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Stimmen zur Entscheidung in Griechenland
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erstellt am
06. 07. 15
11.00 MEZ
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Faymann:
Die Entscheidung des griechischen Volkes ist zu respektieren
Griechische Regierung ist nun gefordert, Vorschläge zu machen
Wien (bpd) - "Es handelt sich um eine souveräne Entscheidung des griechischen Volkes. Diese gilt
es zu respektieren. Jetzt ist die griechische Regierung gefordert, Vorschläge zu machen, wie es weitergehen
soll", sagte Bundeskanzler Werner Faymann in einer ersten Stellungnahme zu den bisher vorliegenden Teilergebnissen
des Referendums.
"Man kann über das Zustandekommen des griechischen Referendums geteilter Meinung sein - die schwierige
Lage von einem Großteil der griechischen Bevölkerung aber darf uns nie gleichgültig sein. Die steigende
Armut in Griechenland verlangt nach konkreten humanitären Maßnahmen", unterstrich der Bundeskanzler
abschließend.
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Mitterlehner: Griechische Regierung ist am Zug
Entscheidung ist bedauerlich, aber Ergebnis des Referendums ist zu respektieren - Türen
für Verhandlungen nach wie vor offen - Solidarität kann keine Einbahnstraße sein
Wien (övp-pd) - "Wir bedauern die heutige Entscheidung, die kooperative Lösungen nicht leichter
macht. Aber selbstverständlich ist das Ergebnis eines Referendums zu akzeptieren", so Vizekanzler Reinhold
Mitterlehner zu den am Abend des 05.07. vorliegenden Ergebnissen und Prognosen des griechischen Referendums. "Die
Lage Griechenlands hat sich mit dem Referendum nicht verändert. Maßnahmen zur Sanierung des Staatshaushalts
und zur Ankurbelung der Wirtschaft sind weiterhin unvermeidlich, um das Land wieder auf die Beine zu bringen. Die
Türen für Verhandlungen sind nach wie vor offen. Klar ist jedoch auch, dass Solidarität keine Einbahnstraße
sein kann", so der Vizekanzler, insbesondere im Sinne eines gemeinsamen Europas. Unterstützung könne
es nicht ohne Bedingungen und die Einhaltung von Vereinbarungen geben.
Es sei an der Zeit, dass die griechische Regierung ihren klaren Willen und ihre Vorschläge formuliert und
ihren Weg darlegt. "Wir erwarten klare Aussagen, nachvollziehbare Vorschläge und kooperative Lösungen,
für die wir auch weiterhin gesprächsbereit sind", so Mitterlehner in einer ersten Reaktion.
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Strache: Grexit ist die einzig logische Konsequenz aus griechischem Referendum
Wien (fpd) - "Die einzig logische Konsequenz kann nur der Grexit, ein geordneter Ausstieg Griechenlands
aus dem Euro, sein", erklärte FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache in einer ersten Reaktion auf das
Ergebnis des Referendums in Griechenland. Der Grexit sei sowohl für die Währungsunion als auch für
Griechenland selbst die beste Lösung. So könne sich das Land durch die Wiedereinführung der Drachme
wieder stabilisieren.
Die FPÖ habe als einzige Partei bereits zu Beginn der Krise davor gewarnt, Milliarden und Abermilliarden an
Steuergeld in Griechenland zu versenken, Geld, das nicht einmal der Bevölkerung, sondern vor allem dem maroden
Finanzsektor zugutegekommen sei. Damit müsse endlich Schluss sein. "Die Österreicher jedenfalls
haben genug gezahlt", so Strache.
Die Entwicklung in Griechenland zeige aber auch, dass der Euro in seiner jetzigen Form eine Fehlkonstruktion sei.
"Langfristig führt kein Weg vorbei an einer Teilung der Währungsunion in einen harten Nord-Euro
und einen weichen Süd-Euro", so Strache.
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Lunacek: Griechisches Nein zu exzessiver Sparpolitik darf nicht mit Nein der
EU beantwortet werden
EU und EZB dürfen nicht eskalieren, sondern müssen Verhandlungen neu aufnehmen
Brüssel/Wien (grüne) - "Mit dem heutigen klaren Nein der Mehrheit der Griechinnen und Griechen
gegen das europäische Spardiktat bekommt die Europäischen Union die Rechnung für die exzessive Sparpolitik
der letzten Jahre präsentiert. Man konnte nicht erwarten, dass nachdem der griechischen Bevölkerung der
soziale Strick um den Hals gelegt wurde, die Griechinnen und Griechen diesen auch noch selbst zuziehen.
