Stöger: ?Holen uns Rat von den Besten?
Wien (bmvit) - Technologieminister Alois Stöger gab am 01.07. gemeinsam mit Vizekanzler Reinhold Mitterlehner
die zukünftige Zusammensetzung des Rates für Forschung und Technologieentwicklung bekannt. "Österreich
will Innovation Leader werden. Daher möchte ich mich von Persönlichkeiten beraten lassen, die uns aus
der Sicht der europäischen Spitzenreiter unter den innovativsten Ländern dabei unterstützen können",
hob Bundesminister Stöger seine internationale Perspektive bei der Besetzung hervor. Zur Auswahl der neben
dem bisherigen Vorsitzenden Hannes Androsch neu bestellten Mitglieder erläuterte Stöger noch näher:
"Drei Dinge waren mir wichtig: Der Blick von außen, Erfahrung in Österreich und der Blick auf das
Ganze." Deshalb hat das BMVIT ExpertInnen gesucht, die nicht nur fachspezifische oder sektorale Sichtweisen
repräsentieren. "Ich habe für diese ganzheitliche Sichtweise absolute Spitzenleute gefunden, für
die es nicht selbstverständlich ist, so eine Aufgabe anzunehmen", zeigt sich Stöger erfreut.
Jakob Edler ist Professor für Innovationspolitik an der University of Manchester und Direktor des Manchester
Institute of Innovation Research. Er ist damit an der in Europa bedeutendsten Einrichtung für Innovationsforschung
tätig, die auch weltweit zu den angesehensten Instituten gehört. Jakob Edler ist nicht nur einer der
bedeutendsten Wissenschaftler auf diesem Gebiet, sondern auch international in der Politikberatung tätig.
"Diese Kombination von Theorie und Praxis zusammen mit seiner Gesamtschau auf Innovationssysteme machen ihn
für mich zum idealen Berater", so Stöger. Der 1967 geborene Edler studierte Politikwissenschaft,
Ökonomie und Geschichte und war vor seiner Berufung nach Manchester, wo er seit 2007 lehrt und forscht, am
Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung tätig. "Ich kenne die österreichische
Innovationslandschaft schon lange. Österreich hat sich bemerkenswert entwickelt und ich freue mich darauf,
diese Entwicklung zukünftig begleiten zu dürfen", sagt Edler, der bereits mehrfach Studien für
das BMVIT erarbeitet hat.
Klara Sekanina ist eine Innovationsexpertin aus der Schweiz, die derzeit u.a. Rätin der schweizerischen Volkswirtschaftsstiftung
für wissenschaftliche Forschung ist. Sie war zuletzt Direktorin der Schweizerischen Kommission für Technologie
und Innovation (KTI), die in der Schweiz für die Förderung angewandter Forschung zuständig ist.
Zuvor war die promovierte Chemikerin nicht nur selbst Forscherin, sondern auch im Forschungsmanagement sowohl in
der Industrie als auch im öffentlichen Bereich tätig. Dazu zählte unter anderem die Leitung der
strategischen Planung der ETH Zürich. "Es ist für mich eine Auszeichnung, die Regierung unseres
Nachbarlandes beraten zu dürfen", freut sich Sekanina auf ihre neue Aufgabe. "Klara Sekanina kennt
genau die Dinge, die uns täglich beschäftigen: das Zusammenspiel von Politik, Verwaltung, Wissenschaft
und Unternehmen. Die Erfahrungen aus der Schweiz werden wir auf alle Fälle gut gebrauchen können",
sagt Stöger. Die 1965 geborene Sekanina war aber auch vielfach international, z.B. als Gutachterin für
die FFG, tätig.
Sylvia Schwaag-Serger hat ihre Erfahrungen in Forschung und Forschungsmanagement buchstäblich rund um den
Globus gesammelt. Die gebürtige Deutsche mit chinesischen Wurzeln studierte in den USA und machte ihr Doktorat
an der London School of Economics, ehe sie nach Schweden ging. Dort war sie zunächst für das Industrieministerium
und in der Forschung tätig, um dann als Botschaftsrätin für Technologie in China zu arbeiten. Gegenwärtig
ist sie Direktorin für internationale Angelegenheiten der schwedischen Innovationsagentur Vinnova, Professorin
für Forschungspolitik an der Universität Lund und Gastprofessorin an der chinesischen Akademie der Wissenschaften.
"Schweden und Österreich arbeiten oft zusammen. Ich freue mich sehr darauf, diesen Erfahrungsaustausch
noch zu verstärken", sagt die 1968 geborene Schwaag-Serger. "Sie wird uns vor allem auch dabei helfen
können, unsere Position außerhalb Europas auszubauen und zu festigen", ergänzt Bundesminister
Stöger.
Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung ist das Beratungsgremium der Bundesregierung in Fragen der
Forschung, Technologie und Innovation. Der Rat erarbeitet selbständig Vorschläge und ist mit dem Monitoring
der FTI-Strategie der österreichischen Bundesregierung betraut. Die stimmberechtigten Mitglieder des Rates
werden für eine Funktionsdauer von fünf Jahren bestellt, eine einmalige Wiederbestellung ist möglich.
Die nunmehr neu- bzw. wiederbestellten Mitglieder werden ihr Amt im September 2015 antreten.
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