Pensionsmonitoring

 

erstellt am
03. 07. 15
12.30 MEZ

 Hundstorfer: Antrittsalter zum Halbjahr bereits bei 60,1 Jahren
Wir sind auf dem richtigen Pfad – Halbjahresmonitoring zeigt auch deutlichen Rückgang bei den Pensionsneuzugängen – insgesamt um 17 Prozent weniger
Wien (bmask) - "Das Halbjahresmonitoring 2015 zeigt, dass wir auf dem richtigen Pfad sind. Das tatsächliche Pensionsantrittsalter ist mit dem Stichtag 30. Juni bereits auf 60,1 Jahre (59,0 Jahre im Halbjahr 2014) gestiegen. Damit sind wir bereits jetzt beim Zielwert, den sich die Bundesregierung für das Jahr 2018 gesetzt hat. Wir werden auf diesem Weg weiter gehen und in unseren Bemühungen, das tatsächliche Antrittsalter an das gesetzliche anzunähern, nicht nachlassen", erläuterte Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 03.07. die aktuell vorliegenden Zahlen des Halbjahres-Pensionsmonitoring. Auch die Zahl der Pensionsneuzugänge hat sich deutlich reduziert. Im Halbjahr 2014 sind 44.300 Menschen in Pension gegangen, im Halbjahr 2015 nur 36.827 - das sind um 17 Prozent weniger.

"Die zahlreichen Reformen im Pensionsbereich beginnen nun ihre volle Wirkung zu entfalten", so Hundstorfer. "Bei der Langzeitversichertenregelung sind die Neuzugänge um 43 Prozent zurückgegangen und bei der Invaliditätspension haben sich die Neuzugänge um 33 Prozent verringert, während das Antrittsalter von 53,4 auf 54,9 Jahre bei den Pensionierungen aus gesundheitlichen Gründen gestiegen ist", unterstrich der Sozialminister. Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen, die in die normale Alterspension gehen (Männer 65 Jahre, Frauen 60 Jahre) von 16.396 im Halbjahr 2014 auf 17.191 im Halbjahr 2015. Wenn man die Invaliditätspensionen nicht berücksichtigt, ist das Antrittsalter immerhin auch um ein halbes Jahr, von 61 auf 61,5 Jahre gestiegen.

"Die Botschaft ist bei den Menschen angekommen, dass es für die eigene Pension sehr viel bringt, wenn man möglichst lange im Erwerbsleben bleibt", so Hundstorfer. Der Minister wies darauf hin, dass es keine abschlagsfreie Frühpensionsart mehr gibt. "Wer heute in die Korridorpension geht, hat bis zu 25 Prozent weniger Pension, als einer, der erst mit 65 Jahre seine Pension antritt; wer die Langzeitversichertenregelung in Anspruch nimmt, muss mit einer bis zu 20 Prozent geringeren Pension rechnen - für das gesamte restliche Leben."

Ein weiterer Hinweis für einen Mentalitätswandel in der Bevölkerung sieht Hundstorfer in der Zahl der Anträge für die Invaliditätspension oder des Rehabilitationsgeld: "Seit 2010 ist die Zahl der Anträge für diese Pensionsform um mehr als 30 Prozent zurückgegangen, im Vergleich zum vergangenen Halbjahr um 5,4 Prozent." Die Bundesregierung wird diesen Pfad weiter gehen. Insbesondere die Beschäftigungsquote der 60 bis 65jährigen ist noch zu gering. Heute haben wir in dieser Altersgruppe eine Beschäftigungsquote von 26,9 Prozent, das ist immerhin um 5,9 Prozentpunkte mehr als 2012, die im Pfad der Bundesregierung vorgesehen Marke von 35,3 Prozent ist damit aber noch nicht erreicht. Daher sind die Mittel zur Wiedereingliederung von Arbeitnehmer über 50 in den Arbeitsmarkt auch im kommenden Jahr erhöht worden, die Teilpension wurde diese Woche im Sozialausschuss beschlossen und das Bonus/Malus-System steht noch in Verhandlung.


