Innsbruck (lk) - Bis 2020 sollen pro Jahr ein Drittel mehr an Unternehmen neu gegründet
werden als im Vorjahr. Dies ist das gemeinsame Ziel von Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und
Staatssekretär Harald Mahrer. „Die Gründerland-Strategie bietet 40 Maßnahmen, die wir in Tirol
zum Teil bereits sehr erfolgreich umgesetzt haben“, betont LRin Zoller-Frischauf. „Gerade in den Bereichen Innovation,
Finanzierung oder Netzwerke sind wir bundesweit Vorreiter.“
Darüber hinaus belegt Tirol bereits jetzt den Spitzenplatz, wenn es um das langfristige Bestehen von Jungunternehmen
geht. So liegt die Überlebensrate Tiroler Unternehmen nach drei Jahren bei 80,3 Prozent, nach fünf Jahren
sind noch 70 Unternehmen von 100 aktiv.
„Die Tiroler Start-up-Szene ist hoch dynamisch und innovativ. Die schlummernden Potenziale und den positiven Elan
müssen wir nutzen, um Österreich zurück an die Spitze zu bringen. Daher haben wir mit allen Bundesländern
und der gesamten Gründerszene eine Strategie erarbeitet, wie wir Österreich zum Gründerland Nummer
1 in Europa machen Bis 2020 wollen wir so 50.000 Neugründungen und 100.000 Arbeitsplätze in Österreich
schaffen“, erklärt Staatssekretär Mahrer. Im Jahr 2014 waren es österreichweit insgesamt 37.120
Neugründungen.
Innovation als Motor für die Wirtschaft
„Mit der dritthöchsten Forschungs- und Entwicklungsquote in ganz Österreich ist Tirol einer der Top-Innovationsstandorte
im Land – dies werden wir auch bleiben“, ist LRin Zoller-Frischauf überzeugt. So sind bestehende Einrichtungen
wie die Innovations- und Entrepreneur-Lehrstühle, das K-Regio-Programm oder das Wissenstransferzentrum West
darauf ausgerichtet, die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft im Land zu fördern und den Technologietransfer
zu forcieren. LRin Zoller-Frischauf: „Mit dem Tiroler Breitband-Masterplan wird darüber hinaus die geplante
digitale Agenda für Österreich kräftig unterstützt.“
Kapitalbedarf decken
Rund 70 Prozent der Tiroler Start-ups haben einen Kapitalbedarf bis maximal 250.000 Euro, bei knapp 40 Prozent
liegt der Kapitalbedarf unter 50.000 Euro. „Das sind Summen, die sich sehr gut für den Einsatz von privatem
Beteiligungskapital eignen“, erklärt LRin Zoller-Frischauf. „Deshalb hat das Land Tirol schon vor zwei Jahren
mit innet ein Investorennetzwerk mit mehr als 80 nationalen und internationalen Investorinnen und Investoren etabliert.“
Mit Netzwerken Unternehmen voranbringen
Die 120-Sekunden-Chance, der GründerInnen-Wettbewerb Adventure X oder der Start-up Club Tirol – Tirol fördert
zahlreiche Gründernetzwerke. Nun sollen JungunternehmerInnen auch über die Landesgrenzen hinaus Kontakte
knüpfen – auch in Richtung Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. „Mit dem ‚Start-up-Live Wochenende‘
Ende März in Innsbruck wurde hier ein erster, wichtiger Schritt gesetzt“, berichtet LRin Zoller-Frischauf.
Tirol sei ein guter Boden für GründerInnen, so Mario Eckmaier, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft,
die mit rund 3.500 Mitgliedern die stärkste Organisation für JungunternehmerInnen in Tirol ist: „Wir
verfügen über eine bunte und aktive Start-up-Szene, allein 2014 hat es in Tirol mehr als 2.300 neue Unternehmen
gegeben.“ Allerdings könne noch viel getan werden, um JungunternehmerInnen verstärkt zu unterstützen.
Konkreter Fahrplan mit fünf Handlungsfeldern und 40 Maßnahmen
Neben den Bereichen Innovation, Finanzierung und Netzwerke stellt die Gründerland-Strategie Maßnahmen
für die Felder Infrastruktur und Bewusstseinsbildung für ein leistungsfreundliches Klima in der Gesellschaft
vor. „Wir brauchen Vorrang für mutige Ideen, neue Produkte, innovative Dienstleistungen und noch nie da gewesene
Geschäftsmodelle. Start-ups stehen genau für diese Denk- und Handlungsweise, daher legen wir den Fokus
auf deren Unterstützung – von der Start- bis zur Wachstumsphase", so der Staatssekretär abschließend.
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