Am liebsten nach Österreich, Italien oder Kroatien
Wien (statistik austria) - In den letzten zehn Jahren stieg die Anzahl der Sommerurlaubsreisen der Österreicherinnen
und Österreicher um ein Viertel, wie eine Analyse von Statistik Austria zeigt. So unternahm die österreichische
Bevölkerung ab 15 Jahren im Sommer (Juli bis September) 2005 noch 5,38 Mio. Urlaubsreisen, im Sommer 2014
waren es bereits 6,73 Mio. (+25,1%). 50,8% machten im Sommer 2005 mindestens eine Urlaubsreise, im Sommer 2014
lag die Reiseteilnahme bei 56,0%. Häufiger, aber kürzer zu verreisen liegt auch im Sommer im Trend: In
den vergangenen zehn Jahren stieg die Anzahl der Kurzurlaubsreisen mit 1 bis 3 Nächtigungen jährlich
durchschnittlich um 5,6% (2014: 2,77 Mio.). Haupturlaubsreisen (mit vier oder mehr Nächtigungen) nahmen im
selben Zeitraum nur um 1,1% zu (2014: 3,96 Mio.).
Fast die Hälfte der Urlaubsreisen in Österreich, Italien bei Auslandsdestinationen am beliebtesten
44,3% bzw. 2,98 Mio. der Sommerurlaubsreisen verbrachten die Österreicherinnen und Österreicher 2014
im Inland, dieser Anteil liegt nahe am Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre (45,9%). Vor allem Kurzurlaubsreisen
ins eigene Land legten in den letzten 10 Jahren stark zu (+26,4%), während die Zahl der Haupturlaubsreisen
nach Österreich nur leicht stieg (+0,4%).
Urlaubsreisen ins Ausland nahmen zwischen Sommer 2005 und 2014 um 34,2% auf 3,75 Mio. zu (Kurzreisen: +86,9%; Hauptreisen:
+23,1%). Auch im Sommer 2014 waren Italien (Anteil an allen Auslandsreisen: 23,1%), Kroatien (17,7%) und Deutschland
(13,0%) die beliebtesten Auslandsdestinationen der Österreicherinnen und Österreicher. Darüber hinaus
waren Reiseziele in Griechenland (6,7%), Spanien (5,2%) und der Türkei (4,3%) beliebt. Die Anteile dieser
Destinationen entwickelten sich zwischen Sommer 2005 und 2014 unterschiedlich. Während das beliebteste ausländische
Reiseziel Italien Anteile verlor (-1,7 Prozentpunkte) und auch Griechenland (-3,4 Prozentpunkte) und die Türkei
(-0,9 Prozentpunkte) Einbußen verzeichneten, gewannen Deutschland (+3,4 Prozentpunkte), Kroatien (+2,9 Prozentpunkte)
und Spanien (+0,7 Prozentpunkte) an Bedeutung.
Der Anteil an Fernreisen (Urlaubsreisen außerhalb Europas und der Türkei) nahm in den letzten 10 Jahren
ab; er lag im Sommer 2005 noch bei 5,3%, 2014 nur mehr bei rund 4,6%.
"Strand- und Badeaufenthalte" verlieren an Bedeutung. Das wichtigste Reisemotiv der österreichischen
Bevölkerung im Sommer 2014 waren Erholungsreisen (21,1% der Urlaubsreisen insgesamt), wobei diese im Vergleich
zum Sommer 2006 (für 2005 keine Werte vorhanden) an Bedeutung zugenommen haben (+1,8 Prozentpunkte). An zweiter
Stelle standen Strand- und Badeaufenthalte (18,6%) – die einen geringeren Anteil ausmachten als im Sommer 2006
(-4,6 Prozentpunkte) – gefolgt von Aktivurlauben (17,6%) und Reisen zu Verwandten und Bekannten (16,9%). Kultur-
und Besichtigungsaufenthalte bzw. Städtereisen spielen im Sommer eine zunehmende Rolle (2006: 12,8%; 2014:
16,0%).