 

 Blümel: Pensionszahlen nicht länger schönreden, sondern Taten setzen
ÖVP will tatsächliche Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters statt rein statistische Tricksereien – Schönfärbereien lösen keine Herausforderungen und leisten keinen Beitrag zur Glaubwürdigkeit
Wien (övp-pd) - "Statistische Tricksereien und Schönfärbereien beim faktischen Pensionsantrittsalter bringen uns bei der Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft und der nachhaltigen Sicherung der Pensionen keinen Schritt weiter", betont ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel zu den Zahlen, die vom Sozialminister verlautbart wurden. Es brauche ehrliche Vergleiche und ein ehrliches Pensionsmonitoring mit der Analyse der tatsächlichen Vergleichszahlen.

"Zwei Drittel des angeblichen Anstiegs des faktischen Pensionsantrittsalters sind rein auf das Herausrechnen der Rehageld-Bezieher zurückzuführen. Würde man diese korrekterweise miteinbeziehen, um ein realistisches und ehrliches Bild darzustellen, dann macht der Anstieg lediglich 0,6 Jahre aus, statt wie behauptet 1,7 Jahre. Nicht alles, was gut kling, entspricht den Tatsachen", so Blümel. Das Beschönigen von Zahlen und Herausrechnen mancher Gruppen, um die Statistik besser aussehen zu lassen, sei der falsche Weg. "Es müssen endlich die richtigen Maßnahmen zur tatsächlichen Erhöhung des faktischen Pensionsantrittsalters getroffen werden. Denn die Menschen sind heute dreimal so lange in Pension, als noch in den 70er Jahren.

Dass mit Beschwichtigen, Beharren und Abwarten keine Bewegung und damit keine nachhaltige Sicherung künftiger Pensionen erreicht wird, liegt klar auf der Hand!", stellt Blümel klar. "Die Pensionskosten steigen stetig an und werden zu einem immer größer werdenden Budgetbrocken. Hier nichts zu tun, geht auf Kosten der jungen Generationen, auf deren Rücken die SPÖ weiterhin ihre Schuldenpolitik auflädt", unterstreicht Gernot Blümel. "Jedes Jahr, das die Menschen später in Pension gehen, entlastet die Steuerzahler um eine Milliarde Euro. Wir sind auch den kommenden Generationen verpflichtet. Für die ÖVP ist klar: Wir brauchen Taten und Ergebnisse, keine Zahlenkosmetik."


 

 Gleitsmann: Pensionsantrittsalter eignet sich nicht für Zahlenspiele
Rehabilitations- oder Umschulungsgeld bringt System finanziell nicht auf Kurs - Empfehlungen der EU-Kommission und Experten endlich umsetzen
Wien (pwk) - "Das Pensionsantrittsalter eignet sich nicht für Zahlenspiele", sagt Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), zu den von Sozialminister Rudolf Hundstorfer veröffentlichten "Pensionsmonitoring"-Zahlen.

"Der Sozialminister behauptet, das faktische Pensionsantrittsalter in Österreich liege - wie im Regierungsprogramm vereinbart - bereits zum Stichtag 30. Juni 2015 bei 60,1 Jahren. Leider sagt er nicht dazu, dass diese Steigerung darauf zurückzuführen ist, dass die Rehabilitations- und Umschulungsgeldbezieher herausgerechnet werden. Selbstverständlich ist das tatsächliche Antrittsalter deutlich niedriger, wenn man diese große Gruppe von - Stand Mai 2015 - rund 15.600 Versicherten berücksichtigt. Inklusive Rehabilitationsgeldbezieher beläuft sich das tatsächliche Antrittsalter von Versicherten (inkl. Rehabilitationsgeldbezieher) der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) im Mai 2015 auf 59,3 Jahre, während es im Vergleichszeitraum 2014 58,8 Jahre betrug. Die Steigerung ist demnach mit 0,5 Jahren gering und deckt lediglich die im gleichen Zeitraum um 0,2 bis 0,3 Jahre gestiegene Lebenserwartung", analysiert Gleitsmann.

