Eisenstadt (martinus) - Der 26-jährige Weppersdorfer Philipp Supper wurde von Diözesanbischof Ägidius
J. Zsifkovics im Eisenstädter Martinsdom zum Priester geweiht. Noch als Schüler kam er während einer
Berufsinformationsmesse in Kontakt mit dem Priesterseminar.
Sein Berufswunsch war schon früh "irgendwas mit Menschen". Supper überlegte, ob er Arzt werden
solle, Psychiater oder Familienberater. Mit seiner Entscheidung, schlussendlich Priester zu werden, ist er heute
sehr zufrieden. "Ich glaube, dass da viele Aspekte von anderen Berufsgruppen im Priesterberuf drinnen sind.
Als Priester bekommt man vom Leben viel mit – man ist bei Taufen dabei, bei Firmungen und Begräbnissen."
Eigentlich hätte er auch fast den Weg zum Fußballprofi eingeschlagen. Er spielte im Bundesnachwuchszentrum
(BNZ) und gehörte damit zu den talentiertesten Spielern des Burgenlandes. "Profispieler hätte ich
aber nicht werden können, dazu fehlte mir das Potential", sagt er heute. Als Priester möchte er
vor allem die Tätigkeit eines Seelsorgers in den Mittelpunkt stellen und "mit den Leuten mitgehen, sie
begleiten, zuhören oder bei Bedarf Ratschläge geben." Seine Priesterweihe sieht er als Abschluss
eines Weges, aber trotzdem auch als Neuanfang. "Ich habe Vorfreude auf das was kommt." Nachsatz: "Mit
der Freude, mit der man sich auf das Fest freut, sollte man auch später an die Arbeit als Priester herangehen."
Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics hob in seiner Predigt drei Schlagworte hervor, die den Neupriester
begleiten sollen. Das erste heißt: Führen. "Du sollst die Dir anvertrauten Menschen als Hirte auf
eine gute Weide führen. Du sollst sie nicht an Dich binden, sondern indem Du ihnen das Wort Gottes verkündest,
die Sakramente spendest und sie auch selber empfängst – besonders das Sakrament der Versöhnung – die
Caritas lebst und die christliche Gemeinschaft mitaufbaust, sollst Du sie zu Christus führen. Richtschnur
und Maßstab ist Dir dabei Jesus, der gute Hirte und sein Evangelium sowie das ständige Gebet."
Das zweite Wort heißt: Prüfen. "Du sollst als Hirte die Dienstleistungen und Charismen der Gläubigen
prüfen, das heißt ihre Talente und Fähigkeiten sehen, anerkennen und wertschätzen. Dazu braucht
es ein offenes und liebendes Herz für die Menschen." Und das dritte Wort heißt: Einmütig zusammenarbeiten.
"Einheit und Zusammenarbeit sind zwei Schlüsselworte in der Seelsorge. Ohne Einheit und Zusammenarbeit
gibt es kein fruchtbares und glaubwürdiges Wirken. Einheit und Zusammenarbeit mit allen in der Pfarre, im
Dekanat und in der Diözese, unter den Priestern und mit dem Bischof sowie zwischen Priestern und Laien."
Im letzten Jahr absolvierte Philipp Supper sein Pastoralpraktikum in der Pfarre Großpetersdorf. Künftig
wird er zur Fortsetzung seiner Studien am Istituto Patristico Augustinianum in Rom freigestellt.
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