Pröll: „Identifikationsmerkmal für das Mostviertel und das Land NÖ“
St. Pölten (nlk) - Rund 4,5 Millionen Euro werden in die Restaurierung der Basilika Sonntagberg investiert.
Die Arbeiten werden sich über zehn Jahre erstrecken und umfassen neben der Basilika selbst zahlreiche wertvolle
kunsthistorische Schätze. Am 29.06. and am Sonntagberg die konstituierende Sitzung des Kuratoriums statt.
Die Renovierungsarbeiten am Sonntagberg stehen in einer Reihe mit großen denkmalpflegerischen Maßnahmen
wie etwa in Maria Taferl oder bei den Stiften Klosterneuburg, Zwettl, Herzogenburg und Altenburg, sagte Landeshauptmann
Dr. Erwin Pröll im Anschluss an die heutige Kuratoriumssitzung. Die Gesamtinvestition von 4,5 Millionen Euro
sei eine Gemeinschaftsarbeit von Land, Diözese, Bund, Pfarre Sonntagberg, Stift Seitenstetten, Gemeinde Sonntagberg
und dem Verein Basilika Sonntagberg. Mit den Renovierungsarbeiten wird "ab sofort" begonnen, in die erste
Etappe fließen 610.000 Euro, so der Landeshauptmann.
Rund fünf Millionen Euro investiere das Land Niederösterreich pro Jahr in die Denkmalpflege und dadurch
würden rund 25 Millionen Euro für die Wirtschaft in Form von Aufträgen wirksam, sagte Pröll.
Die Denkmalpflege sei aber nicht nur von Bedeutung für den Arbeitsmarkt, sondern habe auch kulturtouristische
Effekte, so der Landeshauptmann:
"Der Sonntagberg ist ein Identifikationsmerkmal für das Mostviertel und das Land Niederösterreich."
Ein weiterer Aspekt der Denkmalpflege sei auch, "dass wir damit unserer Verantwortung gerecht werden",
betonte er: "Wir wollen das Erbe, das wir von unseren Vorfahren übernommen haben, so hegen und pflegen,
dass wir es gut an die nächsten Generationen übergeben können."
"Der Sonntagberg hat in der Diözese und weit darüber hinaus eine große Bedeutung. Nicht nur
in der Geschichte, sondern auch durch seine Perspektive in die Zukunft", sagte Diözesanbischof DDr. Klaus
Küng in seiner Stellungnahme. Gerade im Blick auf die in den letzten Jahren zunehmende Pilgerbewegung sei
der Sonntagberg "ein besonderer, wichtiger Ort der Besinnung", so Küng.
Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka, der Obmann des Vereines Basilika Sonntagberg, betonte: "Es
geht uns nicht nur um materielle, sondern auch um ideelle Unterstützung." Das heutige Kuratorium zeige,
dass die Basilika Sonntagberg "ein besonderer Ort" sei und eine Bedeutung "weit über das Mostviertel
hinaus hinein in das ganze Land" habe, meinte Sobotka.
Mag. Petrus Pilsinger, der Abt des Stiftes Seitenstetten -Sonntagberg ist eine von vierzehn vom Stift Seitenstetten
betreuten Pfarren - sagte in seiner Stellungnahme: "Wir wollen hier am Sonntagberg Gastfreundschaft bieten:
Hier sind alle herzlich willkommen. Wer hierher kommt, soll Freude haben."
Der Sonntagberg gilt als einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Mitteleuropas und beeindruckt mit seiner einzigartigen
Lage und dem architektonischen und künstlerischen Werk von Jakob Prandtauer und Daniel Gran. Das heute konstituierte
Kuratorium wird von Landeshauptmann Pröll und Diözesanbischof Küng geleitet. Über einen Zeitraum
von zehn Jahren soll die Wallfahrtskirche sowohl innen als auch außen saniert werden, die Kunstschätze
der Kirche und der Schatzkammer sollen ebenso wie der sogenannte Türkenbrunnen restauriert werden. Die erste
Etappe der Restaurierungsarbeiten soll bis zum Frühjahr 2016 mit der Eröffnung der Schatzkammer abgeschlossen
sein. Dabei sind die Sanierung des Daches sowie der Verblechungen, des Sockelputzes im Kircheninnenraum und der
Sakristei vorgesehen. Weiters müssen statische Maßnahmen am Dachstuhl und am Mauerwerk der Kirche vorgenommen
werden. Schließlich soll der erste Teil der Kunstgegenstände der Schatzkammer restauriert werden.
Parallel zum Start der ersten Bauetappe der Restaurierung laufen schon die Arbeiten im Umfeld der Basilika. Die
Neugestaltung des Vorplatzes durch die Gemeinde Sonntagberg soll bis zum Herbst abgeschlossen sein. Eröffnet
wird der neu gestaltete Platz am 4. Oktober dieses Jahres.
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