Empfehlungen der EU-Kommission und Experten endlich umsetzen
Das Antrittsalter steigt bei weitem nicht so stark an wie dargestellt. Der geringe Anstieg ist vor allem auf den Rückgang bei den "Hacklerpensionen" zurückzuführen. "Es ist nicht nachvollziehbar, warum Österreich die seit Jahren gleichen länderspezifischen Empfehlungen für unser Land ignoriert: Die Koppelung des Antrittsalters an die Lebenserwartung (Nachhaltigkeitsautomatismus) sowie die raschere Harmonisierung des Antrittsalters der Frauen", so Gleitsmann.

Alarmierend ist der Umstand, dass die 2014 in Kraft getretene Reform der Invaliditätspension, eines ihrer zentrale Ziele - nämlich die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt - gar nicht erreicht. 2014 gab es insgesamt 11.651, mit Stand Mai 2015 bereits 15.631 Bezieher von Rehabilitationsgeld. Zum Vergleich: Ende Mai 2015 waren lediglich 69 Personen in einer beruflichen Maßnahme der Rehabilitation und es gibt bis dato keinerlei Nachweis für die Reintegration in den Arbeitsmarkt gibt. Mit anderen Worten: Die Menschen werden derzeit genauso im Transferbezug "geparkt" wie früher in der befristeten Invaliditätspension - nur mit dem Unterschied, dass sie statistisch nicht das Pensionsantrittsalter senken.

"Die Wirtschaftskammer bekennt sich zum Grundsatz Rehabilitation vor Pension. Entscheidend dabei ist es jedoch, Menschen nicht unter einem anderen Titel zu verwalten, sondern sie durch gezielte medizinische und berufliche Rehabilitationsmaßnahmen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die tatsächlichen Zahlen sind meilenweit von den erwarteten Zahlen des Sozialministeriums entfernt und die Wiedereingliederung funktioniert überhaupt nicht", kritisiert Gleitsmann.

Rehabilitationsgeld und Umschulungsgeld sind genauso vom Pensionsbudget zu tragen wie Pensionen. "Die Kostendynamik im Pensionsbereich ist daher weiterhin alarmierend: Nach dem Strategiebericht der Bundesregierung steigen die Pensionsausgabenausgaben von 2013 bis 2019 sogar um fast 5,5 Milliarden Euro, also dreimal so viel wie die Ausgaben für die Zukunftsbereiche Familie, Jugend, Bildung, Wissenschaft, Forschung, Frauen in Summe. Die Pensionen fressen einen immer größeren Anteil am Budget: Allein von 2013 bis 2019 steigt der Anteil der Pensionsausgaben an den gesamten Ausgaben von 24,4 auf 29,7 Prozent. Ab 2020 wird dieser Anstieg durch das Ausscheiden der starken Baby-Boomer-Jahrgänge aus dem Erwerbsleben noch massiver ausfallen", warnt der WKÖ-Experte.


 

 Kaske: Die Pensionsreformen greifen
Das Pensionsantrittsalter von 60,1 ist bereits jetzt erreicht – Jetzt müssen dringend mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Ein Bonus-Malus-System muss Arbeit für Ältere schaffen und sichern
Wien (ak) - "Das aktuelle Pensionsmonitoring zeigt: Bei den Pensionen ist die Trendumkehr gelungen", sagt AK Präsident Rudi Kaske. So sind im ersten Halbjahr 2015 etwa 5.000 Frauen und Männer weniger in eine vorzeitige Alterspension gegangen als noch im ersten Halbjahr 2014. Auch bei den Neuzugängen in die Invaliditätspension gab es im Vergleichszeitraum einen Rückgang um 3.700. Und die Zahl der Pen-sionsanträge wegen Invalidität sinkt weiter. Haben im Jahr 2010 noch rund 80.000 Menschen einen Antrag auf eine Invaliditätspension gestellt, so ist 2015 nur noch mit rund 50.000 Anträgen zu rechnen, das ist um mehr als ein Drittel weniger. "Wir haben beim faktischen Pensionsalter den Zielwert für 2018 von 60,1 Jahren bereits jetzt zum Halbjahr 2015 erreicht", sagt Kaske. "Es gibt also keinen Grund mehr, die Menschen in Österreich mit immer neuen Rufen nach Pensionsreformen zu verunsichern."

