Treffen von LH Josef Pühringer, tschechischer Verkehrsminister Ing. Dan TOK, LH-Stv. Franz
Hiesl und LH-Stv. Reinhold Entholzer in Linz
Prag/Linz (lk) Zu einem Arbeitsgespräch trafen sich am 01.07. der neue tschechische Verkehrsminister
Ing. Dan Tok und die Spitze der oberösterreichischen Landespolitik angeführt von Landeshauptmann Dr.
Josef Pühringer. Beide Seiten bekräftigten ihr "großes Interesse am Lückenschluss der
Autobahnen S 10 Mühlviertler Schnellstraße und der tschechischen Autobahn D3 bzw. die R3 bis zur Staatsgrenze",
denn dieser sei für die wirtschaftliche Entwicklung der beiden Regionen von großer Bedeutung.
Der 22 km lange südliche Abschnitt der S 10 Mühlviertler Schnellstraße von Unterweitersdorf bis
Freistadt Nord wird Ende 2015 dem Verkehr übergeben. Die ASFINAG betreibt aktuell die Planung des nächsten
Abschnitts der S 10 bis Rainbach Nord. Der letzte Abschnitt bis zur Staatsgrenze soll seitens der ASFINAG geplant
und errichtet werden, wenn zeitgleich die D3 (Autobahn bis Budweis) bzw. die R3 (vierspurige Schnellstraße
bis Wullowitz) auf tschechischer Seite bis zur Staatsgrenze erfolgt. Im Herbst 2015 wird in Tschechien mit dem
Bau des nächsten Abschnitts der D3 (27 km lang) nördlich von Budweis begonnen. „Bis 2021/2022 ist die
Fertigstellung der Teilstrecke Budweis – Staatsgrenze vorgesehen und 2028 soll die Gesamtverbindung Linz – Budweis
– Prag durchgängig befahrbar sein“, bestätigte der tschechische Verkehrsminister Ing. Dan Tok.
„Die S 10 Mühlviertler Schnellstraße ist ein wichtiger Teil der höchst notwendigen zeitgemäßen
Nord-Süd-Straßenverbindung zwischen dem oberösterreichischen Zentralraum und Tschechien. Mit dieser
Straßenverbindung kann sich die Region Mühlviertel und Südböhmen weiterhin nicht nur wirtschaftlich,
sondern auch gesellschaftlich entwickeln. Gerade vor dem Hintergrund der Überwindung des Eisernen Vorhanges
vor 25 Jahren kann man die Straße auch als ein weiteres Zeichen für das Zusammenrücken der beiden
Länder Oberösterreich und Tschechien werten“, zeigen sich Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und
der tschechische Verkehrsminister Ing. Dan Tok überzeugt.
"Der Ausbau der S 10 schreitet zügig voran. Heuer im Herbst kann die S 10 Mühlviertler Schnellstraße
bis Freistadt für den Verkehr freigegeben werden und schafft so eine wichtige Entlastung für die Bevölkerung
und gleichzeitig einen wichtigen Impuls für die regionale Wirtschaft und damit letztendlich auch für
die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen auf beiden Seiten der Grenzen“, betonte LH-Stv. Franz Hiesl
und ergänzt „Der Ausbau der S 10 bis zur tschechischen Grenze hat daher oberste Priorität!“ Um die weiteren
Bauvorhaben zu koordinieren, wurde die Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe vereinbart, die im Sommer 2015
zum ersten Mal zusammentreffen wird.
Landeshauptmann-Stv. Reinhold Entholzer: „Oberösterreich und Tschechien sollen in Zukunft noch enger verbunden
werden – und das auch mit einem leistungsfähigen öffentlichen Verkehrsangebot. Neben Beschleunigungsmaßnahmen
auf der Strecke zwischen Linz und Prag stand vor allem der geplante Ausbau des öffentlichen Busverkehrs in
der Region auf der Tagesordnung beim heutigen Zusammentreffen mit dem tschechischen Verkehrsminister. Auf Ebene
der Plattform „Europaregion Donau-Moldau“ soll ein vor allem aus touristischer Sicht interessanter Linienbusverkehr
zwischen Südböhmen, Vysocina, Südmähren und Oberösterreich eingerichtet werden. Zusätzlich
dazu macht die Einführung des oberösterreichischen S-Bahn-Systems eine enge Abstimmung mit der tschechischen
Eisenbahn notwendig, damit es durch die zusätzliche Streckenbelegung mit S-Bahnzügen zu keinen Angebotsverschlechterungen
im Fernverkehr kommt.“
|