IHS-Direktor Univ. Prof. Dr. Sigurd Höllinger: „Forschung im Interesse der Öffentlichkeit“
Wien (ihs) - Nach einem halben Jahr im Amt präsentierte IHS-Chef Univ. Prof. Dr. Sigurd Höllinger
den positiven Abschluss des Strategieprozesses für das Institut für Höhere Studien. Künftig
wird sich das IHS neu auf seine wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschungskompetenz konzentrieren und
diese konsequent ausbauen.
In einem umfassenden Strategiefindungsprozess wurde mit den IHS-Führungskräften aber auch mit den Geldgebern
und externen Experten Stärken und Schwächen der renommierten Forschungseinrichtung identifiziert und
ein Zukunftsszenario entworfen. "Ich habe die Subventionsgeber im Prozess aktiv eingebunden. Sie haben dem
von mir nun vorgelegten Reformvorhaben zugestimmt", erklärt IHS-Chef Sigurd Höllinger, "ich
habe aber auch im Haus eine starke Unterstützung für meine Reformbestrebung vorgefunden. Am IHS sitzen
exzellente Wissenschafterinnen und Wissenschafter. Mein Ziel ist es, ihnen ein Institut zu verschaffen, das ihrer
Arbeit würdig ist."
Geändertes Umfeld - Kuratorium erteilt Auftrag für Neuausrichtung
Das IHS wird ein wichtiger und unverzichtbarer Teil der österreichischen außeruniversitären
Forschungslandschaft bleiben. Seit der Gründung des IHS im Jahr 1963 durch den Ökonomen Oskar Morgenstern
und den Soziologen Paul F. Lazarsfeld hat sich aber das Umfeld für das IHS deutlich geändert, vor allem
die akademische Ausbildung in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften hat in Österreich deutlich an Qualität
gewonnen.
Die Analyse im Reformprozess hat klar gezeigt, dass sich das IHS in den vergangenen 20 Jahren diesem Wandel nicht
ausreichend angepasst hat. "Das IHS hat sich zu lange auf seiner Reputation ausgeruht", so Höllinger,
"wir müssen den Umbau des Hauses, der zu lange verschleppt worden ist, energisch vorantreiben."
Das Kuratorium des IHS hat daher im Februar 2015 Direktor Höllinger den Auftrag für eine Neuausrichtung
erteilt.
Stärken vorhanden - Basis für die Neuausrichtung - joint appointments
Die Voraussetzungen für eine Neuausrichtung sind gegeben. Das IHS neu wird vorhandene Forschungsgruppen
zu breiten Forschungsthemen ausbauen, insbesondere in den Themen Gesundheit, Arbeitsmarktforschung, Bildung, Budgeting
und europäische Integration. "Wir werden erstmals breite Forschungsthemen definieren und die Struktur
des Hauses danach ausrichten. Wir werden einen Mechanismus finden, mit dem diese Forschungsthemen mit den Subventionsgebern
verhandelt werden, festlegen wollen wir sie bei uns im Haus. Die Autonomie der WissenschafterInnen soll in keiner
Weise eingeschränkt sein", so Höllinger.
Ein weiteres zentrales Element am IHS neu werden joint appointments mit Universitäten sein. Das sind gemeinsame
Bestellungen von Top-WissenschafterInnen mit regionalen Universitäten. "Das wird nicht einfach, ich bin
aber zuversichtlich, dass die in die Autonomie entlassenen Universitäten den strategischen Mehrwert für
sie rasch erkennen werden", sagt Höllinger, der als Sektionschef im Wissenschaftsministerium für
das 2002 beschlossene Universitätsgesetz verantwortlich gezeichnet hatte.
IHS-Chef Höllinger: "Das IHS neu ist ein zuverlässiger, unabhängiger Partner für
Politik und Gesellschaft"
"Das IHS bleibt ein zuverlässiger, aber unabhängiger Partner für Politik und Gesellschaft.
Es wird NachwuchswissenschafterInnen - den zukünftigen EntscheidungsträgerInnen in Staat, Wirtschaft
und Wissenschaft - durch innovative Methodenentwicklung eine exzellente Ausbildung bieten. Und es wird weiterhin
die international renommiertesten WissenschafterInnen nach Österreich bringen", erklärt IHS-Chef
Univ. Prof. Dr. Sigurd Höllinger die Eckpunkte der Reform.
Umzug Sommer 2015
Die nächsten Schritte sind schon gesetzt. Im Sommer übersiedelt das Institut für Höhere
Studien IHS in das ehemalige Finanzamt in der Josefstädter Straße. Im Oktober geht es an die Umsetzung
der heute beschlossenen Reform. "Die Forschung steht im Interesse der Öffentlichkeit", freut sich
IHS-Direktor Univ. Prof. Dr. Sigurd Höllinger.
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