Dies gilt insbesondere für die ASVG-Pensionen: Der vor einigen Tagen veröffentlichte Rechnungsabschluss der Pensionsversicherung zeigt ebenfalls, dass bereits im Jahr 2014 der Bundesbeitrag zu den ASVG-Pensionen im Vergleich zur Wirtschaftsleistung rückläufig ist. "Dringender Handlungsbedarf dagegen besteht am Arbeitsmarkt", so Kaske weiter. "Hier sind auch die Betriebe gefragt: "Während die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ihren Beitrag zur Sicherung des Pensionssystems leisten und unter schwierigsten Bedingungen einen Arbeitsplatz suchen, findet sich laut Erhebung des Sozialministeriums in rund 1.350 Mittel- und Großbetrieben mit 25 und mehr ArbeitnehmerInnen kein einziger älterer Arbeitnehmer über 55." Vielmehr steigt die Zahl der älteren Arbeitslosen stetig an. "Wir dürfen nicht mehr zögern, wir müssen jetzt handeln und ein wirksames Bonus/Malus-System einführen, um mehr Arbeitsplätze für Ältere zu schaffen oder zu sichern", sagt Kaske.


 

 Blecha: Pensionsantrittsalter steigt! Jetzt muss auch Beschäftigungsquote Älterer steigen
Jetzt ist Wirtschaft am Zug - Pensionistenverband fordert Bonus-Malus-System und umfassendes Beschäftigungsmonitoring
Wien (pv) - "Beim Pensionsantrittsalter sind wir auf dem richtigen Weg! Das tatsächliche Pensionsantrittsalter ist erneut gestiegen. Innerhalb eines Jahres um 13 Monate! Derzeit gehen die Menschen mit durchschnittlich 60,1 Jahren in Pension! Damit wurde bereits jetzt, der im Regierungsprogramm festgeschriebene Zielwert für 2018 erreicht! Eine großartige Nachricht, die zeigt, dass die von Sozialminister Rudolf Hundstorfer gesetzten Maßnahmen greifen! Jetzt muss parallel dazu aber auch die Beschäftigungsquote Älterer steigen", betont Karl Blecha, Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ) zu den Zahlen des Pensionsmonitorings und stellt in Richtung Wirtschaft unmissverständlich klar: "Jetzt sind SIE am Zug! Wir brauchen mehr Arbeitsplätze für die Generation 50+! Wir brauchen das Bonus-Malus-System und wir brauchen ein umfassendes Beschäftigungsmonitoring! Also Schluss mit der Blockadehaltung!"

Dass das tatsächliche Pensionsantrittsalter im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 um 1,1 Jahre gestiegen ist und die Zahl der vorzeitigen Alterspensionen um 5.000 zurückgegangen ist, zeigt die Wirksamkeit der gesetzten Maßnahmen, so Blecha. "Minister Hundstorfer hat in den letzten Jahren die größten Pensionsreformen seit Einführung des ASVG umgesetzt. Diese effektiven und punktgenauen Maßnahmen wie die Reformen Invaliditätspension, der Langzeitversichertenregelung und die Einführung des Pensionskontos zeigen bereits jetzt deutliche Erfolge und werden ihre volle Wirkung in den kommenden Jahren sogar erst so richtig entfalten", so Blecha, der weiter ausführt: "In Sachen faktisches Pensionsantrittsalter wurde die im Regierungsprogramm fixierte Ziellinie um 2,5 Jahre schneller erreicht, als vereinbart! Bei der Beschäftigungsquote sind wir aber mit derzeit 26,9 Prozent noch viele Meter von der 35,3 Prozent Ziel-Marke entfernt. Das liegt vor allem daran, weil in Sachen Bonus-Malus-System und Beschäftigungsmonitoring die Wirtschaft einen Start blockiert!", kritisiert Blecha.

