Historisches Ensemble wurde saniert
Eisenstadt (magistrat) - Jahrzehntelang fristete die Dombastei am Eisenstädter Lionsplatz (Ecke St.
Rochus-Straße / St. Antoni-Straße) - ortsüblich als "Pulverturm" bezeichnet - ein Dornröschendasein.
Nun wurde sie im Zuge des Projektes "Erhaltung der mittelalterlichen historischen Stadtmauer und baulichen
Ensembles" gemeinsam mit dem Pongratz-Haus saniert und am 02.07.der Öffentlichkeit übergeben.
"Ziel war die Schaffung eines besonderen kulturellen Highlights in der Landeshauptstadt", so Bürgermeister
Mag. Thomas Steiner: "Außerdem wurde an der städtebaulichen Schnittstelle der historischen Stadtmauer
zwischen dem mittelalterlichen Pulverturm und dem barocken Pongratz-Haus ein attraktives Ensemble geschaffen, das
künftig kulturell aber auch für diverse kleine Veranstaltungen genutzt werden soll."
Nach dem offiziellen Akt sowie der ökumenischen Segnung wurde ein stimmungsvolles Rahmenprogramm geboten,
welches die Vorzüge beider "Häuser" unterstrich. Während in der Bastei Wein & Musik
geboten wurde, konnten die Besucher im Pongratz-Haus Lesungen der lokalen Autoren Theodora Bauer, Michael Frühstück
und Wolfgang Millendorfer lauschen sowie eine Fotoausstellung mit alten Ansichten der Stadt besichtigen.
Historisches saniert - für die Zukunft gesichert
Der "Pulverturm" beim Martinsdom ist eine von zwei erhaltenen Wehranlagen der alten Stadtmauer
und wurde 1534 errichtet. Der obere Teil der Dombastei wurde um 1870 abgetragen. Das Pongratz-Haus ist nach dem
bekannten österreichischen Maler Peter Pongratz benannt, der in diesem Haus geboren wurde. Das barocke Gebäude
symbolisiert gleichzeitig das Wachstum Stadt - war es doch das erste Haus, welches vor den Mauern der Stadt errichtet
wurde.
Die Maueranlagen des Pulverturms wurden restauriert und in der Stadtmauer wurde eine Durchgangsöffnung Richtung
Domplatz hergestellt. Parallel dazu wurde das Pongratz-Haus saniert und behindertengerecht und barrierefrei adaptiert.
Die Sanierungsarbeiten erfolgten nach historischem Vorbild in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt.
Beide Objekte stehen nun nach der Eröffnung zur Vermietung frei. Der
"Pulverturm" ist ein besonderer Schauplatz für Veranstaltungen jeglicher Art: Konzerte, Lesungen,
Theateraufführungen, Poetry-Slams, Open Air Kino oder Ausstellungsort für zeitgenössische Kunstproduktionen,
etc. Das Pongratz- Haus, mit seinem rund 45 m² großen Raum bietet Platz für Veranstaltungen im
kleinen und feinen Rahmen: Workshops, Lesungen, Ausstellungen, Geburtstagsfeiern, etc.
"In seinem Inneren entfaltet der Turm ein ungeahntes Volumen, gepaart mit dem Raum im Pongratz-Haus lässt
sich das Ensemble für eine Vielzahl von schönen Veranstaltungen nutzen", ist Bürgermeister
Steiner beeindruckt.
Projekt dank Europäischer Union umgesetzt
Durch ein EU-Projekt konnte dieses historische Kleinod wieder für die Öffentlichkeit zugänglich
gemacht werden. Das Gesamtprojekt "Pulverturm und Pongratzhaus" beinhaltete folgende Maßnahmen:
Restaurierung Pulverturm (einschließlich barrierefreier Zugang), Sanierung und Restaurierung Pongratz-Haus
(einschließlich barrierefreier Zugang), Neugestaltung der Außenanlagen zwischen Pulverturm und Pongratz-Haus
(Lionsplatz). Neuerrichtung des Durchgangs in den Domgarten und behindertengerechte und barrierefreie Verbindung
vom Pulverturm (über Innenhof Diözese bzw. der Dompfarre) Richtung Pfarrgasse/Domplatz sowie die Sanierung
der historischen Stadtmauer im Bereich der evangelischen Kirche. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 750.000
Euro. Davon betragen die förderfähigen Kosten rund 630.000 Euro. Diese werden zur Gänze durch die
EFRE-Förderung gedeckt.
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