Das heutige griechische Nein muss als pro-europäisches Votum gesehen werden, und darf jedenfalls nicht mit
einem Nein der EU zum Verbleib Griechenlands in der Eurozone beantwortet werden, oder mit einem Drängen der
EZB in Richtung Euro-Austritt Griechenlands. Die Verhandlungen müssen neu aufgenommen werden, die EU muss
den Griechinnen und Griechen erneut die Hand reichen.
De-Eskalation ist angesagt, ein Kompromiss, der unkalkulierbaren Schaden von der Eurozone abwendet und Griechenland
nicht noch weiter ins wirtschaftliche und damit soziale Chaos rutschen lässt, ist weiterhin möglich.
Schuldenerleichterungen müssen gewährt werden, denn die derzeitige Schuldenlast - das sagt auch der IWF
- ist untragbar. Darüber hinaus muss das heutige Abstimmungsergebnis zu einem generellen Überdenken der
Austeritätspolitik in der EU führen", kommentiert Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin des Europaparlaments
und Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im EP, das Ergebnis des heutigen Referendums in Griechenland.
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Dietrich: Nach Nein beim Referendum muss Austritt aus dem Euro folgen
Wien (str) - "Mit dem klaren Nein beim Referendum haben die Griechen entschieden, dass sie die Bedingungen
der EU nicht einhalten wollen -ein Austritt aus dem Euro muss jetzt der nächste logische Schritt sein",
erklärt Team Stronach Klubobfrau Waltrauds Dietrich. Und weiter: "Die Griechen haben mit ihrem Votum
auch dem Zentralismus in Brüssel eine Abfuhr erteilt."
Das Votum ist jetzt von der EU und ihren Partnern ernst zu nehmen, mahnt Dietrich: "Österreich hat sich
in den letzten Jahren mit Hilfszahlungen in Milliardenhöhe an der Rettung Griechenlands beteiligt - doch nach
dem klaren Ergebnis des Referendums und der Absage der Griechen an die Eurozone muss damit Schluss sein. Genug
ist genug!"
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Geteiltes Meinungsbild zu Tsipras-Vorgehen und Euro-Zukunft
Athens
ÖGfE-Umfrage: 46 Prozent wollen Griechenland nicht im Euro halten, 41 schon - 56 Prozent
gegen Entgegenkommen in Schuldenfrage, 38 dafür – Unterschiede nach Ausbildungshintergrund
Wien (ögfe) - Die Entscheidung der griechischen Regierung, die Gespräche mit den Kreditgebern
vorläufig zu beenden und ein Referendum anzusetzen, wird in Österreich durchaus skeptisch gesehen. Zu
diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE),
die vom 30. Juni bis 1. Juli durchgeführt wurde. Eine Mehrheit möchte derzeit Griechenland im Schuldenstreit
nicht weiter entgegenkommen. Weniger deutlich ist das Meinungsbild, wenn es um die generelle Zukunft Athens in
der Euro-Zone selbst geht.
Auf die Frage, ob Griechenland in der Euro-Zone gehalten werden soll, antworten 41 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen
mit „Ja“, 46 Prozent äußern sich ablehnend.* Seit Februar hat sich das diesbezügliche Meinungsbild
kaum verändert. Damals sprachen sich – bei ähnlicher Fragestellung – 40 Prozent dafür aus, dass
Athen „weiter am Euro beteiligt bleibt“, 42 Prozent waren dagegen.
Dass Hellas im Euro gehalten werden soll, befürworten 61 Prozent der Befragten mit Hochschulabschluss (dagegen:
29 Prozent), versus 33 Prozent der Befragten mit Berufs-, Handels- oder Fachschulhintergrund (dagegen: 54 Prozent).
Wie schon im Februar möchte eine Mehrheit Athen beim Umgang mit seinen Staatsschulden nicht entgegenkommen.
Heute äußern sich 56 Prozent in diesem Sinn, bei der letzten Befragung waren es 58 Prozent. Die Zahl
jener, die Hellas verstärkt helfen wollen, ist im selben Zeitraum von 28 auf 38 Prozent angestiegen. Die Zahl
der „weiß nicht“-Nennungen ist von 15 auf 6 Prozent zurückgegangen.
Befragte mit Hochschulabschluss sind zu 64 Prozent für ein Zugehen auf Griechenland (dagegen: 32 Prozent).
Bei Befragten mit Berufs-, Handels- und Fachschulabschluss ist ein konträres Meinungsbild zu sehen (dafür:
29 Prozent / dagegen: 64 Prozent).
46 Prozent der Befragten beurteilen die Beendigung der Gespräche mit gleichzeitiger Ankündigung eines
Referendums von Seiten Griechenlands „eher negativ“, 39 Prozent sehen diese Strategie „eher positiv“.
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