"Um die Beschäftigungsquote Älterer zu erhöhen, wurden die Mittel für ältere Arbeitnehmer für 2016 sogar noch einmal um 100 Millionen - auf 250 Millionen erhöht. Aber ohne, dass die Wirtschaft ihren Beitrag leistet wird es nicht gehen!", so Blecha, der abschließend klarstellt: "Das Bonus-Malus-System ist eine unverzichtbare Notwendigkeit, es ist im Regierungsprogramm festgeschrieben, es muss kommen! Und zwar notfalls auch gegen den Willen der Wirtschaft!"


 

 Khol: Seniorenbund ersucht Sozialminister um Vorlage der vollständigen Zahlen!
Gesetzliche Einigung auf vollständiges Monitoring weiter ausständig!
Wien (sb) - Zum vom Sozialminister vorgelegten Pensions-Monitoring hält Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol, Bundesobmann des Österreichischen Seniorenbundes und Präsident des Österreichischen Seniorenrates, fest: "Die vorgelegten Zahlen erteilen den apokalyptischen Pensions-Reitern, die gerne den Untergang des österreichischen Pensionssystems vorhersagen, eine klare Absage: Ja, die beschlossenen Reformen wirken in die richtige Richtung. Die veröffentlichten Zahlen sind aber auch keine Bestätigung für die Beschwichtiger: Ja, die Entwicklung geht in die richtige Richtung, es fehlen aber weiterhin entscheidende Reformschritte für ein langfristig sicheres Umlagesystem! Wir ersuchen den Sozialminister zu den heutigen Zahlen noch entscheidende Daten öffentlich hinzuzufügen: Wie hoch war das durchschnittliche Antrittsalter, wenn man auch die Bezieherinnen und Bezieher des Reha-Geldes mit einbezieht? Wie viele Reha-Geld-Bezieher sind in diesem ersten Halbjahr 2015 dazugekommen? Wie viele, die 2014 in den Reha-Geld-Bezug gekommen sind, konnten seither wieder einen Beruf aufnehmen - schließlich sind die längsten Reha-Geld-Fälle nun schon seit 18 Monaten im Bezug der für grundsätzlich zwei Jahre beabsichtigen Bezugsdauer. Fest steht: Das Antrittsalter-Ziel wie es für 2018 vereinbart wurde, ist natürlich noch nicht erreicht. Es ist uns schleierhaft, warum der Sozialminister eine tatsächlich in die richtige Richtung zeigende Entwicklung durch Nicht-Vorlage dieser Zahlen dermaßen der Kritik aussetzen muss. Die heutige Botschaft ist deutlich und klar: Die Entwicklung zeigt in die richtige Richtung, das Ziel für 2018 ist aber nicht erreicht!"

Monitoring weiter nicht transparent! Gesetz fehlt bis heute!
Khol weiter: "Im Dezember 2013 haben wir mit Beteiligung der Seniorinnen und Senioren im Regierungsprogramm ein echtes Pensionsmonitoring vereinbart: Getrennte Betrachtung von gesetzlichen (ASVG, Gewerbe, Bauern) und allen (!) öffentlichen Pensionen (Bundes-, Landes- und Gemeindebedienstete) in einem gemeinsamen Bericht. Getrennte Betrachtung je nach Geschlecht, Bundesland, Pensionsart und Berufssparte - in einem gemeinsamen Bericht. Diese Punkte sind im erneut vorgelegten Hundstorfer-Monitoring NICHT enthalten. Die vollständige Transparenz damit nicht hergestellt. Bis heute fehlt dazu das nötige Gesetz. Es ist nicht einzusehen, was angesichts der klaren Formulierungen in der Vereinbarung, hier schon eineinhalb Jahre dauert!"

