des Festivals. Dies sei auch der aus
dem EU-Projekt resultierende Auftrag. Pläne für eine Umsetzung des grenzüberschreitenden Barock-Festivals
im Jahr 2017 gäbe es bereits. Ziel sei es, aktuelle Kommunikationsformen und multimediale Elemente vor allem
an den Aufführungsorten in der UNESCO City of Media Arts in Linz einzubauen.
Bisherige Aktionen wie das INTERREG-Projekt „Barocke Kunst und Kultur im Donauraum“ sowie bereits andere bestehenden
Festivals wie Musica Sacra und das Festival Barock- und Passionsmusik des Brucknerhauses erleben eine weitere Aufwertung
und internationale Wertschätzung.
Derzeit sucht man nach einem Leitungsteam für das Festival.
Für die Erarbeitung des Programms hat sich der Linzer Tourismusverband professionelle Beratung aus der
Barock-Szene geholt. Im Vorfeld wurden zahlreiche intensive Gespräche geführt.
Projektpartner sind der Tourismusverband Ostbayern, die Government Authority Region of Pilsen, Eurotours Polen,
die SPES GmbH, 50plus Hotels Österreich, der Caritasverband für die Diözese Passau e.V. und die
European Choral Association – Europa Cantat.
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