Pkw nach wie vor das Anreiseverkehrsmittel Nummer 1
Bei rund zwei Drittel der Sommerurlaubsreisen 2014 (66,4%) wurde mit dem Pkw gereist, wobei sich der Anteil
seit 2005 (68,4%) zugunsten von Flugreisen (2005: 16,9%; 2014: 17,1%) und Zug- oder Busreisen (2005: 12,6%; 2014:
14,3%) verringerte. Von den Auslandsreisen waren im Sommer 2014 mehr als die Hälfte Pkw-Reisen (55,0%), während
es 2005 52,6% waren. Bei 30,5% der Auslandsurlaubsreisen im Sommer 2014 wurde mit dem Flugzeug gereist, im Sommer
2005 lag der Anteil bei 32,5%.
Sommerurlaubsreisen werden mehrheitlich privat organisiert, ein Drittel werden online gebucht
Die Organisation der Urlaubsreisen wurde im Sommer 2014 großteils privat und damit ohne die Unterstützung
eines Reisebüros bzw. -veranstalters durchgeführt (71,9% der Urlaubsreisen insgesamt; 58,0% der Auslandsreisen).
Im letzten Jahrzehnt ist der Anteil der selbst organisierten Sommerurlaube jedoch gesunken (Sommer 2005: 81,4%
der Urlaubsreisen insgesamt; 67,3% der Auslandsreisen). Dementsprechend nahmen die via Reisebüro bzw. Reiseveranstalter
teilweise bzw. vollständig organisierten Urlaubsreisen zu, insgesamt von 18,6% auf 28,1%, bei Auslandsreisen
von 32,7% auf 42,0%.
Mehr als ein Drittel der Sommerurlaubsreisen 2014 bzw. Teile davon wurden online gebucht (38,9%), wobei dieser
Anteil bei Haupturlaubsreisen geringfügig höher liegt (41,7%) als bei Kurzreisen (35,0%). Dabei liegen
Internetbuchungen bei Unterkünften deutlich über jenen von Transportmitteln (38,9% zu 14,3%).
Ein Fünftel der Nichtreisenden 2014 verzichtete aus gesundheitlichen Gründen auf die Urlaubsreise
Basierend auf den Urlaubsreisen im Kalenderjahr 2014 wurden auch die Gründe für das Nichtreisen erhoben,
wobei von den rund 1,70 Mio. Nichtreisenden ein Viertel (23,7%) schlichtweg "keine Beweggründe zum Verreisen"
hatte. 21,0% gaben an, aus "gesundheitlichen Gründen oder eingeschränkter Mobilität" nicht
verreisen zu können, 18,0% nannten "finanzielle Gründe". 17,6% konnten wegen Zeitmangel aufgrund
beruflicher Verpflichtungen, 14,5% wegen Zeitmangel aufgrund familiärer Verpflichtungen nicht auf Reisen gehen.
Eine Analyse nach dem Alter zeigt, dass der geringste Anteil an Nichtreisenden in der Altersgruppe von 15 bis 24
Jahren zu finden ist (16,4%), der höchste Anteil bei den über 65-Jährigen (38,6%). Dabei wiesen
die älteren Nichtreisenden einen hohen Anteil bei der Angabe des Grunds "keine Beweggründe zu verreisen"
auf (55–64-Jährige: 31,3%; über 65-Jährige: 28,6%), aber auch 15- bis 24-jährige Nichtreisenden
gaben diesen Grund häufig an (23,1%). "Nicht genügend freie Zeit wegen beruflicher Verpflichtungen"
war bei den 15- bis 24-Jährigen der Hauptgrund, nicht zu verreisen (39,0%), auch 28,7% der 35- bis 44-jährigen
Nichtreisenden gaben diese Begründung an. Erwartungsgemäß war der Anteil jener, die aus "gesundheitlichen
Gründen" nicht verreisen konnten, bei den über 65-jährigen Nichtreisenden am höchsten
(42,1%).
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