Bonus-Aufschub-Pension muss endlich in Kraft treten!
Abschließend betont Khol: "Die Frauen hatten im ersten Halbjahr 2015 beim Antritt zu einer normalen Alterspension schon ein Antrittsalter von fast 61 Jahren - und damit über dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter. Die Frauen selbst überholen das Gesetz also schon heute. Dies sollte den Kritikern unserer Reformvorschläge deutlich machen: Die betroffenen Frauen selbst sind bereit für die Reform! Ärgerlich daran ist, dass die 2013 ebenfalls vereinbarte Bonus-Aufschub-Pension mit einem Pensionszuschlag von 10 Prozent für jedes nach dem gesetzlichen Antrittsalter weiter gearbeitete Jahr, bis heute noch immer nicht in Kraft ist! Hier werden Frauen und Männer, die freiwillig weiterarbeiten, um die verdienten (und vereinbarten!) Früchte ihrer Arbeit gebracht! Das Gesetz dazu ist noch in diesem Jahr zu erarbeiten!"


 

Neumayer: Schönfärberei bei Statistik löst Pensionsproblematik nicht
Ehrlichen Zugang wählen: Faktisches Pensionsantrittsalter nach wie vor mit 58,9 Jahren zu niedrig
Wien (pdi) - "Die andauernde statistische Schönfärberei wird die Probleme bei der langfristigen Finanzierbarkeit des Pensionssystems nicht lösen. Wir brauchen Ehrlichkeit und wirkliche, strukturelle Reformen - wie es auch immer wieder von internationalen Institutionen wie EU oder OECD eingemahnt wird", so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer angesichts der Zahlen des Halbjahres-Monitorings zum Pensionssystem. Würde man alle Geldleistungen der Pensionsversicherung, also auch das neue Rehabilitationsgeld, mit in die Berechnung einbeziehen, dann ergibt sich für das Jahr 2014 dennoch nur ein Anstieg des faktischen Pensionsantrittsalters in der gesetzlichen Pensionsversicherung von 58,5 auf 58,9 Jahre gegenüber 2013. "Es mutet unverhältnismäßig an, wenn nun über einen Anstieg von 4,8 Monaten gejubelt wird. Vor allem, nachdem das österreichische Pensionssystem insgesamt viel zu teuer ist - von Nachhaltigkeit gar nicht zu reden", wie Neumayer kritisierte.

Es sei mehr als hoch an der Zeit, die Warnungen seitens internationaler Institutionen wie EU oder OECD - auch im Rahmen der Präsentation des Wirtschaftsberichtes diese Woche kommuniziert -endlich ernst zu nehmen, so der Generalsekretär: "Seit Jahren wird uns in regelmäßigen Abständen dringend angeraten, für eine langfristige Tragfähigkeit des Pensionssystems zu sorgen. Seit Jahren aber bekommen wir statistische Tricks serviert. So kann es nicht weitergehen." Die wirklichen Herausforderungen lägen seit Jahren auf der Hand: "Wir müssen an allen Schrauben drehen, das Pensionsantrittsalter für Frauen früher harmonisieren und das gesetzliche Pensionsalter endlich über eine Anpassung an die Lebenserwartung koppeln. Die Politik hat mit ihrer jahrelangen Untätigkeit zur Genüge bewiesen, dass ein solcher Automatismus dringend notwendig ist. Alles andere ist unfair allen jüngeren und kommenden Generationen gegenüber", so Neumayer. Kontraproduktiv seien hingegen die wiederholten Forderungen nach einem Bonus-Malus-Modell, das "nichts dazu beitragen wird, das Ältere länger arbeiten werden, sondern ganz im Gegenteil gerade bei älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Arbeitszusatzkosten noch erhöht. Das ist Populismus und hilft weder den Menschen in diesem Land, noch dabei, unsere exzessiven Pensionskosten einzudämmen", so der IV-Generalsekretär.

 

 

 

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